Gemeinsam geht's leichter: Michael Hofer und Peter Sexlinger am Podest beim 24-Stunden-Rennen in Grieskirchen
JULBACH/ ROHRBACH-BERG Auf besondere Art und Weise haben es Michael Hofer aus Julbach (Team Sareno) und Peter Sexlinger aus Rohrbach-Berg (Team Kölbl European Tonewood) beim 24-Stunden-Rennen in Grieskirchen gemeinsam auf das Podest geschafft.
Die Wetterbedingungen waren alles andere als einfach: Die ersten acht Stunden extreme Hitze und schwül, dann ein Gewitter mit Sturmböen – daher eine zweistündige Rennunterbrechung – dann ein paar gute Stunden, später aber immer wieder Regen und daher auch in den kurvigen Abfahrten sehr gefährlich.
Von Beginn an im Spitzenfeld
„Das Rennen hat für uns beide gut begonnen und wir konnten gut im Spitzenfeld mithalten. Nach ein paar Stunden wurde die Hitze für alle Teilnehmer immer mehr zur Belastung. Einige starke Konkurrenten mussten daher auch das Rennen aufgrund völliger Erschöpfung beenden. Auch Michael und ich standen kurz vor einem Abbruch, haben uns aber dann auch aufgrund der Hilfe, Zusprüche und Motivation unseres spitzenmäßigen Betreuerteams wieder neu motivieren können und sind zusammen weitergefahren“, berichtet Peter Sexlinger.
Rennen wegen Gewitters unterbrochen
Nach etwa acht Stunden musste das Rennen wegen eines Gewitters unterbrochen werden. Nur mehr vier Starter, darunter Sexlinger und Hofer, waren in der selben Runde, alle anderen wurden teils mehrfach überrundet. „Diese Ausgangslage hat uns beim Re-Start sehr geholfen, weil wir wussten, dass wenn nur einer der anderen Beiden hinter uns bleiben würde, wir gemeinsam am Podest stehen würden. So sind wir dann auch in die verbleibenden 14 Stunden gegangen. Der spätere Sieger, Bernhard Lebesmühlbacher aus Salzburg, hatte sich nach ein paar Stunden abgesetzt von uns. Wir haben dann zusammen versucht uns vom vierten Fahrer, welcher noch ums Stockerl mitkämpfte, abzusetzen. Dies ist uns gelungen, wir mussten aber die folgenden Stunden wirklich ordentlich Gas geben. Nur minimal konnten wir die Distanz zu ihm vergrößern. Wir hatten dann das Glück, dass wir zum führenden Lebesmühlbacher aufschließen konnten und wir mit ihm ein wirklich starkes Team bildeten und den Abstand letztendlich bis zu ca. einer halben Stunde ausbauen konnten. Jedoch war das immer noch kein Polster um uns auszurasten. In so einem Rennen kann ja schließlich viel passieren“, erklärt Hofer. Und so kam es auch.
Gemeinsam statt einsam
Der Führende Lebesmühlbacher hatte mehrere technische Probleme. Zuerst verklemmte sich seine Kette derart stark bei einem Schaltvorgang, sodass er stehenbleiben musste, um dies zu reparieren. Die beiden Mühlviertler beschlossen auf ihn zu warten. Dann ein paar Runden vor Schluss zwei Defekte bei Lebesmühlbacher: zwei Platten beim Vorderrad. Doch die beiden Mühlviertler und der Salzburger blieben als Gruppe zusammen.
„Wir haben in den Stunden der gemeinsamen Fahrt gesehen, dass Lebesmühlbacher der stärkere Fahrer von uns Dreien war und er auch zuvor schon Pech bei der Rennunterbrechung hatte, da er schon fast eine Runde vor uns lag. Dieser Vorsprung wurde aber laut Reglement so nicht berücksichtigt beim Re-Start. Daher auch unser Entschluss auf ihn mehrmals zu Warten. Wir haben in den Stunden unserer gemeinsamen Fahrt außerdem sehr von ihm profitiert und daher auch diese – so glauben wir – sportliche sehr faire und gerechte Entscheidung. Demzufolge war die Zieldurchfahrt für uns mit Platz eins für Lebesmühlbacher, Platz zwei für Michael Hofer und Platz drei für Peter Sexlinger die logische Reihung entsprechend des Rennverlaufs. Auch wenn der Radsport als Einzelsportart oft als 'Ansammlung von Egoisten' bezeichnet wird, so zeigte dieses Rennen für uns, dass man mit Teamwork und Rücksichtnahme auf andere Mitstreiter zusammen oft sehr viel mehr erreichen kann. Jeder von uns Dreien konnte in irgendeiner Form vom Anderen profitieren. Das war das Schönste am vergangenen Wochenende und auch die Emotionen nach dem Zieleinlauf haben dies bestätigt“, freuen sich Michael Hofer und Peter Sexlinger.
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