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LINZ/OÖ. Am Samstag, 1. Mai 2021, ist Tag der Arbeit. Anlässlich dazu weisen die SPOÖ Frauen darauf hin, dass die Pandemie die Arbeitssituation von Frauen dramatisch verschlechtert habe. So tragen sie etwa den Hauptteil der Mehrbelastungen und bekommen tendenziell weniger Geld als Männer.

Branchen wie der Handel und Tourismus, die von Corona-Maßnahmen besonders betroffen sind, haben einen hohen Frauenanteil (Symbolbild). (Foto: Jacob Lund/Shutterstock)
photo_library Branchen wie der Handel und Tourismus, die von Corona-Maßnahmen besonders betroffen sind, haben einen hohen Frauenanteil (Symbolbild). (Foto: Jacob Lund/Shutterstock)

Die SPOÖ Frauen führen bis Freitag, 30. April, eine Flyer-Aktion durch, um auf die schwierige Arbeitsmarktsituation von Frauen aufmerksam zu machen. „Frauen in ganz Österreich fordern laut und deutlich ihr Recht auf Arbeit. Die Bundes- und Landeregierung dürfen nicht länger wegsehen“, sagt SPOÖ Landesfrauenvorsitzende Renate Heitz. Die SPÖ-Aktionswoche zum Tag der Arbeit am 1. Mai steht in diesem Jahr unter dem Motto „Arbeit für ein selbstbestimmtes gutes Leben“. Themen sind Arbeitszeitverkürzung, Aus- und Weiterbildung, die Aufteilung der Hilfsgelder, Erhöhung des Arbeitslosengeldes und Kinderbetreuung.

Hoher Frauenanteil im Tourismus und Handel

Derzeit würden Frauen einspringen, wenn Kindergärten und Schulen geschlossen sind. Laut einer Umfrage im Auftrag der SPÖ Frauen sagen neun von zehn Befragten, dass sie den Hauptteil der Mehrbelastungen tragen. Dazu zählt neben Kinderbetreuung etwa die Pflege anderer Angehöriger. Folglich könnten Frauen häufig nicht der Forderung nachkommen, zu flexiblen Zeiten zu arbeiten, fürchten die SPOÖ Frauen.

Eine weitere Herausforderung auf dem Arbeitsmarkt ist, dass viele Frauen in Branchen wie im Tourismus und Handel arbeiten, die besonders von der Krise getroffen sind. Laut Frauenmonitor der Arbeiterkammer OÖ waren im März 2021 55 Prozent mehr Frauen langzeitarbeitslos als im Vorjahr und bekommen durchschnittlich 880 Euro Arbeitslosengeld. Männer erhalten im Durchschnitt 1.107 Euro, wenn sie arbeitslos sind.

Arbeit besser verteilen

Um die Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, sei es laut den SPOÖ Frauen wichtig, Arbeit neu und besser zu verteilen. Während Arbeitsplätze verloren gehen, steige der Druck in vielen Berufen, was eine Gefahr für die Gesundheit darstelle. Arbeitszeit sollte daher um 20 Prozent verringert werden. Mitarbeitende, die sich für dieses Modell entscheiden, könnten 95 Prozent ihres ursprünglichen Nettogehalts beziehen. Die Kosten dafür sollen unter anderem die Betriebe und das Arbeitsmarktservice übernehmen. Auf diese Weise würden neue Arbeitsplätze geschaffen werden, Frauen und Männer könnten Arbeit gerechter teilen.

Darüber hinaus fordert die SPOÖ den Ausbau regionaler Arbeitsstiftungen und einen Frauenschwerpunkt bei Umschulungen und Weiterbildungen. Um junge Frauen beim Berufseinstieg zu unterstützen, sollte es in allen Bundesländern Berufszentren geben, die speziell auf 15- bis 25- Jährige zugeschnitten sind. Beratende könnten Mädchen aktiv kontaktieren.

Da Frauen derzeit besonders von der Corona-Pandemie betroffen sind, sollte es zudem ein Soforthilfepaket für Alleinerziehende, eine Unterhaltsgarantie und Kinderkostenanalyse geben. Um Armut zu verhindern, sei es notwendig, das Arbeitslosengeld auf 70 Prozent des ehemaligen Nettoeinkommens anzuheben und die Notstandshilfe nach Ende Juni 2021 weiter zu verlängern. „Frauen brauchen ein Einkommen, von dem sie leben können. Das ist Voraussetzung für ein unabhängiges Leben, frei von Gewalt. Wir werden alles dafür tun, damit Frauen nicht weiter aus dem Arbeitsmarkt gedrängt werden“, verspricht Heitz. Dazu zählt für sie neben regionalen Arbeitsstiftungen und einer Arbeitszeitverkürzung auch kostenlose, ganztägige und ganzjährige Kinderbetreuung.


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