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„Kampf gegen häusliche Gewalt bleibt auch während Corona ein Schwerpunkt“

Nora Heindl, 09.12.2020 18:05

LINZ. Im Rahmen der weltweiten Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ besuchte Frauenministerin Susanne Raab in Linz das Gewaltschutzzentrum Oberösterreich sowie das Autonome Frauenzentrum Linz. Sie tauschte sich mit den Verantwortlichen vor Ort unter anderem über die Herausforderungen im Kampf gegen Gewalt an Frauen und Mädchen während Corona aus.

  1 / 5   Bundesministerin Susanne Raab beim Besuch des autonomen Frauenzentrums in Linz. (Foto: BKA/Andy Wenzel)

„Gerade in Zeiten einer globalen Pandemie, wo sich das Leben sehr viel stärker in die eigenen vier Wände verlagert, nimmt auch die Gefahr für das Auftreten von häuslicher Gewalt zu. Daher war es mir von Anfang an besonders wichtig, alles dafür zu tun, dass die Gewaltschutz-Einrichtungen offen bleiben können, und vor allem zu kommunizieren, dass die Frauenhäuser und Beratungsstellen auch im Lockdown jederzeit erreichbar sind“, betonte Raab. „Die aktuellsten Zahlen des Innenministeriums zeigen uns zwar, dass die Anzahl der Betretungs- und Annäherungsverbote, die in Oberösterreich ausgesprochen werden, gerade auf einem hohen Niveau stabil sind. Dennoch dürfen wir im Kampf gegen häusliche Gewalt nicht nachlassen und müssen weiterhin darauf aufmerksam machen, dass es für jede Frau einen Ausweg aus der Gewaltspirale gibt. Mit meiner umfassenden Informationskampagne will ich sicherstellen, dass diese Informationen auch ankommen.“

Gewalt im Netz steigt an

Zur Sprache brachten die Geschäftsführerinnen der Gewaltschutz-Einrichtungen im Austausch mit der Bundesministerin auch neue Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen. „Cybergewalt und Hass im Netz sind relativ neue Phänomene: Laut aktuellen Untersuchungen ist jede dritte Frau in Österreich von Gewalt im Netz betroffen – und diese Zahlen steigen stetig an“, so die Ministerin.

In Gesprächen mit Vertretern von Opferschutzeinrichtungen sei dieser bedenkliche Trend bereits thematisiert worden – zuletzt auch beim Gewaltschutzgipfel der Bundesregierung Ende November. Raab: „Mit dem Paket gegen Hass im Netz haben wir als Bundesregierung bereits eine erste wesentliche Maßnahme gesetzt, damit sich Frauen und Mädchen in Zukunft besser gegen Beschimpfungen und Drohungen im virtuellen Raum wehren können. Einen weiteren wichtigen Schritt habe ich heute auch in Linz besprechen können: Um konsequent gegen Cybergewalt vorzugehen, werden wir künftig vermehrt Schulungsangebote für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstellen anbieten, damit sie hier noch besser über den Umgang mit Hass im Netz Bescheid wissen.“


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