Fledermaus Lina: Linz hat ein Maskottchen gegen Lichtverschmutzung
LINZ. Linz hat ab sofort ein Maskottchen gegen Lichtverschmutzung: die „Linzer Nachtschützerin Lina“. Damit soll die Initiative gegen Lichtverschmutzung ein freundliches Gesicht bekommen. Mit einem eigenen Gesetz gegen Lichtverschmutzung ist auch das Land Oberösterreich Vorreiterin bei diesem Thema.
In Linz setzt sich das städtische Umweltressort schon seit mehreren Jahren gegen Lichtverschmutzung ein. Lichtverschmutzung bedeutet, dass durch künstliche Dauerhelligkeit Pflanzen und Tiere (und auch Menschen) beeinträchtigt werden (mehr dazu siehe unten). Linz hat mit dem neuen Maskottchen „Lina“ nun auch ein Symbol, welches das öffentliche Bewusstsein für die Problematik schärfen soll. Die Fledermaus steht symbolisch für alle Lebewesen, die unter Lichtverschmutzung leiden.
Lina flattert künftig durch Veranstaltungen
Auftauchen wird „Lina“ künftig bei Veranstaltungen, Infoaktionen und allen weiteren öffentlichkeitswirksamen Formaten. Betriebe und Institutionen, die einen Beitrag gegen Lichtverschmutzung leisten sollen als „Lina-Betriebe“ ausgezeichnet werden. Gestaltet hat die Fledermaus - die als wichtiger Indikator für ein funktionierendes Ökosystem gilt - die Illustratorin Silke Müller. Ergänzt wird die Kampagne durch ein Linz-Sternbild.
Im Herbst 2025 startet das Projekt „Mach mit bei Lina“, das Betriebe dazu motivieren soll, ihre Werbeanlagen freiwillig ab 22 Uhr abzuschalten. Parallel dazu tritt die Stadt in den Dialog mit der lokalen Industrie, denn ein wesentlicher Teil der sogenannten Lichtglocke über Linz ist auf industrielle Beleuchtung zurückzuführen.
Negative Auswirkung von Lichtverschmutzung auf Menschen, Tiere, Pflanzen
Folgende Auswirkungen kann Lichtverschmutzung auf Menschen haben: Schlafstörungen, erhöhtes Risiko für Depressionen und Angstzustände, Einschränkung der Lebensqualtität, Konzentrationsminderung. Bei nachtaktiven Tieren wird die Navigation, Fortpflanzung und Nahrungssuche durch Lichtverschmutzug gestört. Auch das Verhalten von Pflanzen wird beeinflusst. Übermäßige Beleuchtung fördert zudem den CO2-Ausstoß.
Buch „Dunkelheit“ von Lisa-Viktoria Niederberger
Ein literarisches Plädoyer für die Dunkelheit und damit gegen helle Dauerbeleuchtung kommt von Lisa-Viktoria Niederberger. Sie wirft die Frage auf, wie ein Leben aussieht, in dem der Dunkelheit wieder mehr Raum erlaubt wird. In „Dunkelheit“ beschäftigt sich die Autorin auch mit Machtverhältnissen, verborgenen Klassenunterschieden, dem Patriarchat, mit dem Himmel und den Sternen als Kulturgut und weiteren Fragestellungen. Niederbergers erstes Buch „Helle Sterne, dunkle Nacht“ begleitete das Mädchen Maya und eine Fledermaus auf ihrem nächtlichen Weg durch die beleuchtete Stadt und bei ihrer Suche nach dem Sternenhimmel. Auf der Facebook-Seite „Nachhaltiges Linz“ werden fünf Exemplare des neuen Buches „Dunkelheit. Ein Plädoyer“ der Linzer Autorin Lisa-Viktoria Niederberger verlost. https://www.facebook.com/NachhaltigesLinz
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