BEZIRK SCHEIBBS. Vier verdiente Persönlichkeiten kürte der Verein Eisenstraße Niederösterreich am vergangenen Sonntag im Rahmen der „Flammenden Familienweihnacht“ im Schloss Neubruck zu Schwarzen Grafen. Karin und Peter Bruckner von „Bruckners Bierwelt“ (Erzbräu) aus Gaming wurden ebenso geehrt wie der Eisenstraße-Almen und -Langlaufcup-Sprecher Berthold Schrefel aus Göstling an der Ybbs und die Green Care-Pionierin und ehemalige Direktorin der Landwirtschaftlichen Fachschule Gaming, Daniela Fux aus Scheibbs.
Schwarze Grafen wurden in früheren Jahrhunderten die Hammerherren genannt, die vielen Menschen Arbeit gaben und die Region in unterschiedlichsten Facetten prägten. Heute vergibt der Verein Eisenstraße Niederösterreich diesen „Adelstitel“ an Personen, deren Feuer für die Region brennt und die wichtige Beiträge zur Regionalentwicklung geleistet haben und leisten. „Es ist eine ganz besondere Auszeichnung und ein Zeichen der Wertschätzung aller 24 Eisenstraße-Mitgliedsgemeinden“, betonte Eisenstraße-Obmann VP-Nationalratsabgeordneter Andreas Hanger, der den Festakt gemeinsam mit Obmann-Stellvertreterin Bürgermeisterin Christine Dünwald-Specht (ÖVP) durchführte.
Ehrungsfeier im Töpperschloss
Die Ehrungsfeier fand im Kaminzimmer des Töpperschlosses Neubruck statt, an einem Ort, wo Andreas Töpper als Schwarzer Graf im 19. Jahrhundert wirkte. Die Laudatoren Benjamin Bruckner, Clemens Blamauer und Berthold Panzenböck würdigten die Leistungen der vier neuen Schwarzen Grafen auf ganz persönliche Weise. Die frisch gekürten Schwarzen Grafen drückten mit einem Hammerschlag auf das schmiedeeiserne Buch der Schwarzen Grafen auch symbolisch ihre Verbindung zur Region Eisenstraße aus – erstmals fachkundig unterstützt vom Schwarzen Grafen Karl Prüller. Als äußeres Zeichen tragen die Schwarzen Grafen den vom Hollensteiner Herbert Landl geschneiderten Gehrock samt spezieller Anstecknadel.
Umrahmt wurde die Feierlichkeit von einem Streichquartett aus Scheibbs (Dominik und Daniel Fischer, Marlene Hengstberger und Sebastian Neulinger). Zahlreiche Bürgermeister, Eisenstraße-Vorstandsmitglieder und viele Schwarze Grafen waren der Einladung gefolgt. Dass die Feiergesellschaft am Ende mit einem Glas Schwarzer Graf – gebraut von Erzbräu-Braumeister Peter Bruckner – anstieß, lag auf der Hand.
In der 28-jährigen Vereinsgeschichte der Eisenstraße Niederösterreich wurden mittlerweile 38 Personen mit dem Ehrentitel des Schwarzen Grafen bzw. der Schwarzen Gräfin ausgezeichnet.
Die vier neuen Schwarzen Grafen im Kurzporträt
Berthold Schrefel
Durch seinen Fleiß, seine verbindende Art und sein Engagement hat Berthold Schrefel zahlreiche Eisenstraße-Initiativen auf den Weg gebracht: Der Göstlinger Bio-Landwirt führte im Jahr 2008 zehn Almen erfolgreich unter dem Dach der Eisenstraße-Almen zusammen. 2012 rief der passionierte Ausdauersportler den Eisenstraße-Langlaufcup ins Leben. Daneben ist Berthold Schrefel wertvolles Mitglied in der BioRegion Eisenstraße und in der Genussregion Mostviertler Schofkas. Kurzum: ein Tausendsassa am Hof und in der Loipe - und ein sympathischer Mostviertler obendrauf.
Karin und Peter Bruckner
Karin und Peter Bruckner haben am Grubberg in Gaming etwas zustandegebracht, was wenigen gelingt: Sie haben ein Ausflugsziel UND ein höchst erfolgreiches Produkt geschaffen: Bruckners Bierwelt und Erzbräu, zwei starke, authentische Marken. Peter und Karin Bruckner sind Erzbräu, sie verkörpern und leben ihr Produkt. Mit jeder Flasche und bei jeder Führung transportieren die beiden aber auch die große Vergangenheit und die Besonderheit der Region Eisenstraße mit, ein regionaler Shop stellt Spezialitäten der Region ins Schaufenster. Eines ihrer Topprodukte heißt „Schwarzer Graf“. Nun tragen sie selbst diesen Ehrentitel.
Daniela Fux
Als Pädagogin und Direktorin prägte Daniela Fux jahrzehntelang die Landwirtschaftliche Fachschule Gaming, die unter ihrer Führung zum Bildungszentrum mit sozialem Schwerpunkt reifte. Ihre soziale, ehrenamtliche Ader brachte die Erlauftalerin nicht nur in der Schule, sondern auch stets für die Region ein. Schule und Region - das waren für sie stets zwei Pole, die ineinandergreifen, die sich gegenseitig brauchen und befruchten. In der LEADER-Region Eisenstraße baute Daniela Fux das Themenfeld Green Care komplett neu auf - und verband Soziales und Landwirtschaft. Das war eine Pioniertat, die weit über die Regionsgrenzen hinaus für Aufmerksamkeit sorgte.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden