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"Die Wiese ist kein Hundeklo" - Bauernbund sensibilisiert

Karin Seyringer, 09.03.2021 13:52

OÖ/NEUHOFEN AN DER KREMS. Hundehalter wissen: Das „Sackerl fürs Gackerl“ ist Pflicht - und das nicht nur in Ortszentren oder in der Stadt. Der OÖ Bauernbund will sensibilisieren: „Wenn Hundekot auf der Wiese, dem Acker oder dem Feldweg liegen bleibt, hat die 'Bewegung in der freien Natur' ihre Grenzen erreicht.“ Denn Hundekot verunreinigt Futter und führt zu gesundheitlichen Problemen bei Nutztieren.

  1 / 3   Mit der Hundekot-Infotafel will der OÖ. Bauernbund die Bevölkerung sensibilisieren. Die Tafel ist im Webshop des OÖ Bauernbund erhältlich. (Foto: Karoline Thalhofer – adobestock.com / Repro:BZ/Jank))

Dass diese Pflicht zum „Sackerl fürs Gackerl“ auch außerhalb der Stadt bzw. der Ortszentren gilt, ist vielen Menschen zu wenig oder gar nicht bewusst. „Weil man 'eh in der freien Natur' unterwegs sei, glauben manche Hundehalter, dass die Kotabgabe dort 'natürlich' ist“, so Bauernbund-Landesobmann Max Hiegelsberger.

„Beratungsresistent“

Mit besonders „beratungsresistenten“ Hundebesitzern hat Manfred Krenn aus Neuhofen an der Krems zu tun. Erst kürzlich spazierte zum wiederholten Male eine Gruppe von drei Personen mit sechs Hunden quer über seine Wiesenbrache. „Die Hunde laufen ohne Leine herum und verrichten ihr Geschäft. Niemand räumt das danach weg. Außerdem graben die Hunde Löcher in den Boden“, so Krenn. Er habe die Hundebesitzer schon öfters zur Rede gestellt und auf die Problematik hingewiesen. „Sie sind mir mit Aussagen gekommen, dass auch Rehe frei herumlaufen. Einsicht gab es leider überhaupt keine.“

Er hat nun Verbotstafeln für den Durchgang aufgestellt. „Ich bin dazu gezwungen, um das Problem in den Griff zu bekommen“, sagt Krenn, auch wenn er damit nicht glücklich ist. Denn er weiß auch von anderen Fällen, bei denen die Hundehalter mit Respekt reagieren, ihre Hunde an die Leine nehmen und den Kot wegräumen.

Gesundheitliche Probleme in der Tierhaltung

Hiegelsberger zeigt Verständnis, dass gerade jetzt im beginnenden Frühjahr und ndurch die Corona-Einschränkungen der Drang in die Natur zu gehen, groß ist. Trotzdem müsse man sich auch in der Natur an gewisse Regeln halten. „Denn der Boden gehört ja auch jemanden, nämlich den Bauern, die dort ihre Tiere halten und Lebensmittel für die Bevölkerung produzieren.“ Es gehe außerdem dabei nicht nur um den Respekt vor bäuerlichem Eigentum. „Hundekot in Wiesen und Äckern führt zu massiven gesundheitlichen Problemen in der Tierhaltung.“

Das unterstreicht auch Michael Dünser vom Institut für Veterinärmedizinische Untersuchungen der AGES in Linz: „Hundekot hat in Futterweiden aus veterinärmedizinischer Sicht nichts verloren. Er kann pathogene Keime beinhalten, die bei Rindern, aber auch Schafen und Ziegen Krankheiten verursachen.“ Besonders problematisch sei der Parasit „Neospora caninum“, der im Hundedarm vorkommt Fehlgeburten bei Rindern auslösen kann.

Die Problematik von Hundekot in Wiesen fasst auch Thomas Patsch vom OÖ Tiergesundheitsdienst zusammen: „Kotansammlungen bedeuten eine Herabsetzung der hygienischen Qualität des Futters. Bei der Silageherstellung können zudem Fehlgärungen entstehen und Futtermittel verderben.“

Infotafeln sollen sensibilisieren

Der OÖ Bauernbund will die Bevölkerung für diese Problematik sensibilisieren und hat seine „Hundekot-Infotafeln“ neu aufgelegt. „Sie sollen Hundehalter darauf aufmerksam machen, dass eine Wiese, ein Acker oder ein Feldweg eben nicht nur 'freie Natur' ist, sondern dass dort Futter- und Lebensmittel produziert werden“, so Bauernbund-Landesobmann Hiegelsberger. Mehr Infos zu den Tafeln auf www.ooe.bauernbund.at


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