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Psychosoziale Unterstützung: Arbeiterkammer fordert Ausbau

Tips Logo Online Redaktion, 14.09.2022 16:46

OÖ. 158.000 Erwerbstätige in Oberösterreich brauchen psychosoziale Unterstützung, zeigt eine SORA-Studie im Auftrag der Arbeiterkammer OÖ. Die Arbeiterkammer OÖ fordert daher den Ausbau der kostenlosen Angebote.

AK-Präsident Andreas Stangl und Martina Zandonella, Senior Researcher SORA Institute of Social Research and Consulting (Foto: AK OÖ / Wolfgang Spitzbart .)

In der SORA-Studie (repräsentative Befragung unter 1.212 Oberösterreichern ab 16 Jahren) im Auftrag der AK Oberösterreich berichteten 43 Prozent der Arbeitnehmer von einer Verschlechterung ihrer psychischen Gesundheit.

Von den Oberösterreichern im unteren ökonomischen Drittel gaben 52 Prozent an, dass sie sich in ihrer psychischen Gesundheit beeinträchtigt fühlen. Im oberen ökonomischen Drittel gaben dies nur 22 Prozent an. Auffällig ist auch, dass die Betroffenheit bei Arbeitern höher ist (52 Prozent) als bei Angestellten und öffentlich Bediensteten (41 Prozent).

„Die Pandemie hat bereits bestehende Ungleichheiten verstärkt, denn das untere ökonomische Drittel ist von den psychosozialen und finanziellen Folgen insgesamt am stärksten betroffen. Die nach wie vor steigende Inflation gießt hier zusätzliches Öl ins Feuer. Ein Sozialstaat, der sowohl kurzfristig bei Notlagen unterstützt als auch mittel- und langfristig der zunehmenden ökonomischen Ungleichheit entgegenwirkt, ist umso wichtiger“, so Arbeiterkammer OÖ-Präsident Andreas Stangl.

Veränderte Arbeitsbedingungen bringen Druck

Weiteres Ergebnis der Studie ist, dass neun von zehn Arbeitnehmern (93 Prozent) von zunehmendem Leistungsdruck berichteten. Gerade in administrativen Berufen habe sich Homeoffice etabliert. Neben vielen Vorteilen habe Homeoffice aber auch einen Beitrag zum Verschwimmen von Arbeits- und Freizeit Vorschub geleistet. Das Thema Entgrenzung betrifft folglich 88 Prozent der Befragten und auch das Arbeiten früh morgens oder spät abends gehört immer öfter zum beruflichen Alltag: 77 Prozent berichteten davon. Ein Drittel fühlte sich durch diese Entwicklungen belastet.

AK fordert: Prävention und Versorgung müssen ausgebaut werden

Unter den Arbeitnehmern/-innen haben laut der Studie 158.000 Menschen in Oberösterreich Unterstützungsbedarf in Hinblick auf die psychische Gesundheit.

AK-Präsident Andreas Stangl fordert vom Bund und vom Land Oberösterreich Hilfe: „Es muss Investitionen in unseren Sozialstaat für gesündere Lebensbedingungen geben. Wichtig wäre der flächendeckende Ausbau kostenloser psychosozialer Angebote. Außerdem müssen Sozialleistungen existenzsichernd gestaltet werden, um finanzielle Sorgen wirksam zu nehmen, bevor sie krank machen“, so Stangl.


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