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Heiliges Jahr 2025 steht unter dem Zeichen der Hoffnung

Norbert Mottas, 24.12.2024 10:42

Am Heiligen Abend eröffnet Papst Franziskus das Heilige Jahr 2025. Unter dem Leitwort „Pilger der Hoffnung“ beginnt ein weltweites (Pilger-)Ereignis, das auch in der (ober)österreichischen Kirche feierlich begangen wird.

 (Foto: mott)
(Foto: mott)

Zum zweiten Mal in seinem Pontifikat eröffnet Papst Franziskus am 24. Dezember 2025 ein Heiliges Jahr der katholischen Kirche. Bei der feierlichen Zeremonie, die am Heiligen Abend unmittelbar vor der Christmette im Petersdom stattfindet, wird das Kirchenoberhaupt um 19 Uhr die Heilige Pforte der vatikanischen Basilika aufstoßen und durchschreiten. Die beiden Flügel der schweren Bronzetür sind seit dem letzten (außerordentlichen) Heiligen Jahr 2016 verschlossen. Bis zur erneuten Schließung der Heiligen Pforte am 6. Jänner 2026 werden etliche Millionen Menschen die Schwelle überschreiten.

Weltweites Pilgerereignis

Das Heilige Jahr ist ein weltweites Pilgerereignis mit Rom als Zentrum. Regulär wird es alle 25 Jahre gefeiert. Immer wieder rufen die Päpste aber auch außerordentliche Jubiläumsjahre aus – Papst Franziskus tat dies vor neun Jahren für ein „Heiliges Jahr der Barmherzigkeit“. Für das „Giubileo 2025“ unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ werden in den nächsten zwölf Monaten rund 30 Millionen Besucher in Rom erwartet. Das Heilige Jahr bietet die Chance zur vertieften Begegnung mit Christus, zu Umkehr und geistlichem Wachstum. Vergebung, Gerechtigkeit, Befreiung, Aufbruch und Pilgerschaft sind dabei Schlüsselbegriffe.

Zeichen der Hoffnung

Die zentrale Botschaft des Heiligen Jahres: Christinnen und Christen sollen zu „greifbaren Zeichen der Hoffnung“ werden, wie Papst Franziskus es in der Verkündigungsbulle „Spes non confundit“ (“Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen“) formuliert. Darin erklärt er, wie notwendig es gerade in einer von Kriegen, Krisen und Bedrohungen geprüften Welt ist, die Hoffnung miteinander zu teilen. Der Papst ruft dazu auf, im Heiligen Jahr Zeichen der Hoffnung zu setzen. Als Beispiele nennt das Kirchenoberhaupt den Einsatz für Frieden, Jugendliche, Senioren, Kranke, Arme und Migranten. In dem Dokument formuliert der Papst auch „Appelle der Hoffnung“. So sollen reichere Länder wirtschaftsschwächeren Ländern die Schulden erlassen.

Pilgern nach Rom, Linzer Mariendom als „Jubiläumskirche“

In den kommenden Monaten bieten zahlreiche heimische Diözesen Pilgerfahrten an. Im Jubiläumsjahr bewirken das Durchschreiten einer Heiligen Pforte, Gebet, Beichte und Eucharistie den Ablass, der den Nachlass zeitlicher Sündenstrafen bedeutet. Dieser Akt der Entschuldung erinnert an das jüdische Jobeljahr, aus dem das Heilige Jahr stammt. Die Sündenvergebung in der Beichte stellt die Gemeinschaft mit Gott wieder her, doch die Folgen der Sünde im Leben und gegenüber Mitmenschen bleiben bestehen. Gebet, Buße und gute Werke vertiefen den Glauben und fördern Versöhnung. Heilige Pforten, wie die im Petersdom und in anderen päpstlichen Basiliken, sind Zeichen des Jubiläumsjahres. Für Pilger, die nicht nach Rom reisen können, bieten Jubiläumskirchen in Österreich ähnliche Möglichkeiten zur Beichte und zum Ablass. In Linz wird am 29. Dezember 2024 das Heilige Jahr im Mariendom eröffnet. Zudem hat die Österreichische Bischofskonferenz eine „Novene für Frieden“ zur Gebetszeit rund um den Weltfriedenstag vorbereitet.

Veranstaltungen in Oberösterreich

Auch in der Diözese Linz rücken zahlreiche Veranstaltungen das Heilige Jahr in den Fokus: „Pilger der Hoffnung“ sind alljährlich die Sternsinge.. Von 27. Dezember 2024 bis 6. Jänner 2025 sind die „Heiligen Drei Könige“ in ganz Österreich unterwegs, um die weihnachtliche Friedensbotschaft und den Segen für das neue Jahr zu überbringen. Caspar, Melchior und Balthasar engagieren sich zudem für eine bessere Welt, um Menschen aus Armut und Ausbeutung zu befreien. Die Dreikönigsaktion, das Hilfswerk der Katholischen Jungschar, unterstützt mit den Spenden rund 500 Hilfsprojekte in Armutsregionen der Welt. So wird Menschen Hoffnung auf ein besseres Leben geschenkt.

Die KirchenZeitung der Diözese Linz lädt von 17. bis 22. Februar 2025 zu einer Wallfahrt nach Rom. Geistliche Begleiter sind Bischof Manfred Scheuer und Domkapitular Michael Münzner. Auf dem Programm stehen u. a. die Besichtigung zahlreicher Sehenswürdigkeiten des frühchristlichen, des klassischen und des päpstlichen Roms, gemeinsame Gottesdienste, die Teilnahme an der Generalaudienz von Papst Franziskus und der Gang durch die Heilige Pforte des Petersdoms. Die Reise ist bereits ausgebucht. (Details: https://www.kirchenzeitung.at/site/termine/leserinnen_reise)

Das traditionelle Hirtenwort von Bischof Scheuer zum Beginn der österlichen Bußzeit (Aschermittwoch, 5. März 2025) wird ebenfalls die zentralen Themen des Heiligen Jahres aufgreifen und den Gläubigen nahebringen.

Am 28. März 2025 feiert Bischof Manfred Scheuer im Linzer Mariendom eine diözesane Umkehr- und Versöhnungsfeier. Die oberösterreichischen Pfarrgemeinden erhalten ein Materialpaket für die Gestaltung von Umkehr- und Versöhnungsfeiern in ganz Oberösterreich während der Fastenzeit.

Auch bewährte Großveranstaltungen werden 2025 im Zeichen des Heiligen Jahres stehen, etwa die Lange Nacht der Kirchen (23. Mai 2025), der Frauenpilgertag der Katholischen Frauenbewegung (11. Oktober 2025) oder Österreichs größte Jugendsozialaktion „72 Stunden ohne Kompromiss (22. – 25. Oktober 2025).

Der feierliche Abschluss des Heiligen Jahres wird am 28. Dezember 2025 um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer im Linzer Mariendom begangen.


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