Auf Niederösterreichs Autobahnen geht immer mehr verloren
NÖ. Verlorene Gegenstände auf Fahrbahnen sind ein hohes Sicherheitsrisiko. Ausweich- oder unvermittelte Bremsmanöver lösen gefährliche Situationen aus, Unfälle sind keine Seltenheit. In Niederösterreich haben sich seit 2017 Ladegutverluste mehr als verdoppelt.
2018 haben sich die Meldungen über Gegenstände auf den Fahrbahnen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland im Vergleich zu 2017 mehr als verdoppelt. 923 Meldungen registrierte die ASFINAG beim Verlust von Ladegut auf den Autobahnen und Schnellstraßen im Osten Österreichs. In Wien waren es 233 Meldungen (+58), im Burgenland nur 46 (+4). Damit bildet das Burgenland überhaupt das Schlusslicht im Bundesländer-Ranking. Klarer Spitzenreiter im Osten ist Niederösterreich mit 644 Meldungen. Das ist eine Zunahme von 60 Prozent gegenüber 2017.
Gesetzliche Verpflichtung
„Ladegut auf Dachträgern und Anhängern, das schlecht gesichert ist, ist immer eine potentielle Gefahrenquelle“, warnt ASFINAG-Geschäftsführer Christian Ebner. Das gilt nicht nur für die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, sondern auch für die Teams in den ASFINAG Autobahnmeistereien. Christian Ebner: „Mit jedem noch so kleinen Gegenstand, der von der Fahrbahn aufgesammelt werden muss, begeben sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unnötigerweise in Gefahr.“ Daher gilt vor Fahrtantritt: Ladegut unbedingt ausreichend mit professionellen Zurr- oder Spanngurten oder passenden Transportboxen sichern. Jeder Verkehrsteilnehmende ist darüber hinaus gesetzlich dazu verpflichtet, für eine geordnete Sicherung von Ladegut zu sorgen. Auch die ASFINAG ist mit Ladegut unterwegs. Regelmäßige Schulungen für die korrekte Sicherung von Gütern und Ladungen sind daher in den 43 Autobahnmeistereien des Autobahnbetreibers ebenfalls verpflichtend.
Couch, Kühlschrank und Segelboot
Die meisten Meldungen im Bundesländervergleich gab es 2018 übrigens wiederum in der Steiermark, gefolgt von Salzburg und Niederösterreich. Die wenigsten Ladegutverluste gab es im Burgenland, in Tirol und Wien. Die Meldungen über Gegenstände auf der Fahrbahn kommen entweder direkt von Verkehrsteilnehmenden, von den Verkehrsredaktionen der Radiostationen oder vom ASFINAG-Streckendienst, der Tag und Nacht auf den Strecken unterwegs ist. Die Verkehrssicherheit ist bei solchen Fällen immer vorrangig: erst den besagten Streckenabschnitt absperren und dann den Gegenstand bergen. Die Hitliste der verlorenen Gegenstände ist lang und teilweise ungewöhnlich: Vom Papierkarton über Zeitungen bis hin zur Couch, dem Kühlschrank oder einem Segelboot ist alles schon einmal auf der Autobahn gelandet.
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