
ST. PÖLTEN. Im VAZ St. Pölten fand gestern die erste Planungsausstellung zur S 34 Traisental Schnellstraße und der Landesstraße L5181 Spange Wörth statt. Experten der Asfinag und des Landes Niederösterreich standen den Bürgern Rede und Antwort.
„Die Asfinag plant die S 34 von der Anschlussstelle B1 in Hafing über den Autobahnknoten A1/S 34, die Anschlussstelle Völtendorf bis zur Anschlussstelle Wilhelmsburg Nord. Das Land Niederösterreich plant zusätzlich von der Halbanschlussstelle Hart die Spange Wörth in das Betriebsgebiet NÖ Zentral in St. Pölten“, berichtet Projektleiter Leopold Lechner. Die geschätzten Gesamtkosten liegen bei 207 Millionen Euro. Für die S 34 sind Lärmschutzwände und Maßnahmen zum Schutz der Anrainer vorgesehen.
Erste Bauphase von 2019 bis 2021
Im ersten, 4,8 Kilometer langen Bauabschnitt werden die B1 bis zur Halbanschlussstelle Hart sowie die Spange Wörth gebaut. Die Bauphase ist von 2019 bis 2021 vorgesehen. Bis zum Knoten A 1/S 34 verläuft die Trasse zweistreifig pro Richtungsfahrbahn und ohne Pannenstreifen. Zwischen dem Knoten A1 und der B39 verläuft die Trasse mit Pannenstreifen, da hier mit dem höchsten Verkehrsaufkommen gerechnet wird. Die Prognose für 2030 liegt bei 33.000 Fahrzeugen. Von 2021 bis 2023 will die Asfinag dann den südlichen, 4,2 Kilometer langen Abschnitt bauen. Diese Trasse wird abwechselnd zwei- beziehungsweise einspurig errichtet.
Verkehr raus aus dem Ortsgebiet
Als Grund für die Errichtung der S 34 gibt Lechner eine Überlastung der B 20 in St. Pölten an. Der Verkehr soll aus dem Ortsgebiet heraus geführt werden und so eine Entlastung für Völtendorf und Spratzern bringen. Weitere Gründe sind ein besserer Anschluss des Traisentals für den Fremdenverkehr und wirtschaftliche Überlegungen wie die Vermeidung von Betriebsaussiedlungen.
Nächster Schritt Gutachten für UVP-Bescheid
„Wir sind jetzt am Beginn der öffentlichen Auflage für die Umweltverträglichkeitsprüfung, die Unterlagen liegen bis 31. Mai in den drei Standortgemeinden Wilhelmsburg, St. Pölten und Obergrafendorf auf“, sagt Lechner. Der nächste Schritt ist, dass die sachverständigen Behörden vom Land als auch vom BMVIT (Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie) die Eingaben der Anrainer und Betroffenen prüfen und in weiterer Folge ihr Gutachten verfassen.
Einsicht für Bürger auf den Gemeinden
Das Gutachten wird im Herbst für vier Wochen aufgelegt, sodass die Bürger auf den Gemeindeämtern Einsicht nehmen können. Danach findet die öffentliche Verhandlung ebenfalls im VAZ statt. „Der Bürger kann die Eingaben, die er gemacht hat, direkt mit dem Sachverständigen der Behörde diskutieren“, so Lechner. Zwei bis drei Monate nach dieser Verhandlung erfolgt der Umweltverträglichkeitsprüfungs-Bescheid, worauf das erste teilkonzentrierte Verfahren abgeschlossen ist.
Zwei Jahre Verzögerung bis zur Fertigstellung möglich
Auf Landesebene muss darauf noch das Naturschutzverfahren und das Landesstraßenverfahren durchgeführt werden. Dann steigt man in die Grundeinlöseverhandlungen ein und erstellt ein Bauprojekt. Die Bauausschreibung wird anhand des Bauprojekts durchgeführt, worauf mit dem Bau begonnen wird. Sollten zusätzliche Einsprüche bezüglich des Umweltverträglichkeits-Bescheids ein Verfahren beim Bundesverwaltungsgericht einleiten, könnte das zu einer Verzögerung von neun Monaten bis zwei Jahren bis zur Fertigstellung führen.
Nächste Planungsausstellung:
Dienstag, 25. April, 16 bis 19 Uhr
VAZ St. Pölten, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten