Industriellenvereinigung OÖ fordert Innovationsoffensive
OÖ/LINZ. Angesichts der aktuellen konjunkturellen Lage fordert die Industriellenvereinigung (IV) OÖ, dass die nächste Bundesregierung Reformen zur Lösung struktureller Standort-Probleme auf den Weg bringen muss. Als Erstes müsse „die Rekordabgabenquote für die Betriebe sinken“. Oberösterreich müsse eine Innovationsoffensive starten.
„Während die globale Konkurrenz technologisch aufgeschlossen hat, entwickelte sich Österreich zur Teilzeitrepublik mit hohen Kosten für Arbeit, Energie und Bürokratie. Der Arbeitsplatzabbau in der OÖ. Industrie ist großflächig im Gange, das meiste davon passiert unter der öffentlichen Wahrnehmungsschwelle. Der Abfluss wird erst aufhören, wenn sich die Rahmenbedingungen entsprechend verbessern“, so der Geschäftsführer der IV Oberösterreich, Joachim Haindl-Grutsch.
Als Erstes müsse die „Rekordabgabenquote für die Betriebe“ sinken. „Darauf aufbauend muss eine zentrale Strategie lauten: Unser Standort muss wieder um das besser werden, was er teurer geworden ist. Oberösterreich als Herz der Industrie Österreichs braucht eine Innovationsoffensive, mit der die Betriebe wieder die Technologieführerschaft erringen können“, fordert die IV OÖ.
Innovationsoffensive: Mögliche Maßnahmen
Zu den geforderten Maßnahmen einer Innovationsoffensive zählen für die IV OÖ:
- Modernisierung und technologische Aufrüstung, Automatisierung, Digitalisierung und Robotorisierung: Investitionen in neue Maschinen und Technologien, um Produktionsprozesse zu optimieren und die Qualität zu verbessern. Entwicklung von Oberösterreich als Hub für Künstliche Intelligenz in der Industrie.
- Verbesserung der Arbeitskräftequalifikation: Forcierung von Ausbildung (Lehre und HTL) und Höherqualifizierung, um die Fähigkeiten an die Anforderungen moderner Technologien und Produktionsprozesse anzupassen. Grundlegende Änderungen in Primar- und Sekundarstufe I für eine deutlich verbesserte Schulausbildung.
- Forschung und Entwicklung: Weitere Verbesserung der Forschungsförderung, um neue Produkte und Technologien zu entwickeln. Verstärkte Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungsinstituten, Ausbau von Oberösterreich als Hochschulstandort.
- Energieeffizienz und Infrastruktur: Investitionen in energieeffiziente Technologien und Kreislaufprozesse, um die Energie- und Rohstoffkosten zu senken und die Umweltbilanz zu verbessern. Optimierung der Verkehrslogistik und Ausbau der Energieinfrastruktur für die grüne Transformation.
- Strategische Partnerschaften in Clustern: Verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und Akteuren in der Region, um Synergien zu nutzen und gemeinsame Innovationsprojekte umzusetzen. Engere Kooperation von IT- und klassischer Industrie.
- Globalisierung: Ausbau von internationalen Partnerschaften und Zugängen zu neuen Märkten, um die Präsenz global zu erhöhen.
„Oberösterreich braucht disruptive Standortinnovationen, um den Industriestandort in der Welt der verstärkten globalen Konkurrenz mit Asien und Amerika im Spiel zu halten. Wir müssen wieder einen deutlichen Sprung nach vorne machen, um in Zukunft mithalten und den Abfluss industrieller Wertschöpfung stoppen zu können. Die Halbzeit in der oö. Legislaturperiode und die bevorstehende Nationalratswahl bieten dazu den geeigneten Anstoß für Veränderungen“, betont Haindl-Grutsch.
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