Jugendredaktions Workshop 2016 - die ersten Schritte
15 junge Menschen aus ganz Oberösterreich nahmen am fünften Jugendredaktions Workshop der Tips teil. Insgesamt zwei Wochen lang sollten sie zusammen arbeiten, recherchieren und schreiben, um am Ende die Schultips zu gestalten. Zu Beginn fiel auf: Es war wie in einem Klassenzimmer am Anfang eines neuen Schuljahres. Jugendliche, die sich nicht kannten, saßen zusammen in einem Raum und warteten darauf, dass jemand das erste Wort sprach. Alle hatten ein klares Ziel vor Augen und einen eigenen Grund, warum sie an diesem Tag nach Linz gefahren waren. Um mehr über das Journalistendasein und die Hintergründe zu erfahren.
Zuerst kamen die Vorstellungsrunden, um die Namen der anderen im Kopf zu notieren und ein Besuch in der Paschinger Druckerei. Josef Gruber, der Geschäftsführer und Chefredakteur der Tips, erzählte uns von den Anfängen der Zeitung selbst und seinen eigenen Erfahrungen. Gerald Winterleitner, Ressortleiter der bei den OÖNachrichten, sprach über die tägliche Suche nach einer neuen Titelstory und die Unterschiede der journalistischen Darstellungsformen. Eine Nachricht, zum Beispiel sollte kurz und knapp sein, eine Reportage packend und ausschweifend. „Bereits in der ersten Sekunde wusste ich, dass mir Nachrichten nicht liegen. Dazu schreibe ich viel zu kreativ und blumig.“, sagt Ella, eine der Teilnehmerinnen des Workshops. Kaum war die Theorie verstanden, folgten die praktischen Beispiele. Jeder schrieb seine Interpretation auf und bekam sofort Feedback dafür. Tanja hat besonders die Mischung aus Theorie und Praxis gefallen. „Wir konnten zuerst die Grundlagen lernen und sie anschließend sofort anwenden. Das hat mir sehr gefallen.“ Denn wer nicht weiß, was er falsch macht, kann es auch nicht ausbessern.
Der Ernst des Journalistenalltags wurde den Jugendlichen spätestens am Mittwoch bewusst, als Brainstorming für die Schülertips angesagt war. Ideen wurden zusammengetragen, Aufgaben verteilt. Die Tasten glühten und es entstanden neue Artikel für die erste eigene Zeitung. Ein besonderes Projekt war die Free Hugs-Aktion, bei der in der Linzer Innenstadt Umarmungen an Fremde verteilt wurden. Die Vielfältigkeit der Charaktere spiegelte sich in der Auswahl der Themen wieder. Falknerei, Bloggen und Diäten, um nur ein paar zu nennen. „Es war sehr interessant, wie viele Themen wir gleichzeitig abdecken konnten, da wir alle unterschiedliche Interessen haben.“ , meint Lisa. Die Atmosphäre unter den jungen Schreibern war freundschaftlich und offen. Kritik gab es nicht, sondern nur Feedback. Arbeitsgruppen wurden gebildet, es war einer Schule so ähnlich und doch irgendwie anders. Keine Streitigkeiten oder Zickereien, kein Konkurrenzkampf, weil alle einfach schreiben und die Zeit genießen wollten. Wunderbare Beiträge entstanden, alle aus der eigenen Feder. Lena gefiel vor alle das praxisnahe Arbeiten. „Es war toll, eigene Idee einzubringen und frei daran schreiben zu können. Egal ob Umfrage oder Veranstaltungstipp, jeder hat seinen Platz gefunden und ich habe tolle Menschen kennengelernt.“ Ein Workshop wie dieser kann von Jahr zu Jahr anders sein. Denn letztendlich geht es nicht nur um die Inhalte, die gelehrt werden, sondern vielmehr um die Menschen, die aufeinander treffen. Und in einer angenehmen Atmosphäre mit netten Leuten zu arbeiten, macht gleich noch mehr Spaß.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden