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Wenn am Bauernhof dringend Hilfe nötig ist: Mehr Geld für Betriebshilfe

Tips Logo Karin Seyringer, 15.01.2024 20:31

OÖ. Wenn auf Bauernhöfen aufgrund von Krankheit, Unfall oder Tod Notsituation eintreten, ist der Maschinenring meist erster Ansprechpartner. Um die Finanzierung der Betriebshilfe auch künftig sicherzustellen, beteiligt sich seit 1. Jänner 2024 auch das Land Oberösterreich, der Zuschuss der Sozialversicherung der Selbständigen wird zudem erhöht.

Agrar-Fachkräfte wie Alexandra Kohlbauer springen ein, wenn Betriebsführer durch Krankheit, Unfall oder Tod ausfallen. Unterstützt vom Land OÖ baut der Maschinenring das Betriebshilfe-Angebot 2024 aus. (Foto: Maschinenring OÖ)

Besonders bei Tierhaltern ist es wichtig, innerhalb weniger Stunden eine Vertretung für die Betriebsführung zu organisieren. Der Maschinenring bietet kompetente Mitarbeiter, die sich schnell auf den Höfen zurechtfinden und wissen, was zu tun ist. „Das ist eine unschätzbare Entlastung für bäuerliche Familien in Not“, so Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP).

In Oberösterreich sind acht von zehn landwirtschaftlichen Betrieben Mitglieder des Maschinenrings. „Bei allen Vorteilen wie Vermittlung, Abrechnung, Zusatzeinkommen - für viele ist die Betriebshilfe - die Absicherung des Betriebs im absoluten Ernstfall - einer der Hauptgründe“, so Maschinenring-Obmann Gerhard Rieß. Rund 20 Maschinenring-Mitarbeiter vermitteln an 17 Standorten in Oberösterreich hunderte Agrar-Fachkräfte für Betriebshilfe-Einsätze, ein großer Teil beruht dabei auf Nachbarschaftshilfe.

Herausforderungen steigen

Die Anzahl der benötigten Betriebshilfe-Einsätze ist hoch, vor allem aber die Einsatzdauer verlängert sich stetig, wie die Zahlen zeigen.

  • 2014: 669 Betriebshilfefälle mit 131 Stunden Unterstützung pro Fall
  • 2018: 780 Betriebshilfefälle mit 145 Stunden pro Fall
  • 2022: 646 Betriebshilfefälle mit 161 Stunden pro Fall

Mehr Unterstützung

Ohne finanzielle Unterstützung durch SVS oder Maschinenring wäre Betriebshilfe kaum leistbar. Je nachdem, ob Landwirte im Nebengewerbe oder beim Maschinenring fest angestellte Dienstnehmer zum Einsatz kommen, betragen die Bruttokosten 20 bis 40 Euro pro Stunde.

Seit 1. Jänner 2024 beteiligt sich daher nun das Land OÖ mit der Sicherstellung der Finanzierung. „Wir lassen unsere Landwirte in Notsituationen nicht allein. Gerade dann, wenn die Betriebsführerin bzw. der Betriebsführer ausfallen, ist es erste Priorität, den Betrieb am Laufen zu halten“, so Langer-Weninger. „Uns geht es vor allem darum, die bäuerlichen Familien zu entlasten. Zur Notsituation sollen nicht auch noch zusätzlich Stress und Sorgen um den Betrieb kommen. Weiß man den Betrieb in guten Händen, kann man sich auf die Familie und die Genesung konzentrieren.“

Mit der Kostenbeteiligung des Landes und einer Erhöhung des SVS-Zuschusses ist nun ein verbindlicher Kostendeckel von 8 Euro netto pro Einsatzstunde umsetzbar.

Agrar-Fachkräfte gesucht

Der Maschinenring rüstet sich auch personell und sucht 2024 für alle Regionen Oberösterreichs insgesamt 30 Agrar-Fachkräfte. Das Aufgabengebiet wird ausschließlich Betriebshilfe und agrarische Tätigkeiten umfassen, die Anstellung erfolgt in einem festen Dienstnehmerverhältnis. „Grundqualifikation ist eine landwirtschaftliche Fachausbildung oder die Bereitschaft, diese zu erwerben. Für Quereinsteiger bieten wir ein Traineeprogramm und ein fundiertes Weiterbildungsangebot“, so Obmann Rieß.


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