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„Das Vinum Perg ist einfach top organisiert“

Gerlinde Riegler-Aspelmayr, 30.07.2024 11:39

PERG. Im Tips-Interview spricht Leo Gmeiner über Vergangenheit und Zukunft des Weins in Oberösterreich, die hohe Qualität des Perger Vinums und darüber, was er als Landwirt vom Jammern übers Wetter hält.

Winzer Leo Gmeiner (Foto: Gmeiner)
Winzer Leo Gmeiner (Foto: Gmeiner)

Tips: Ihr Betrieb befindet sich in der Ortschaft Weinzierl. Wohl ein Hinweis darauf, dass Wein hier schon in der Vergangenheit angebaut wurde?

Gmeiner: Ja, eindeutig. In Oberösterreich wurde ja bis Mitte des 18. Jahrhunderts Wein kultiviert. Im Mittelalter gab es in unserem Land gleich viel Weinanbaufläche wie in Niederösterreich. Klimatische Veränderungen hin zu kühlerem Wetter sowie der zunehmende Einfluss der Braukultur aus Bayern, haben den Weinbau dann aus Oberösterreich verdrängt.

Tips: Klimatisch ging es ja in den letzten Jahrzehnten nun wieder in die andere Richtung.

Gmeiner: Und genau das kommt uns im oberösterreichischen Weinbau zugute. Wir sind sozusagen Profiteure des Klimawandels. Allein der sonnige und trockene Herbst des Vorjahres wirkte sich sehr positiv auf unseren Wein aus. Alle Winzer in Oberösterreich und natürlich auch in ganz Österreich jubeln über die gute Qualität des Jahrgangs 2023.

Tips: Freilich sind es genau die Bauern, die die Schattenseiten des Klimawandels massiv zu spüren bekommen. Stichwort: Hagel, Stürme und Unwetter.

Gmeiner: Das stimmt natürlich. Manchmal trifft es uns auch hart. Dennoch sage ich: Wenn ich das ganze Jahr über Angst vor Hagel habe, bin ich im falschen Job. Unkalkulierbares Wetter gehört bei uns zum Berufsrisiko. Das war immer schon so in der Landwirtschaft. Ich halte nichts vom Jammern und Sudern, sondern mache aus den Gegebenheiten das Beste und versuche an den Herausforderungen zu wachsen. Mit dieser Einstellung lebt es sich meiner Meinung nach besser.

Tips: Winzer aus ganz Österreich kommen jedes Jahr aufs Neue begeistert zum Vinum Perg. Auch die Besucherströme sprechen für sich. Was ist das Geheimnis dieses Weinfestes?

Gmeiner: Das Vinum ist einfach jedes Jahr aufs Neue top organisiert. Das beginnt bei der Glasausgabe und endet beim Aufräumen, das von der öffentlichen Hand übernommen wird. Hier ist einfach alles aufeinander eingespielt. Das schätzen sowohl die Besucher als auch die Aussteller. Daher ist es für alle immer wieder eine Freude, dabei zu sein.


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