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Hochwasserschutz im Linzer Handelshafen: 200 Tonnen schweres Tor eingehoben

Marlis Schlatte, 08.01.2025 22:26

LINZ. Um den Linzer Handelshafen sowie angrenzende Wohngebiete künftig vor Hochwasser zu schützen, werden mit dem Projekt „SAFE Port of Linz“ verschiedene Maßnahmen umgesetzt. Heute, am 8. Jänner, wurde das 200 Tonnen schwere Hafentor eingehoben.

Das Hafentor wurde am 8. Jänner eingehoben. (Foto: Fotokerschi)
  1 / 4   Das Hafentor wurde am 8. Jänner eingehoben. (Foto: Fotokerschi)

Der Hafen Linz ist der zweitgrößte öffentliche Donauhafen Österreichs. 2024 wurden 4,5 Millionen Tonnen Güter und Handelswaren im Logistikpark Hafen Linz umgeschlagen. Die vergangenen Hochwasserereignisse zeigten aber: Der Hafen und die angrenzenden Linzer Stadtteile sind bei Starkregenereignissen schnell Überschwemmungen ausgesetzt.

Deshalb wurde das Projekt „SAFE Port of Linz“ initiiert, um für einen möglichst lückenlosen Hochwasserschutz an der Donau zu sorgen und die Umschlags-, Lager- und Transportaktivitäten auch bei Hochwasserereignissen ununterbrochen fortsetzen zu können. Mobiler Hochwasserschutz, die Abdichtung des bestehenden Trenndammes und eine Hafentoranlage können das Hafenviertel bis zu einem 300-jährlichen Hochwasser effizient vor Überflutungen schützen.

Probebetrieb startet im Juli 2025

Der Spatenstich für das Hafentor erfolgte am 6. Februar 2024, eingehoben wurde dieses nun rund ein Jahr später, am 8. Jänner 2025. Zuvor wurden bereits Betonierungs-, Schütt- und Spezialtiefbauarbeiten zeitgerecht durchgeführt.

Das Hafentor wurde in zwei Teilen eingehoben. Insgesamt wiegt das Objekt 200 Tonnen und ist 36 Meter lang, 1,80 Meter breit und insgesamt 8,7 Meter hoch. Die beiden Tor-Teile wurden mit dem Schiff liegend angeliefert und mit einem schweren Mobilkran der Firma Felbermayr in die Torkammer gehoben. Das Verschweißen dauert nun rund fünf Wochen.

Das Betriebsgebäude bei der Hafentoranlage sowie die Außengestaltung der Hafentoranlage sollen bis zum Frühjahr 2025 fertiggestellt werden. Insgesamt sollen die Arbeiten dann bis Anfang Juli 2025 abgeschlossen werden, im Anschluss daran startet der Probebetrieb.

Kosten und Förderungen

Das Hafentor soll den Linzer Handelshafen, die Betriebe der Firmen Plasser & Theurer und ÖSWAG sowie das rundum angrenzende Industriegebiet vor einem 300-jährlichen Hochwasser schützen. Das Projekt „SAFE Port of Linz“ wird als Gemeinschaftsprojekt der Firmen LINZ SERVICE GmbH und IG Winterhafen, bestehend aus den Firmen JMT Beteiligungs GmbH, Plasser & Theurer und ÖSWAG, abgewickelt. Die Firmen PORR GmbH und Andritz Hydro GmbH sind maßgeblich am Aufbau des Hafentors beteiligt.

Die genehmigten Projektkosten betragen 39,85 Millionen Euro. Das Projekt wird seitens Bundesministerium (MBK) mit rund 14 Millionen Euro, seitens Land Oberösterreich mit rund 8,5 Millionen Euro, sowie seitens der EU mit rund 11,8 Millionen Euro gefördert.

„Sicherheit der Menschen und Betriebe gewährleisten“

„Extremwetterereignisse wie Hochwasser und Hitzewellen treffen uns immer häufiger und immer heftiger, und die Folgen spüren wir unmittelbar. Die Bilder der Hochwasserkatastrophe vom Herbst 2024 sind uns allen noch präsent und zeigen, wie ernst die Klimakrise ist. Das Hochwasserschutzprojekt in Linz ist hier ein entscheidender Schritt, um die Lücken entlang der Donau in Oberösterreich zu schließen. Es freut mich, dass wir gemeinsam den Hochwasserschutz weiter stärken und so die Sicherheit der Menschen und Betriebe in der Region gewährleisten können“, so Bundesministerin Leonore Gewessler (Grüne) anlässlich der Einhebung des Hafentors.

„Das zukunftsorientierte Projekt ist ein Bekenntnis zur Nachhaltigkeit, zum Logistikstandort Hafen, zur Industriestadt Linz und zum Wirtschaftsbundesland Oberösterreich. Ich freue mich sehr über die heutige Zusammenkunft anlässlich des Einhebens des gewaltigen Hafentors. Sie gibt mir die Gelegenheit, mich bei allen unseren Partner*innen zu bedanken. Das zügige Vorankommen bis zum heutigen Projektmeilenstein ist ein Beispiel für die Leistungsfähigkeit, die nur durch gute Zusammenarbeit und Kräftebündelung entsteht. In diesem Sinne wünsche ich den Projektteams gutes Gelingen“, so auch Linz AG-Generaldirektor Erich Haider.


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