Linzer Hafen: Jahrhundertprojekt Hafentor schützt nun gegen Hochwasser
LINZ. Der Linzer Hafen ist einer der größten Umschlagplätze an der oberen Donau. Jährlich werden gesamt rund 4,5 Millionen Tonnen Güter und Handelswaren umgeschlagen. Am Mittwoch wurde dort ein Jahrhundertprojekt eröffnet: ein bis zu 300-jährlicher Hochwasserschutz.
Der Hafen ist stets durch Naturkatastrophen gefährdet, so sind insbesondere Bedrohungen durch Hochwasser ein großes Risiko. Zum besseren Schutz wurde unter anderem ein Hafentor errichtet, das nun ein halbes Jahr nach der Einhebung in Betrieb genommen wurde. Es ist Teil des Projekts „SAFE Port of Linz“, in dem neben der Errichtung dieser Hafentoranlage auch der Bau eines mobilen Hochwasserschutzes und die Abdichtung des bestehenden Trenndamms vorgesehen sind. Somit können nicht nur das Hafenviertel vor einem drohenden 300-jährigen Hochwasser geschützt werden, sondern auch angrenzende Stadtteile und somit einige tausend Linzer Haushalte.
Die feierliche Eröffnung des neuen Hochwasserschutzes fand am Mittwoch im Beisein der Leiterin der Sektion Verkehr im Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur Vera Hofbauer (in Vertretung von Bundesminister Peter Hanke) Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP), Landesrat Stefan Kaineder (Grüne), Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Linz AG Dietmar Prammer (SP), Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne) und Linz AG-Generaldirektor Erich Haider statt.
Knappe 40 Millionen investiert
Das Projekt wurde als Gemeinschaftsprojekt von der Linz AG-Tochter Linz Service GmbH und der IG Winterhafen abgewickelt. Spatenstich war im Februar 2024. Die Kosten belaufen sich auf 39,85 Millionen Euro. Das Projekt wurde seitens des Bundes mit rund 14 Millionen, seitens Land Oberösterreich mit rund 8,5 Millionen, sowie seitens der EU mit rund 11,8 Millionen Euro gefördert. Der Eigenanteil der Konsenswerber betrug rund 5,6 Millionen Euro.
Das 27 Meter lange Hafentor besteht aus zwei Teilen. Im Hafentor selbst sind sechs Pumpen eingebaut. Diese sorgen im Hochwasserfall für einen konstanten Wasserstand innerhalb des Hafens. Sollte sich in den drei Hafenbecken zu viel Wasser ansammeln, so kann dieses über die sechs Pumpen in die Donau zurückgeleitet werden.
Rekordzahlen am Containerterminal
Besonders der Containerterminal des Hafens spielt eine wichtige Rolle für den Wirtschaftsstandort Linz und das Industrieland Oberösterreich. Auf einer Fläche von 120.000 Quadratmeter wurden im Geschäftsjahr 2024 rund 197.500 Container bzw. mehr als 1,9 Millionen Tonnen Frachtgüter umgeschlagen. Auch für dieses Jahr gibt es erfreuliche Zahlen: Im laufenden Geschäftsjahr wurden bis Mai 2025 bereits über 165.000 Container oder rund. 1,6 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen.
Der Mai brachte sogar ein „all time high“ in der Geschichte des Linzer Hafens: Im Mai wurden 24.405 Container von einem Transportweg auf einen anderen umgeschlagen – so viel wie noch nie. Es wurde in den letzten Jahren auch kräftig investiert: Beispielsweise wurde von 2019 bis 2022 das Logistik-Dienstleistungszentrum erweitert und elektrifiziert, wovon insbesondere die Zugverbindungen profitierten, bei denen ebenso in den letzten Jahren ein Anstieg verzeichnet werden konnte (plus 32 Prozent Steigerung im Vergleich zum Vorjahr).
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