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Handyzeit mit Herz und Hirn: Luftenberg ist „Erste handybewusste Gemeinde Oberösterreichs“

Olivia Lentschig, 03.06.2025 09:30

LUFTENBERG. Ein Blick auf unsere Kinder und Jugendlichen gibt zu denken: Gefühlt bei jeder sich bietenden Gelegenheit versinken die Nasen tief in Richtung Handybildschirm. Es wird gegoogelt, gezockt, gechattet, gelikt und in sozialen Netzwerken gestöbert. Die Initiative „Handybewusste Gemeinde Luftenberg“ begleitet die Luftenberger Jugend im digitalen Zeitalter und setzt den Fokus auf mehr Achtsamkeit im Umgang mit den mobilen Geräten.

  1 / 4   Das Team der Jungen Gemeinde Luftenberg (v. l.) Karo Buchberger, Gunter Novak, Melanie Mondl und Claudia Froschauer (Foto: Junge Gemeinde Luftenberg)

In Österreich ist das Smartphone längst zum ständigen Begleiter junger Menschen geworden. Bereits in der Volksschule besitzen viele Kinder ein eigenes Handy – Tendenz steigend. Was auf den ersten Blick wie ein moderner Fortschritt wirkt, birgt jedoch auch Herausforderungen. Der richtige Umgang mit digitalen Medien will gelernt sein, denn nur mit einer fundierten Medienkompetenz können Kinder und Jugendliche die Vorteile des Smartphones sinnvoll nutzen und sich vor Risiken schützen.

Vision und Ziel: „digital bewusstes“ Luftenberg

Mit der Initiative Forum MedienBildung (FoMB) möchte die Projektgruppe bestehend aus Karo Buchberger, Gunter Novak, Melanie Mondl und Claudia Froschauer den pädagogischen Aspekt hinter der Aktion gewährleisten. Die Vision des Projekts ist ein „digital bewusstes“ Luftenberg, das insbesondere Kindern und Jugendlichen im Alter von acht bis 14 Jahren die Chancen und Risiken digitaler Medien näherbringt. Durch Workshops, Aktionen und fachliche Begleitung setzt FoMB nachhaltige Impulse dazu. Den Höhepunkt bildet der „Markt der Möglichkeiten“, bei dem alle Initiativen vorgestellt und das Gütesiegel „handybewusste Gemeinde“ verliehen wird.

Medienkompetenz als Schlüsselqualifikation

Um den aktuellen medialen Herausforderungen zu begegnen, ist die Förderung von Medienkompetenz unerlässlich. Kinder und Jugendliche müssen lernen, digitale Inhalte kritisch zu hinterfragen, ihre Privatsphäre zu schützen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Technik zu entwickeln. Verschiedene Aktionen geben der Luftenberger Jugend Rüstzeug für einen achtsamen Umgang mit dem Handy an die Hand. So etwa eine Station zur 150-jährigen Geschichte der Telefonie, bei der auch ein Becher-Telefon gebastelt wurde und mittels Morsezeichen kleine Nachrichten an die Eltern versendet wurden.

Die Nachmittagsbetreuung der Volksschule Luftenberg initiierte eine digitale Schnitzeljagd, die Kinder spielerisch durch Natur und neue Orte führte. Ein Workshop der Kinderfreunde zum Thema Suchtprävention lud die Heranwachsenden zur Reflexion ihres Konsum- und Medienverhaltens an. Bei der Polizei erhielten Kinder der dritten Klasse Volksschule Einblick in Datenschutz und Sicherheit im Internet.

Praktische Wege der sicheren Mediennutzung erkundeten Mittelschüler bei einem Web- Checker Vortrag unter Anleitung einer Medienexpertin. Im Rahmen einer Mitmachstation „Hinter den Likes“ wurden ihnen die verschiedenen Medien und dessen Entwicklung spielerisch nähergebracht.

„Das Projekt zeigt, wie wichtig es ist, die Bedeutung digitaler Medien bewusst zu leben und auf wirkungsvolle Weise weiterzugeben. Unser Anliegen ist: mehr digitale Balance in Alltag, Schule und Beruf. Mit unserer Devise „Verstehen – Vermitteln – Vorleben“ wollen wir dazu beitragen, Medien besser verstehen und die Zukunft gestalten zu können. Es ist großartig, was hier gemeinsam mit unseren Vereinen, Eltern und Schulen entstanden ist“, schwärmt Claudia Froschauer, die das Projekt seit nunmehr einem Jahr ehrenamtlich begleitet. „Die bewusste Handynutzung geht uns alle an! Entscheidend ist das eigene Vorbildverhalten: mit klarem Rahmen und klaren Regelungen.“

Achtsam digital

Das Smartphone gehört für junge Menschen in Österreich längst zum Alltag. Es bietet viele Chancen, birgt aber auch Risiken. Entscheidend ist, dass Kinder und Jugendliche nicht allein gelassen werden. Durch Aufklärung, Begleitung und Bildung wie hier in Luftenberg kann der verantwortungsvolle Umgang mit digitalen Medien gelingen – damit aus Bildschirmzeit auch Lern- und Lebenszeit wird.

Markt der Möglichkeiten
Freitag, 13. Juni 12.30 bis 14 Uhr
Gemeindeplatz Luftenberg
• Projektpartner stellen bisherigen Aktivitäten vor
• Mitmach-Stationen
• Übergabe des Gütesiegels „Handybewusste Gemeinde“ an Bürgermeisterin H. Prandner
Weitere Infos unter:
● Forum Medienbildung: www.medienbildung.at
● Projektleitung ehrenamtlich: Claudia Froschauer:
● Umsetzer: Arbeitskreis: Junge Gemeinde

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