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Was die neue IDSA können soll: Studierende erarbeiten ihre Vision

Tips Logo Karin Seyringer, 24.08.2023 21:34

LINZ. Die kommende neue Uni IDSA und das Ars Electronica Festival gehen gemeinsame Wege und haben gemeinsam das „Founding Lab“ ins Leben gerufen. 75 ausgewählte Studierende aus aller Welt und 20 hochkarätige Lehrende („Fellows“) aus verschiedenen Disziplinen erarbeiten aktuell in einer dreiwöchigen Summer School in Linz, was das IDSA aus Sicht der Studierenden und künftiger Lehrender bereithalten muss. Start war am Donnerstag.

  1 / 3   75 Studierende aus 43 Ländern arbeiten gerade in Linz an ihren Ideen für die neue IDSA. (Foto: Ars Electronica)

Es sei ein spannendes neues Projekt mit der transferierenden Rolle für das Festival und dem Auftakt der neuen Universität, so Gerfried Stocker, Künstlerischer Leiter der Ars Electronica. Nicht ohne Stolz verweist er auf die Rolle der Ars Electronica in der Stadt Linz und in ganz Europa, wo digitale Transformation weit vorgedacht werde, mit „prognostischer und visionärer Qualität“. „Die großen Themen der Gesellschaft sind vor zehn, 15 Jahren sind bei der Ars Electronica aufgetaucht, ohne uns loben zu wollen“. Die Zusammenarbeit mit der neuen IDSA sei daher „selbstredend.“

„Erleben Geburt der neuen Uni“

Das neue Institute of Digital Science Austria will neue Wege gehen, mit ihrem interdisziplinären Ansatz sei sie zumindest im deutschsprachigen Raum einzigartig. „Was wir hier erleben, ist die Geburt einer neuen Uni, sie wird sich in Vielem von anderen Unis unterscheiden“, so die Gründungspräsidentin des IDSA, Stefanie Lindstaedt am Donnerstag im Ars Electronica Center. Im Zentrum stehe die Interdisziplinarität und der projektorientierte Lern- und Lehransatz. „Das wird ganz viel Flexibilität ermöglichen.“ Die Ideen für Projekte sollen aus der Wirtschaft, Forschung, von Studierenden, von NGOs aus der ganzen Welt kommen.

So seien Studierende unabhängig von IT aus vielen anderen Disziplinen willkommen, die „interessiert sind, ihre Arbeit mit Digitalem zu verknüpfen, um für die Gesellschaft etwas zu erreichen.“

75 Studierende und 20 Fellows erarbeiten Vision für die neue Universität

Um aber überhaupt zu erfahren, was sich Studierenden – und auch Lehrende – von der IDSA wünschen, wurde das Founding LAB in Zusammenarbeit mit Ars Electronica gestartet.

Nach zwei Open Calls mit 338 Bewerbungen aus 78 Ländern (Studierende) und 205 Bewerbungen aus 50 Ländern (Fellows) wurden die besten Köpfe ausgesucht. 75 Studierende aus 43 Ländern befinden sich seit 24. August nun in Linz, und nehmen bis 10. September an der Summer School des Founding Lab teil, entwickeln hier eine gemeinsame Vision für die IDSA. Am 6. September stoßen dann 20 ausgewählte Fellows als Lehrende hinzu.

Für Lindstaedt und Veronika Liebl, Managing Director des Festivals und Founding Lab-Leiterin, ist die Summer School ein „erstes Testlabor aus Studierendensicht für das IDSA“. Die Bandbreite der Studierenden ist auch wie das Konzept der IDSA interdisziplinär ausgerichtet, verschiedenste Forschungsgebiete und große Diversität kommen zusammen. Studierende von Eliteunis wie der Cambridge University, dem MIT Media Lab in Bosten oder der University of Cape Town sind aktuell in Linz am Arbeiten. „What“ und „How“ seien die Fragestellungen.

Verschiedene Aufgaben

Die Summer School dauert nun drei Wochen, die Studierenden teilen sich in sechs Gruppen zu verschiedenen Themen auf, darunter kreative Robotik, Brain-Computer-Interfaces und Biotechnologie. Verpflichtende Workshops und frei wählbare stehen am Programm. Dazu kommen Expert Talks und Specials mit Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft.

Die Studierenden bilden zudem auch Task Forces und übernehmen damit spezielle Aufgaben, von der Gestaltung des Ausstellungsbereichs beim Festival über die Präsentation bei der Festival-Eröffnung bis zur Aufgabe, die Wunschliste für die IDSA an Politiker zu kommunizieren.

Ab 6. September sind dann auch die 20 Fellows in Linz zu Gast, klingende Namen aus Forschung, Kunst und Industrie wie Zip Epstein, Gerhard Grimm, Dietmar Offenhuber oder Kamya Ramachandran sind mit dabei, um mit den Studierenden weiterzuarbeiten, bis zum Ende des Festivals am Sonntag, 10. September.

„Alles außergewöhnliche Menschen mit einer besonderen Art des Lehrens und Arbeitens“ schwärmt Katja Schechtner, IDSA-Gründungskonventsmitglied. Sie selbst war vor zwölf Jahren bereits mit einem MIT-Projekt Teil der Ars Electronica. Generell gehe es auch ihr darum, „jetzt den Studierenden zuzuhören.“

Nach der Arbeit ist vor der Arbeit

Das Founding Lab ist mit Festivalende aber nicht vorbei. 25 ausgewählte Studierende der Summer School - diese stehen schon fest – werden ein Semester lang (Oktober bis Jänner) gemeinsam mit den Lehrenden an den Ideen weiterarbeiten und in die vertiefende Ausarbeitung gehen.

Die Ergebnisse würden wie andere Streams, etwa mit der Industrie, in das Konzept der IDSA einfließen, so Lindstaedt. „Wir sind gerade dabei, Best Practice-Beispiele aus der ganzen Welt zu sammeln“, meint sie damit nicht nur Inhalte, sondern auch organisatorisches, „und das Beste für Oberösterreich herauszuholen.“

Service 

Das Ars Electronica Festival 2023 unter dem Titel „Who Owns the Truth? Wem gehört die Wahrheit?“ findet von Mittwoch, 6., bis Sonntag, 10. September statt, Hauptaustragungsort ist wieder die Post City beim Linzer Hauptbahnhof, dazu kommen viele weitere Standorte. Alle Infos, Tickets und mehr unter ars.electronica.art/festival


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