JKU-Wissenschaftler erhält Auszeichnung für Osteoporose-Forschung
LINZ. 370.000 Frauen und 90.000 Männer in Österreich leiden an Osteoporose. Bei der Erforschung der erblichen Form dieser Volkskrankheit gelang JKU-Forscher Ahmed El-Gazzar eine Neuentdeckung, für die er nun mit dem Forschungspreis der ÖGKM gewürdigt wurde.
Die Volkskrankheit Osteoporose ist eine Alterserscheinung, die vor allem Frauen nach den Wechseljahren betrifft. In den meisten Fällen ist die Krankheit erworben. Es gibt aber auch eine Reihe von Grunderkrankungen, die unabhängig vom Lebensalter (Kinder und Erwachsene) sekundär eine strukturelle Schwäche des Skeletts im Sinne einer Osteoporose hervorrufen. Von den erworbenen Formen abgesehen, sind seltene erblich bedingte (primäre) Osteoporosen bekannt, die von pädiatrischen Spezialisten betreut werden.
Für seine Erstbeschreibung und Charakterisierung einer neuen genetischen Ursache der Osteoporose wurde Ahmed El-Gazzar nun von der österreichischen Gesellschaft für Knochen- und Mineralstoffwechsel (ÖGKM) mit dem Forschungspreis ausgezeichnet.
Ziel seines Forschungsprojekts ist die Entdeckung genetischer Ursachen und zellulären Mechanismen genetisch bedingter Knochenbrüchigkeit. Im Labor konnte anhand von Kulturen von Hautzellen eines betroffenen Patienten der Krankheitsmechanismus identifiziert werden: eine Störung im Transport von Kollagen Typ 1. An diesem Projekt sind Forscher aus Österreich, Belgien, Estland und Kanada beteiligt.
Mit modernster Technologie will der Leiter des Forschungslabors von Wolfgang Högler an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde nun die zugrundeliegende Genmutation in diesen Zellen korrigieren, um die Zellen damit zu heilen. Diese Erkenntnisse bieten künftig eine solide Basis für zielgenaue Therapien für betroffene Patienten.
Zur Person
Ahmed El-Gazzar hat an der Universität Wien Genetik/Mikrobiologie studiert. Nach seiner Promotion ging er mit einem Erich Schrödinger Stipendium an das renommierte Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle, USA. Seit 2019 ist El-Gazzar als Forschungslaborleiter der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde unter der Leitung von JKU Lehrstuhlinhaber Wolfgang Högler tätig.
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