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Rekordsommer in Österreich: Warum die Gastgeber trotzdem Sorgen haben

Tips Logo Thomas Leitner, 28.11.2025 14:16

ÖSTERREICH. Die Alpenrepublik bricht ihre eigenen Tourismusrekorde. Die aktuellen Zahlen zeigen eine beeindruckende Entwicklung, doch hinter den Kulissen kämpfen viele Betriebe.

Nebensaison gewinnt bei Gästen an Bedeutung (Foto: Zoran Zeremski/adobe.stock)
Nebensaison gewinnt bei Gästen an Bedeutung (Foto: Zoran Zeremski/adobe.stock)

Österreichs Tourismus erlebt eine beispiellose Hochphase. Die aktuellen Zahlen der Statistik Austria belegen eindrucksvoll: Das Land zieht Gäste aus aller Welt magisch an. Die Sommersaison 2025 stellte mit 83,39 Millionen Nächtigungen einen neuen Rekord auf und übertraf das bisherige Bestjahr 2024 um 2,2 Prozent. Auch der Herbst zeigte sich von seiner besten Seite, denn der Oktober verzeichnete einen Höchstwert von 9,22 Millionen Nächtigungen. Diese Entwicklung manifestiert Österreichs feste und starke Position im globalen Tourismuswettbewerb. Die Gastgeber überzeugen weiterhin mit ihrem Angebot, der bekannten Qualität und Verlässlichkeit, was die positive Wahrnehmung und Attraktivität des Landes weiter steigert.

Wandel zur stabilen Ganzjahresreise 

Die Tourismusbranche arbeitet konsequent daran, die Abhängigkeit von wenigen Spitzenmonaten zu reduzieren, und die Ergebnisse zeigen Wirkung. Die Bedeutung der Vor- und Nachsaison wächst kontinuierlich und ist ein wichtiger Schritt in Richtung stabiler Ganzjahresbetriebe. Während in den 1970er-Jahren Mai, Juni, September und Oktober nur ein Drittel der Sommernächtigungen ausmachten, entfällt heute bereits rund die Hälfte auf diese Monate. Dieser Wandel zur Ganzjahresdestination stärkt die regionale Wertschöpfung über einen längeren Zeitraum, verbessert die Planbarkeit für die Unternehmen und schafft stabilere Arbeitsplätze. Die Betriebe profitieren von dieser Entwicklung, doch die wirtschaftliche Realität ist herausfordernd.

Gesteigerte Kosten fordern Branche 

„Trotz der Rekordzahlen bei den Nächtigungen stehen viele Betriebe wirtschaftlich unter erheblichem Druck. Die steigenden Kosten für Personal, Energie und Sachgüter belasten die Bilanzen stark, während die Spielräume für höhere Margen gering bleiben. Die Dynamik der Kostenentwicklung übersteigt oftmals die Steigerung der Erträge, was auf Dauer die wirtschaftliche Substanz gefährdet. Gleichzeitig wird der Zugang zu nötigen Finanzierungen schwieriger. Dies erschwert Investitionen in Modernisierung, mehr Energieeffizienz und die stetige Qualitätssicherung. Der langfristige Erfolg kann nur mit entsprechenden Rahmenbedingungen abgesichert werden, die die Betriebe spürbar entlasten, etwa durch Bürokratieabbau und flexible Arbeitsmarktmodelle“, heißt es von der Österreichischen Hotelvereinigung (ÖHV).


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