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Martin Winkler: Ein „Heimkehrer“ kandidiert für SPÖ-Vorsitz

Tips Logo Karin Seyringer, 22.04.2025 15:21

OÖKATSDORF/LINZ. Martin Winkler ist – mit Rückendeckung des SPÖ-Landesparteivorstandes – Kandidat für den Parteivorsitz. Der „Heimkehrer“ aus Katsdorf hat viel vor, seine Themen reichen von der Energiezukunft bis zur Donaubrücke Mauthausen, wo ihn die Situation „wütend“ mache. Am Dienstag traten zuerst Interims-Chef Alois Stöger und Geschäftsführerin Nicole Trudenberger vor die Presse, gleich im Anschluss auch Winkler, um sich offiziell als Kandidat vorzustellen.

Martin Winkler am Dienstag in Linz. (Foto: Volker Weihbold)
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„Das ist ein Riesenvertrauensvorschuss, mir ist klar, dass ich jetzt liefern muss“, so Winkler am Dienstag in Linz. „Ich freue mich sehr über den starken Rückhalt“, das sei nicht selbstverständlich für einen „Heimkehrer“ aus Wien.

Der Landesparteivorstand hatte Dienstagvormittag beschlossen, Winkler bei der kommenden Mitgliederwahl als Vorsitzenden und Landesrat zu empfehlen. Die Entscheidung fiel einstimmig, mit zwei Enthaltungen.

Winkler will „nützlich sein“

Winkler sieht sich auch als erfolgreicher Unternehmer perfekt in die SPÖ passend, „ich habe starke sozialdemokratische Wurzeln, bin der Bub einer ledigen Hebamme aus Katsdorf“, so der 61-Jährige. „Ich bin kein Berufspolitiker, aber auch kein Quereinsteiger. Ich war in der Jugend politisch engagiert.“ Winkler war unter anderem Bundesvorsitzender der Sozialistischen Jugend, ist Gründer der zivilgesellschaftlichen Plattform Respekt.net Beruflich habe er sich als Geschäftsführer und Miteigentümer des Beratungsunternehmens Schwabe, Ley & Greiner über 30 Jahre lang bewährt, wie er sagt. „Ich habe in meinen Projekten auch für viele Leitbetriebe in Oberösterreich gearbeitet, weiß, wie der 'Maschinenraum der Wirtschaft' funktioniert.“

Seine Werte, für die er sich einsetzen werde: „Leistung, Respekt für die Leute, die Leistung erbringen, und Sicherheit.“ Und: „Meine Aufgabe ist es, nützlich zu sein, für die Menschen, die Wirtschaft und unser Bundesland.“

Von der Energiefrage bis zur Donaubrücke Mauthausen

Inhaltlich spricht er viele Themen an, entscheidend ist für ihn die Sicherung der Energiezukunft in Oberösterreich, „sonst verlieren wir Arbeitsplätze und wirtschaftliche Unabhängigkeit“.

So möchte er für einen „Kaprun-Moment“ sorgen. Es brauche eine massive Investitionsoffensive, für Aufbruchsstimmung, Zuversicht und Perspektive. „Es muss das Maximale aus dem, was Oberösterreich hat – Sonne, Wind, Wasser und Berge –, geholt werden“.

Winkler kündigt dazu schon vor seiner offiziellen Wahl Gespräche mit etwa Energieversorgern, Spitzen der Landesverwaltung und Investoren an, will alle seine Netzwerke aus 30 Jahren Erfahrung in der Wirtschaft nutzen.

„Wütend“ wird Winkler beim Thema Donaubrücke Mauthausen. Hier will er alle juristischen Möglichkeiten für verfahrensbeschleunigende Notentscheidungen prüfen lassen. „Die Leitbetriebe in der Region sind in Sorge um ihre Wettbewerbsfähigkeit“, so der 61-Jährige.

Weitere Schwerpunkte auch im Hinblick auf die Landtagswahlen 2027 für ihn: Der Ausbau der Pflegeinfrastruktur am Land, die ärztliche Versorgung, Gemeindefinanzen sowie eine Wohnbauoffensive.

In seinen Ressorts als wohl künftiger Nachfolger von Landesrat Michael Lindner - Kinder- und Jugendschutz sowie Tierschutz - bringe er als uneheliches Kinder in den 60er-Jahren persönliche Betroffenheit mit. „Ich werde hier konsequent hinschauen, aber mit Fingerspitzengefühl, werde nachschärfen, wo es notwendig ist“, meint er beim Kinder- und Jugendschutz. Er sei auch selbst Hundehalter.

„Möchte Feuer entfachen“

„Ich gehe diese Themen mit großem Elan an. Ich brenne für Oberösterreich, dieses Feuer möchte ich in der SPÖOÖ entfachen“, sagt er. „Ich möchte Vorsitzender einer Partei sein, die sich nicht mit sich selbst beschäftigt, sondern anschiebt, Mut macht, die richtigen Fragen einbringt und voranbringt.“

Stöger: „Winkler ist bereit“

Für den Interims-Chef Alois Stöger ist Winkler die richtige Wahl, dieser sei bereit: „Er ist kein Quereinsteiger, er ist Heimkehrer – in OÖ aufgewachsen, weiß wie wir ticken, und der Mut hatte, hinauszugehen und etwas mitnimmt zurück. Er ist beruflich und wirtschaftlich unabhängig. Er kann seinem Heimatbundesland etwas zurückgeben an Erfahrung, Know-how und Menschlichkeit. Er bringt wirtschaftlichen und sozialen Sachverstand mit.“

Direktwahl der Mitglieder

Ab sofort bis 23. Mai können auch weitere mögliche Kandidierende Unterstützungserklärungen sammeln, von 28. Mai bis 16. Juni sind dann die SPÖ-Mitglieder gefragt. Das Ergebnis der Direktwahl liegt voraussichtlich am 17. Juni vor, so SPOÖ-Geschäftsführerin Nicole Trudenberger. In der nächsten Sitzung des Landesparteivorstands am 30. Juni soll der Wahlsieger als Landesrat nominiert werden. Für 13. September ist der Landesparteitag geplant.

Winkler jedenfalls hofft auf große Zustimmung in der Parteibasis, will die kommenden Wochen nutzen, um sich diese zu erarbeiten. „Ich werde die Zeit nutzen und versuchen, möglichst viele Mitglieder zu treffen und in allen Bezirken unterwegs sein.“


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