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Kaineder: Kinder vor der Bewerbung ungesunder Lebensmittel schützen

Tips Logo Wurzer Katharina, 13.11.2020 16:50

OÖ. Unterschiedliche Interessensvertretungen befürchten derzeit absolute Werbeverbote für ungesunde Lebensmittel. Konsumentenschutz-Landesrat Stefan Kaineder hält entgegen, dass mit der EU-Richtlinie Kinder vor der Bewerbung ungesunder Lebensmittel geschützt werden sollen.

Konsumentenschutz-Landesrat Stefan Kaineder warnt vor ungesunden Lebensmitteln, die speziell für Kinder beworben werden. (Foto: Volker Weihbold)

Ein Ministerialentwurf zur Umsetzung der EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste schlägt zurzeit hohe Wellen. Unterschiedliche Interessensvertretungen befürchten absolute Werbeverbote und massive Auswirkungen auf die regionale Produktion, den Handel und die Werbewirtschaft. De facto handle es sich jedoch nur um eine Regelung, die zum Ziel hat, Kinder vor der Bewerbung ungesunder Produkte zu schützen, informiert Konsumentenschutz-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne). „Dass es dabei nicht um Werbung für Speck, Grammelschmalz und Mohnzelten geht, ist wohl allen eingängig. Wir kennen aber auch die vielen Tests von Kinderprodukten, die klar an diese beworben werden, die überzuckert sind und voller Zusatzstoffe stecken. Für eine gesunde Ernährungsweise sind Kinderlebensmittel nicht notwendig, da gesunde Kinder keine speziellen Lebensmittel benötigen. Maßnahmen, wie ein Werbeverbot von ungesunden Produkten an Kinder sind eine Maßnahme zur Vermeidung falscher Ernährungsgewohnheiten und absolut zu begrüßen“, sagt der Landespolitiker.

Kinderlebensmittel sind meist überzuckert und teuer

Die Regelungen sollen speziell vor, nach und in Kindersendungen zur Anwendung kommen. Das Konsumentenschutz-Ressort des Landes Oberösterreich ergänzt, dass viele Lebensmittel in Kindergrößen erhältlich und oft auch mit besonderen Verpackungen versehen seien. Im Durchschnitt sind vor allem Kindergetränke sowie die Kinder-Schokomilch teurer als Vergleichslebensmittel. Diese Produkte sind auch nicht an die Ernährungsbedürfnisse von Kindern angepasst, sondern enthalten laut einer Schwerpunktaktion der Lebensmittelaufsicht OÖ zu viel Zucker. Die untersuchten Kinderlebensmittel waren zum Großteil stark verarbeitet, aromatisiert und enthielten viele Zusatzstoffe. Kaineder empfiehlt daher, diese Lebensmittel nur gelegentlich in kleinen Portionen zu verzehren. Sie können auch mit Wasser, Milch oder Naturjoghurt verdünnt werden. Bunte Kinderlebensmittel könnten außerdem schnell selbst zubereitet werden. Das könne etwa ein Joghurt mit Früchten und ein paar Schokostreuseln, Nüssen oder Keksstücken sein.


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