Corona: Knapp ein Drittel zugänglich für Verschwörungstheorien
OÖ/NÖ/LINZ. Knapp ein Drittel der Österreicher ist der Meinung, dass es bei den Maßnahmen gegen die Corona-Krise um etwas anderes geht, als das, was die Politik und Medien derzeit sagen, zeigt eine aktuelle Umfrage des Linzer market Instituts. Verschwörungstheorien werde damit breiter Platz geboten.
Befragt wurden 1.000 Österreicher repräsentativ für die Bevölkerung ab 16 Jahren Ende Juli online.
„Man hört ja manchmal Meinungen, dass es bei den Maßnahmen gegen die Corona-Krise um etwas ganz anderes geht als das, was Politik und Medien sagen. Ist da Ihrer Meinung nach was dran, oder ist das Ihrer Meinung nach ein unbegründeter Verdacht?“ – so die Frage des „Instituts für Demoskopie Allensbach“.
Das Ergebnis: 32 Prozent sagen: „Es ist etwas dran.“ „Immerhin ein knappes Drittel mystifiziert Covid-19 und gibt damit Verschwörungstheorien breiten Raum“, schlussfolgert das market Insitut. 41 Prozent der Befragten sehen so einen Verdacht unbegründet, 27 Prozent sind unentschieden.
Bemerkenswert sei das Ergebnis auch im Vergleich zu Deutschland: So sei die Gruppe der Verschwörungstheoretiker in Österreich wesentlich höher als in Deutschland (20 Prozent).
Jüngere sind eher misstrauisch
In Hinblick auf die demografischen Unterschiede fällt auf, dass jüngere Menschen häufiger misstrauisch gegenüber Politik und Medien sind (37 Prozent). „Offenkundig finden also Verschwörungstheorien innerhalb der vermehrt durch Social Media Bubbles geprägten jüngeren Generationen mehr Nährboden“, wird geschlussfolgert.
Bei den Parteipräferenzen sind es auch deutlich häufiger die Präferenten der Oppositionsparteien, die meinen, es gehe bei den Corona-Maßnahmen um etwas anderes, als von Politik und Medien kommuniziert. Bei FPÖ-Präverenten sind dies 53 Prozent, 46 Prozent sind es bei den Neos-, 44 bei den SPÖ-Anhängern. 23 beziehungsweise 24 hingegen sind es bei ÖVP- und Grüne-Präferenten.
Bedrohung durch gesundheitliche und wirtschaftliche Auswirkungen
Auf die Fragen: „Wie bedrohlich stufen Sie die gesundheitlichen Auswirkungen der Corona-Krise für sich bzw. für Ihren Hashalt ein? Und wie bedrohlich stufen sie die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise für sich bzw. für Ihren Haushalt ein?“ zeigt sich folgendes Bild: Personen, die der Politik und Medien misstrauisch gegenüberstehen, stufen auch die wirtschaftliche und gesundheitliche Bedrohung viel gravierender ein. 39 Prozent hielten gesundheitliche, 44 Prozent die wirtschaftlichen Auswirkungen für bedrohlich. Bei der Gruppe, die einen unbegründeten Verdacht in puncto Verschwörung sehen, stufen hingegen knapp ein Viertel gesundheitliche und wirtschaftliche Auswirkungen als bedrohlich ein.
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