Einzelhandel verbucht 2024 kleines Plus, Großhandel weiter in der Krise
OÖ. Der Handel weist 2024 das zweite Jahr in Folge nominelle Umsatzrückgänge und das dritte Jahr in Folge abnehmende Absatzvolumina auf, zieht die Sparte Handel der Wirtschaftskammer (WK) OÖ Bilanz. Während dabei der Großhandel weiterhin in der Krise steckt, gilt der Einzelhandel als Lichtblick. In Oberösterreich liegt das Plus hier über dem Durchschnitt.
Der Handel weist 2024 das zweite Jahr in Folge nominelle Umsatzrückgänge und das dritte Jahr in Folge abnehmende Absatzvolumina auf. Zwischen Jänner und November 2024 sanken die Handelsumsätze österreichweit nominell um ein Prozent bzw. um rund 3,1 Milliarden Euro. Preisbereinigt bedeutet dies ein reales Konjunkturminus von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr nach real minus 1,1 Prozent im Jahr 2022 und minus 3,6 Prozent im Jahr 2023.
Entwicklungen variieren, Einzelhandel positiv
Für den insgesamten Umsatzrückgang verantwortlich ist der Großhandel, der weiterhin Umsatzeinbrüche verzeichnen muss. Der Einzelhandel allerdings stickt positiv heraus.
„Trotz anhaltender Kaufzurückhaltung der Konsumenten kann der Einzelhandel im Vorjahr sowohl ein nominelles Umsatzwachstum als auch ein geringes reales Konjunkturplus verbuchen. Die Umsätze stiegen im Gesamtjahr 2024 österreichweit nominell um 2,1 Prozent bzw. um rund 1,8 Milliarden Euro. Mit einem Plus von 3,0 Prozent liegt hier Oberösterreich über dem bundesweiten Durchschnitt“, sieht Martin Sonntag, Obmann der Sparte Handel bei der WKOÖ, einen Lichtblick.
Höchstes Umsatzwachstum im Lebensmitteleinzelhandel
Im Branchenvergleich verzeichnet der Lebensmitteleinzelhandel – die umsatzstärkste Einzelhandelsbranche – das höchste Umsatzwachstum (nominell: plus 4,3 Prozent), gefolgt von Drogerien (plus 4,0 Prozent), Schmuck (plus 3,3 Prozent) und Blumen (plus 3,3 Prozent). Der Elektrobereich (plus 2,6 Prozent) und der Onlinehandel (plus 2,0 Prozent) verzeichnen ebenfalls ein Plus.
Zuversichtlicher Blick in die Zukunft
Positiv auf den Einzelhandel wirken sich laut Sparte Handel sinkende Großhandels- und Energiepreise aus. Mit knapp 100.000 Angestellten bleibt der Beschäftigungsstand im oö. Handel derzeit stabil.
„Steigende Realeinkommen und die aktuelle WIFO-Prognose, die für 2025 einen leichten Anstieg des BIP prognostiziert, lassen auf wachsenden Konsum hoffen und den oö. Handel zuversichtlich auf das heurige Jahr blicken“, so Sonntag.
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