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Die Wut kanalisiert – Düringer stellt sich der Diskussion

Leserartikel Werner Pelz, 10.02.2015 13:00

Roland Düringer in St. Pölten
Roland Düringer in St. Pölten
Als Roland Düringer im August 2012 dem Autor dieser Zeilen eines seiner damals ganz raren Interviews gab, überraschte er mit der Intensität seiner Wut und Emotion, die hier aus dem Bauch des Künstlers sprach, gepaart mit seinen weltanschaulichen Überlegungen. Es hatte nicht den Anschein, als wollte der Starkabarettist eine Show abziehen, um sich öffentlich in Szene zu setzen, sondern, dass er es ernst meinte. Der Leidensdruck sei so groß gewesen, dass er sich aus der „Bequemlichkeit“ und der „Mittäterschaft“ die das angenehme Leben mit sich führe, herausgenommen habe. Er polterte über „Oberkrätzen“ in der Politik, „die Manipulierbarkeit der Bürger in unserer „Schein-Demokratie“, über Massentierhaltung, Heuchelei beim Tierschutz, darüber, dass Arbeitsleistung nichts mehr wert sei, über Mehrwehrtsteuer und Religionsgemeinschaften, die von Frieden reden und sich seit Jahrhunderten bekriegen.   „… ins Hirn gesch….“ In einem weiteren Gespräch - acht Monate später, also im April 2013 – bekannte Düringer, dass er sich trotz bzw. besser gesagt, wegen des Verzichts auf Handy, Fernsehen und Tageszeitung wesentlich besser fühle. Er habe sich dem Fortschritts- und Konsumwahn entzogen, lasse sich nicht mehr stressen, sich nicht mehr das „von der Industrie produzierte Industriegerümpel“ als Konsumgüter aufzwingen und habe daher wesentlich an Lebensqualität gewonnen. Es werde den Menschen im Laufe ihres Lebens „einfach schon zu früh ins Hirn gesch…“. „Zuerst von den Eltern, dann von der Schule und bis zum Lebensende geht das so weiter“, so der Kabarettist.   Die Wut muss raus Nun sind wieder zahlreiche Monate ins Land gezogen, Düringer hat etliche seiner Kabarett-Vorträge oder Vortrags-Kabarett-Abende, Matineen, Diskussionsrunden, Interviews, TV- und Radio-Sendungen sowie gelebten Aktionismus hinter sich, aber glüht noch immer vor innerer Erregung. Dennoch, wer Düringer ein wenig beobachtend begleitet, merkt, dass er auch eine Entwicklung durchmacht. Die Intensität des Polterns hat ein wenig nachgelassen, dafür kommen die Aussagen gereifter, präziser, überlegter und treffsicherer. Aber immer wieder lässt er sie raus, diese urtümliche, Düringer innewohnende Wut, die ihn zum glühenden Systemkritiker mutieren ließ. Wenn er sie nicht halten kann, wenn der Dampf etwa in einer Diskussionsrunde oder auf der Bühne raus muss.   Jeder kann Akzente setzen Raus aus dem Hamsterrad!, rät Düringer. „Es ist möglich, die Welt zu verändern“, so der Künstler. Auch wenn der Einzelne die Welt im Großen nicht ändern könne, aber im Kleinen sei dies durch bewusstes Leben und Akzente im Konsum durchaus möglich, meint Düringer.   Düringer stellt sich der Diskussion Am 13. Februar kommt der im Wienerwald lebende Künstler nach Ober-Grafendorf, zum Tor ins Pielachtal, und stellt sich einer „systemkritischen Podiumsdiskussion“ in der Pielachtalhalle, Beginn 19 Uhr, Einlass 18 Uhr. Eintritt 12 Euro. Tickets: www.bestmanagement.at     ATTAC und Bürgermeister mit am Podium Mit am Podium Alexandra Strickner, Obfrau und Mitbegründerin von ATTAC Österreich sowie Ober-Grafendorfs Bürgermeister Rainer Handlfinger, der auch Öffentlichkeitsarbeiter der SPNÖ ist. Im Anschluss ist auch das Publikum eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen.   Bis 11.Februar werden noch 3x2 Karten von Tips St. Pölten verlost: HIER GEHT ES ZUM GEWINNSPIEL   Weitere Artikel:St. Pölten  St. Pölten Land  ----------------------------------------------------------------------------------- Kontakt: REDAKTION TIPS ST. PÖLTEN Werner Pelz (Postfach 39, 3101 St. Pölten)Mobil: 0676/700 11 75Mail: w.pelz@tips.at (oder alternativ we_pe@gmx.at)   Video: https://www.youtube.com/watch?v=bqLCQna-VSc&feature=youtu.be&t=4m30s

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