Seniorenbund macht auf Wichtigkeit der älteren Generation aufmerksam
LINZ-LAND/ST. FLORIAN. Die Landesleitung des OÖ Seniorenbundes – Landesobmann Josef Pühringer und Landegeschäftsführer Franz Ebner – besuchte im Rahmen einer Bezirkstour St. Florian, um sich mit den aktuellen und künftigen Herausforderungen in der Seniorenbundarbeit, insbesondere der demografischen Entwicklung, aber auch den Folgen der Corona-Krise, zu beschäftigen.
Um in Anbetracht der stark steigenden Zahl der Hochbetagten die hohe Qualität der Pflege auch in Zukunft abzusichern, ist es zentral, künftig mehr Menschen für einen Pflegeberuf zu gewinnen. Dafür muss intensiv für den Pflegeberuf geworben werden und die Rahmenbedingen müssen attraktiv gestaltet werden. Landesobmann Josef Pühringer macht darauf aufmerksam, dass sich die Zahl jener, die 85 Jahre und älter sind, allein in Oberösterreich von aktuell 36.900 bis ins Jahr 2040 auf 70.500 Personen nahezu verdoppeln wird.
Gleichzeitig hat die Corona-Krise gerade bei der Pflege zu Hause – 24-Stunden-Pflege – sehr deutlich gezeigt, dass das Funktionieren von ausländischen Pflegekräften abhängig ist und in so einem Krisenfall beachtliche Hürden zur Sicherung der Pflege entstehen können.
Betreuung ausbauen
Betreffend der 24-Stunden-Betreuung muss aus Sicht des Landesgeschäftsführers Franz Ebner zudem auch die Finanzierbarkeit für die betroffenen Familien diskutiert werden, denn eine Nicht-Leistbarkeit führt automatisch zu mehr Heimaufenthalten, die dem Staat sicher teurer kommen, als eine höhere Förderung der 24-Stunden-Betreuung. „Darüber hinaus müssen auch vermehrt alternative Wohnformen, wie etwa Mehrgenerationenhäuser, geschaffen werden.“ Als Interessensvertretung wird der Seniorenbund das Thema Pflege – auch das Thema Ausbau der mobilen Pflege – weiter kampagnisieren und sich dafür einsetzen, dass es auf der politischen Agenda ganz oben bleibt.
Einsamkeit im Alter
Die Corona-Krise hat sehr deutlich sichtbar gemacht, dass das Thema Einsamkeit in der Gesellschaft sehr präsent ist, insbesondere bei älteren Menschen. Der Seniorenbund kritisiert, dass diese Thematik noch keinen Platz auf der politischen Agenda gefunden hat. Problematisch sieht er besonders das Besuchsverbot in den Altenheimen und bei alleinlebenden Senioren.
„Auch, wenn die Maßnahme zum Schutz der Senioren in den Heimen richtig gewesen ist, darf man nicht vergessen, dass diese psychisch und in der Folge oft auch physisch besonders unter dem Alleinsein und der Isolation gelitten haben bzw. leiden“, so Bezirksobfrau Josefine Richter.
Wichtiger Wirtschaftfaktor
Ist schon jetzt im Bezirk etwas mehr als ein Viertel der Bevölkerung über 60 Jahre alt, wird die Gruppe der Pensionisten in 20 Jahren fast die Hälfte der Wahlberechtigten ausmachen. Aber auch wirtschaftlich ist diese Gruppe ein wichtiger Faktor. Besonders auch im Tourismus, führt der Seniorenbund im Oberösterreich doch pro Jahr rund 3.500 Ausflüge durch. „Die Senioren sind auch das Rückgrat der Vereine im Bereich der Ehrenamtlichkeit und werden so zu einem ungeheuren Schatz der Gesellschaft“, so Josef Pühringer.
Aktive Ortsgruppen
Der Seniorenbund hat im Bezirk Linz-Land mit Ende 2019 mehr als 4.900 Mitglieder, freut sich Bezirksobfrau Josefine Richter besonders über zahlreiche Aktivitäten in den Ortsgruppen. So wurde im Zuge der Corona-Krise auch vermehrt auf das Thema Digitalisierung gesetzt. Der Zuspruch bei den Smartphone Schulungen und EDV-Stammtischen ist bei der älteren Generation im Bezirk sehr hoch.
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