
PETZENKIRCHEN. Derzeit warten viele Patienten, die an Leukämie oder einer Blutkrankheit erkrankt sind, auf eine lebensrettende Stammzellspende – darunter sind auch viele Kinder. Deshalb organisiert der gemeinnützige Verein „Geben für Leben – Leukämiehilfe Österreich“ am 30. März im Haubiversum in Petzenkirchen eine Stammzellen-Typsierung, um mögliche Spender zu finden. Jeder körperlich gesunde Mensch im Alter zwischen 17 und 45 Jahren und einem Mindestgewicht von 50 Kilogramm kann sich typisieren lassen und so zu einem Lebensretter werden.
Der gemeinnützige Verein „Geben für Leben“ will an Leukämie erkrankten Menschen die höchstmögliche Chance auf ein Überleben geben. Dazu braucht er Menschen, die sich freiwillig typisieren lassen – die 6 HLA-Merkmale der DNA werden bestimmt – und sich somit als Spender und potenzielle Lebensretter zur Verfügung stellen. Die Abkürzung HLA steht für Humane Leukozyten-Antigene – man spricht auch umgangssprachlich von „Gewebemerkmalen“. Bei den HLA-Merkmalen handelt es sich um Strukturen auf den Oberflächen der Zellen im Körper. Dadurch kann das Immunsystem zwischen eigenen und fremden Geweben unterscheiden.
Der Verein ist Teil eines globalen Netzwerks: Die HLA-Merkmale aller typisierten Personen sind weltweit durch autorisierte Ärzte einsehbar und können mittels einer Stammzell- oder Knochenmarkspende einen Menschen vor dem sicheren Tod bewahren – wo immer sich dieser auch befindet.
Was Typisierung bedeutet
Die Typisierung dient dazu, geeignete Spender für all jene Patienten zu finden, die auf eine Stammzelltransplantation warten.
In Österreich erkranken knapp 1.000 Menschen, darunter auch viele Kinder, jährlich an einer Form von Leukämie. Bei dieser Krebsart entarten die weißen Blutzellen und vermehren sich stark. Dadurch kann das Immunsystem nicht mehr richtig arbeiten, also Infektionen nicht mehr ausreichend bekämpfen.
Für die Patienten ist eine Stammzelltransplantation durch einen Fremdspender meist die einzige Chance auf Heilung, weil die eigenen kranken Stammzellen dafür nicht mehr infrage kommen.
So beginnt dann für viele Patienten die nervenaufreibende Suche nach einem passenden Spender. In etwa einem Viertel der Fälle eignet sich ein Familienmitglied als Stammzellspender. Für alle anderen Patienten müssen die Mediziner über eine Spenderdatei einen Fremdspender suchen.
Hier spielt die Anzahl der Typisierungen eine wichtige Rolle, denn nur wer sich typisieren lässt, kann in der Spenderdatei auch gefunden werden. Und nur wer in ausreichender Qualität typisiert wurde, wird bei der Suche dann auch berücksichtigt.
Geben für Leben führt ausschließlich hochaufgelöste Typisierungen in höchster Qualität durch.
Was bei einer Typisierung passiert
Bei der Typisierungsaktion ist ein Team von ausgebildeten Blutabnehmern anwesend. Sie nehmen rund drei Milliliter Blut ab, das dann zur Untersuchung ins Labor gesendet wird. Dort werden die HLA-Merkmale bestimmt. Diese Gewebemerkmale müssen bei einer möglichen Spende zwischen Spender und Patienten idealerweise zu 100 Prozent übereinstimmen.
Auch eine Typisierung mittels Wangenabstrich über die Mundschleimhaut ist möglich. Allerdings sind rund fünf Prozent dieser Proben unbrauchbar, wenn sie nicht innerhalb von wenigen Tagen ins Labor kommen. Dann müsste eine Blutprobe angefordert werden.
Was eine Typisierung kostet
Eine Typisierung kostet dem Verein 50 Euro und muss durch Geldspenden finanziert werden. Für die potenziellen Stammzellspender fallen keine Kosten an, jedoch ist jede freiwillige Geldspende willkommen und von der Steuer absetzbar.
Dauer einer Typisierung
Zuerst wird ein Informationsblatt durchgelesen und ein kurzer Fragebogen zum allgemeinen Gesundheitszustand ausgefüllt. Die zu typisierende Person gibt ihre Kontaktdaten bekannt, die durch bereitgestellte Computer online in das zentrale Registrierungsprogramm von Geben für Leben eingegeben werden. Danach wird eine kleine Menge an Blut abgenommen. Somit dauert der gesamte Durchlauf für eine Typisierung im Normalfall zwischen 15 und 20 Minuten.
Die Typisierungsaktion wird ausschließlich mit freiwilligen Helfern durchgeführt, die ihre Zeit und Leistungen ehrenamtlich zur Verfügung stellen
Körperliche Voraussetzungen
- zwischen 17 und 45 Jahre alt
- körperlich gesund
- mindestens 50 Kilogramm Körpergewicht
Was Leukämie ist
Der Blutkrebs Leukämie kann jeden treffen. Unkontrolliert wuchern dabei bösartige weiße Blutkörperchen im Blut und im Knochenmark. Sie zerstören den Organismus des Menschen.
Wie man Leukämie heilen kann
Manchmal kann Leukämie durch Medikamente und Chemotherapie vollständig geheilt werden. In besonderen Fällen werden jedoch Spender benötigt, die durch Abgabe von eigenen Stammzellen das Leben des Patienten retten können. Dazu muss zuerst ein „genetischer Zwilling“ gefunden werden, also ein Mensch, dessen Gewebeverträglichkeitsmerkmale optimal zum Organismus des Patienten passen. Je mehr Menschen mitmachen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein geeigneter Spender gefunden werden kann.
Wenn ich als Spender infrage komme
Es gibt zwei Formen der Spende:
a) Stammzellspende: aus dem Blut werden Stammzellen entnommen (Dauer: 4-5 Stunden)
b) Knochenmarkspende: Aus dem Beckenkamm wird unter Vollnarkose etwas Knochenmark punktiert (Dauer: 1 Stun-de – stationärer Klinikaufenthalt notwendig)
Stammzellen-Typisierung: Samastag, 30. März 2019, von 10 bis 16 Uhr
Veranstaltungsort: Haubiversum in Petzenkirchen
Veranstalter: Verein „Geben für Leben“
Kontaktperson: Walter Brenner, w.brenner@gebenfuerleben.at
Telefon: 0676/6910730
Organisator: Franz Mayrhofer, franz.mayrhofer1@gmx.at
Telefon: 0664 73 64 25 00