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Eishockey: Klares Bekenntnis zu Nachwuchskonzept gefordert - Reaktionen (Update, 20.April 15.16 Uhr)

Victoria Preining, 19.04.2020 21:38

LINZ.  In einer Aussendung, die neben Nachwuchsleiter Robert Lukas auch von vielen weiteren Eishockey-Vertretern unterzeichnet wurde, wurde am vergangenen Sonntag ein klares Bekenntnis für das Nachwuchskonzept gefordert. Mittlerweile gibt es zu der Petition Aussendungen von Peter Freunschlag samt einer Reaktion auf diese von Robert Lukas, sowie ein Statement vom Eishockey-Verein Linz. 

Symbolfoto: Lucky Business/shutterstock.com
Symbolfoto: Lucky Business/shutterstock.com

Insgesamt 200 Kinder umfasst der Linzer Eishockey-Nachwuchs. Auch sie werden ab 1. Mai über keine Spiel- und keine Trainingsstätte mehr verfügen. Zur Erinnerung: Vergangene Woche gab die Linz AG bekannt, den Vertrag mit den Black Wings über die Nutzung der Eishalle nicht zu verlängern. Dieser läuft am 30. April ab.

Genau auf diese Folge macht jetzt auch eine Aussendung von Nachwuchsleiter Robert Lukas aufmerksam, in der auch Kritik an den Medien geäußert wird - diese hätten darüber „kein Wort verloren“.

Hauptsächlich wird in dem Schriftstück aber vor allem eines gefordert: ein klares Bekenntnis der Verantwortlichen der Black Wings und des EV Linz zum letztjährig begonnen Nachwuchskonzept. Dieses beinhalte sowohl die Anfänger als auch die AHL-Mannschaft. „Wir stellen damit sicher, dass rund 200 Kinder und Jugendliche weiterhin in Linz Eishockey spielen können. Weiters betrifft dies auch das Eishockey Talentezentrum OÖ des OÖEHV, das seit 2010 erfolgreich betrieben wird. Das Schulprojekt umfasst mittlerweile mehr als 55 Schülerinnen und Schüler“, heißt es in der Aussendung.

Konkret werden drei wesentliche Punkte gefordert: die Weiternutzung der LinzAG-Eisanrea, sowie der Donauparkeishalle über den 30. April hinaus. Außerdem ein klares Bekenntnis der Wirtschaft und der Politik in Form von finanzieller Unterstützung sowie ein eindeutiges Ja zur AHL, EBYSL, EBJL und der Nachwuchsbundesliga.

Viel Unterstützung

Die Aussendung wird dabei von zahlreichen Vertretern des Linzer Eishockeys unterstützt: Unterzeichnet wurde sie neben Robert Lukas auch von seinem Bruder Philipp Lukas, ebenso wie von Christian Ladberg (Präsident OÖ Eishockeyverband), Peter Wimmer (Verbandskapitän OÖEHV), Harald Pschernig (LandesverbandstrainerSchule&Leistungssport), Karel Soudek (Trainer/Black Wings), Johannes Oschgan (Trainer, Black Wings), Harald Fülöp (Trainer, Black Wings), Roman Valant (AHL Koordinator), Thomas Fiereder (Trainer, Black Wings), Konrad Linner (Jugendsponsor der Black Wings), Stanislav Medrik (Trainer, Black Wings), Pavol Fedor (Trainer, Black Wings), Florian Hajek (Trainer, Black Wings), Roland Divis (Trainer, Black Wings), Gernot Wegerer (Trainer, Black Wings), Harry Kirchschläger (Trainer, Black Wings), Norbert Obermayr (Trainer, Black Wings)

Freunschlag reagiert

Mit einem offenen Brief reagierte Black Wings-Präsident Peter Freunschlag am Montag, 20. April, der wie auch schon einige Briefe zuvor auf der Homepage der Black Wings veröffentlicht wurde. In diesem sagt Freunschlag dem Nachwuchs nicht nur seine Unterstützung zu, sondern teilt erneut gegen die Vertreter rund um den Eishockey-Verein Linz aus. Hier gibt es den gesamten Brief zum Nachlesen: 

„Lieber Eishockey Nachwuchs! Liebe Trainer! Lieber Bobby!

Ich war der Erste, der letzte Woche euren Hilferuf erhalten hat. Daher gab es am Samstag, 18.04.2020, einen Termin, bei dem ich euch über die Ungerechtigkeiten informiert habe. Der Zorn der Unterstützer des EV Linz und deren Abneigung zum Nachwuchs sollte uns treffen und hat euch alle Trainingsmöglichkeiten genommen. Der EV Linz und die LINZ AG haben nicht darüber nachgedacht, dass ihr ebenfalls damit schwer getroffen werdet. Ich habe euch auch versprochen, dass ich juristisch gegen diese Ungerechtigkeit kämpfen werde. Wir werden bald wieder in der Halle trainieren dürfen. 

Ich war es auch, der für eine Mannschaft in der 3. Liga und danach der Alps Hockey League zugestimmt hat. Ich habe mit großer Betroffenheit feststellen müssen, wie der sportliche Leiter - Christian Perthaler und der EBEL Trainer - Tom Rowe - diese Mannschaft mit ihrer überheblichen Denkweise beinahe zerrieben haben. Ein E-Mail von dir (Bobby) gerichtet an mich, Trainer und sportlichen Leiter (Perthaler), hat eure schwierige Lage damals deutlich aufgezeigt. 

Auch wenn es für uns heuer ein schwieriges Jahr wird, habe ich euch am Samstag aufgezeigt, dass ihr von Anfang an in unserem Konzept Black Wings neu - sportlich sowieso aber auch bei der Demokratisierung des Vereins - völlig integriert seid. 

Auch wenn die Opposition die Oberhand bekommt, werde ich immer für den Nachwuchs zur Verfügung stehen und mithelfen. 

Ich weiß, mit eurer Unterstützung schaffen wir das. Mit einem namhaften Zuschuss der Black Wings habt ihr euch in den letzten Jahren immer selber organisiert und budgetiert. So weiß ich, dass ich einer sehr selbstständigen Partner an meiner Seite habe. 

Wir schaffen das. Ich werde für euch unermüdlich weiterkämpfen.“

Bobby Lukas: Einziges Ziel ist das Bekenntnis aller Parteien zum Nachwuchs

Auf den Brief von Freunschlag gibt es seit dem heutigen 20. April auch eine Antwort - und zwar von Nachwuchsleiter Robert Lukas. In einem kurzen Statement bedankte sich Lukas zunächst für das öffentliche Bekenntnis zum Nachwuchs. Dennoch stellt der Nachwuchsleiter aber auch klar, dass es ihm bei der Petition nicht darum gehe, sich selbst oder gar die Kinder, Jugendliche, Eltern oder Trainer in die derzeit ausgetragenen öffentlichen Streitigkeiten zu involvieren. Vielmehr sei es sein einziges Ziel, für den Nachwuchs zu kämpfen und alle Parteien zu einem Bekenntnis zu bewegen. 

Im Gespräch mit Tips fügte Lukas außerdem an, dass er auch bereits mit den Vertretern des EV Linz gesprochen habe. 

Eishockey-Verein Linz: „Nachwuchsförderung, aber richtig“ 

Am Nachmittag des 20. Aprils folgte schließlich auch die Reaktion des Linzer Eishockey-Vereins. In der Aussendung heißt es, dass momentan Schritt für Schritt am neuen Verein gearbeitet werde. Ein wesentlicher Teil der Planungen sei dabei auch eine breite Nachwuchsarbeit, wobei noch an einem umfassenden Konzept gearbeitet werde. Einige Auszüge wolle man aber bereits jetzt im Rahmen der Aussendung präsentieren. Darin werden folgende Punkte aufgelistet: 

„Bekenntnis: Wir wollen über die Nachwuchsarbeit eigene Spieler für unsere Bundesliga‐Mannschaft aufbauen. Das ist kostenintensiver, als Legionäre zu kaufen, und man hat auch keine Garantie, dass aus einem jungen Talent ein Profispieler wird. Doch es ist der (ober)österreichische Weg, an den wir glauben.

Kontinuität: Wir wollen den bisherigen Weg von Robert Lukas mit ihm gemeinsam weiterführen und ihn gleichzeitig unterstützen und entlasten. Es braucht zusätzliche Ressourcen, wie beispielsweise ein Sekretariat für administrative Aufgaben, mehr Trainer, wissenschaftliche Unterstützung für Trainingsteuerung und eine strukturierte Wettkampfplanung sowie medizinische Unterstützung zur Leistungsdiagnostik.

Akademie: Ziel ist es, eine Eishockey‐Akademie zu errichten, welche diesen Namen auch verdient. Es geht dabei vor allem um ein Parallelsystem zwischen hochprofessionellem Eishockeytraining und einer fundierten beruflichen Ausbildung in Kooperation mit Mittelschulen und Ausbildungsbetrieben. Es ist allerhöchste Zeit, dass wir Linz eine echte Akademie auf die Beine stellen, wie sie andere Bundesliga‐Vereine schon seit Jahren betreiben.

Finanzen: Die Linz AG fördert den Jugendsport bekanntlich nicht nur im Eishockey, deshalb ist die Nachwuchsförderung auch eine Grundbedingung in der neuen Kooperation mit dem Eishockey Verein Linz. Wir garantieren zu 100 %, dass das dafür gewidmete Geld auch bei der Jugend und im Nachwuchsbereich landet. Unser Ziel ist es darüber hinaus, die dafür vorgesehenen Budgets zu erhöhen. Es ist uns auch bewusst, dass die Eltern einen großen Anteil (Transport, Ausrüstung, etc.) mittragen und wir arbeiten bereits an Konzepten, sie hierbei zukünftig stärker zu unterstützen.

Wir sind bereit und wir arbeiten intensiv, um den Eishockeysport in Linz wieder voran zu bringen, demokratisch und transparent.“


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