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Neues Projekt im Kernland sagt Borkenkäfer den Kampf an

Leserartikel Eva Leutgeb, 20.04.2020 08:54

OTTENSCHLAG. Die Veränderung des Klimas und der Besitzstruktur führen dazu, dass Waldbewirtschaftung neu gedacht werden muss. Der Verein zur Förderung des Waldes richtete gemeinsam mit der KLAR! Waldviertler Kernland die Koordinierungsstelle Wald WKL ein, um dieses Umdenken zu unterstüt­zen.

Waldviertler Kernland (Archivbild) Besichtigung einer Schadfläche in der Gemeinde Kottes. V.l.: Franz Stöger WWG Krems, Bürgermeister Josef Zottl (VP), KLAR! Managerin Doris Maurer, Obmann Waldviertler Kernland Robert Hafner, Obmann Verein zur Förderung des Waldes Gerhard Blabensteiner; Foto: Waldviertler Kernland

Waldbesitzern, die ihren Wald nicht aktiv bewirtschaften, fehlt oft das nötige Werkzeug und auch das nötige Wissen, um vom Borkenkäfer befallenen Bäume rasch aufarbeiten zu können. Dadurch breitet sich der Borkenkäfer weiter aus und befällt auch die bewirtschafteten Nachbargrundstücke. Dem möchte die „Koordinierungsstelle Wald“ im Waldviertler Kernland entgegenwirken. Hauptziel ist die Vermittlung zwischen Waldbesitzern und Waldbetreuern in der Region, um eine flächendeckende Waldbewirtschaftung zu fördern.

Dazu werden Waldbetreuer in der Region gesucht

Waldbetreuer können alle Personen werden, die forstliche Erfahrung (Forstfacharbeiter) und Interesse an der Zukunftsfähigkeit des Waldes haben. Jeder Waldbetreuer kann dabei selbst entscheiden, ob er nur einzelne Nachbarflächen von waldfernen Waldbesitzern, oder mehrere Flächen in seiner Umgebung betreut möchte. Auch der Umfang der Betreuung kann unterschiedlich sein. Die neu gegründete „Koordinierungsstelle Wald WKL“ hat dazu drei Betreuungspakete ausgearbeitet:

  • Bei der „Basis“-Betreuung liegt das Hauptaugenmerk auf der Bestandssicherung. Ziel ist die rasche Aufarbeitung von befallenen Käferbäumen und anderen Schäden.
  • Beim Angebot „Erweitert“ wird zusätzlich zum Basis-Angebot eine langfristige Bestandsumwandlung eingeleitet. Ziel ist neben der raschen Aufarbeitung von Schäden auch die Generierung eines klimafitten Walds einzuleiten.
  • Beim Angebot „All Inclusive“ werden die Waldbetreuer mit allen Aufgaben und auch dem Holzverkauf beauftragt.

Erhaltung der Wälder im Kernlandgebiet

Als neutrale Anlaufstelle bringt die „Koordinierungsstelle Wald WKL“ Waldbetreuer und Waldbesitzer zusammen. Sie vermittelt zwischen den beiden und unterstützt bei der Auswahl des Betreuungspaketes und der Erstellung der Vereinbarungen. „Wir möchten damit langjährige Bewirtschaftungs-Beziehungen aufbauen, um so die Wälder im Waldviertler Kernland zu erhalten“, ist KLAR! Managerin Doris Maurer vom Projekt begeistert. Die Koordinierungsstelle ist neutrale Anlaufstelle in der Region Waldviertler Kernland für Waldbesitzer, Waldbetreuer, Nachbarn und Gemeinden.   

Trockener Winter begünstigt die Borkenkäferausbreitung

War in den letzten Jahren das Borkenkäferproblem im Waldviertel bereits groß, so dürfte dieses Jahr, laut Experten, noch katastrophaler werden. Der milde, schneearme Winter und der bislang warme und trocken Frühling begünstigen die Borkenkäferausbreitung dramatisch. „Daher ist es gerade heuer von enormer Bedeutung, dass Käferbäume so schnell wie möglich entfernt werden.“ so Gerhard Blabensteiner, Obmann des Vereins zur Förderung des Waldes. Ein rasches Fällen von befallen Bäumen und ein rascher Abtransport oder die Entrindung im Wald sind die wichtigsten Maßnahmen, um eine Verbreitung des Borkenkäfers zu minimieren.

Durch Covid-19 weniger Verarbeitung von Holz

Dazu kommt der Einbruch am Holzmarkt durch Covid-19, welches die Lage zusätzlich verschärft. Die Sägeindustrie verarbeitet dadurch weniger Holz, wodurch es zu keiner raschen Abfuhr des Holzes aus dem Wald kommt. Verschärft wird dies noch durch die vielen Rundholzimporte aus den Nachbarländern.

Unterstützung für Waldbesitzer

Die Koordinierungsstelle Wald möchten Waldbesitzer unterstützen, die im Forstgesetz geregelten Pflichten zu erfüllen. Langfristig ist das Ziel, die Wälder im Waldviertler Kernland an die neuen klimatischen Gegebenheiten anzupassen und sie so zu zukunfts- und klimafitten Wäldern umzubauen.

Informationen zum Projekt unter:

Tel: 0681 813 436 87 

www.waldundholz.at


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