Radlobby übt scharfe Kritik an Radinfrastruktur auf der Leonfeldnerstraße
OÖ/LINZ. Die Leonfeldnerstraße wurde im Bereich zwischen Gründberg und dem Haselgraben umfangreich vom Land Oberösterreich saniert. An der Umsetzung übt die Radlobby Kritik.
Auf eine sichere Radinfrastruktur sei auf der B126 im Bereich Linz Gründberg/Haselgraben trotz jahrzehntelanger Beteuerungen vergessen oder verzichtet worden, so die Radlobby Linz in einer Aussendung. Nun wurden Radstreifen neu markiert: allerdings sind diese lediglich 78 Zentimeter breit. Die Radlobby meint dazu: „Die regelwidrige Ausführung gefährdet Radfahrende. Es wird im Falle eines Unfalles mit haftungsrechtlichen Folgen für die Stadt Linz und das Land OÖ zu rechnen sein.“ Dabei bezieht sich die Radlobby auf die vorgeschriebene Mindestbreite von Radfahrstreifen mit zumindest 1,50 Metern Breite in der schlechtesten Ausbaustufe laut den Richtlinien und Vorschriften für das Straßenwesen.
Gefahrenquelle „Dooring“
Seit Jahren fehle es auf der Leonfeldnerstraße nördlich von Gründberg an sicherer, ausreichender Radinfrastruktur. Entweder gäbe es gar keinen Radweg - wie nahe der Gründbergkreuzung Richtung Norden - oder aber viel zu schmale. Aufgrund des hohen LKW-Anteils sei dies „lebensgefährlich“. Weiters kritisiert die Radlobby: „Wo es Mini-Radfahrstreifen gibt, werden diese auf Tuchfühlung an parkenden Autos vorbeigeführt: Eine sich öffnende Autotür kann hier blitzschnell für Radfahrende zu einer Gefahr werden.“ Unfälle, bei denen Radfahrer durch unachtsam geöffnete Autotüren mit diesen zusammenstoßen, bezeichnet man als Dooring.
Kritik an Verkehrspolitik des Landes OÖ
Scharfe Kritik wird auch an Verkehrslandesrat Günther Steinkellner geübt, der kürzlich die Radhauptrouten, „welche das Umland mit der Landeshauptstadt verbinden“ als „wichtige Arterien, die für eine gesunde Mobilitätsvitalität stehen“ bezeichnete. Steinkellners politisches Bekenntnis stehe diametral entgegengesetzt zu den umgesetzten baulichen Maßnahmen.
Die monatelangen Sanierungsarbeiten hätten zu keinen Verbesserungen, sondern im Gegenteil, teilweise zu Verschärfungen von Mängeln geführt. So sei ein schmaler Radstreifen, der baulich getrennt und leicht erhöht war, nun auf Fahrbahnniveau abgesenkt und mit einem schrägen Asphaltkeil halbiert worden. Die einzig erkennbare Verbesserung sei die bauliche Erhöhung eines Radstreifens auf wenigen Metern.
Lösungsvorschläge der Radlobby für die B126
Lösungen schlägt die Radlobby ebenfalls vor: Radfahrstreifen im südlichen Teil der Leonfeldner Straße, eine Neuverteilung des Straßenraums im mittleren Bereich der B126, im Norden der Straße eine Verbreiterung der Radstreifen und ein kombinierter Geh- und Radweg im Bereich der Kreuzung mit dem Haselgrabenweg.
Die Radlobby habe die Stadt Linz bereits um Klärung mit der Verkehrsabteilung und den Zuständigen beim Land OÖ ersucht.
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