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Vorbildliche Geburtshilfe am PEK Steyr

Robert Hofer, 31.12.2023 13:35

STEYR. Das Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum (PEK) Steyr erhielt nach einem aufwändigen Prüfungsprozess neuerlich die Zertifizierung als „Baby-friendly Hospital“.

  1 / 2   Maria Großauer, Stillbeauftragte am PEK Steyr und eine frischgebackene Mama mit ihrem Baby. (Foto: OÖG)

Das Klinikum Steyr ist eines von drei Krankenhäusern in Oberösterreich, welches das von WHO und Unicef initiierte Zertifikat trägt. Nach der ersten Verleihung im Jahr 2019 wurde das Qualitätszeichen nun verlängert. „Unser Ziel war und ist, Mütter in der Schwangerschaft und in der intensiven Zeit nach der Geburt umfassend zu betreuen und zu stärken. Möglichst viele Babys sollen durch eine natürliche Geburt, frühes Bonding und ausschließliches Stillen einen bestmöglichen Start ins Leben haben“, erklärt Marion Kühberger, Leiterin der Geburtshilfe Abteilung Station 42.

Die Initiative „Baby-friendly Hospital“ ist im deutschsprachigen Raum auch als „stillfreundliches Krankenhaus“ bekannt. „Das Stillen hilft, viele Krankheiten gar nicht erst entstehen zu lassen, somit ist es ein wichtiger Beitrag zur Gesundheit der Mutter und des Kindes bis ins Erwachsenenalter hinein“, sagt Primar Lukas Angleitner-Boubenizek, Leiter der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am PEK Steyr. „ Außerdem wird die so wichtige frühe Mutter-Kind-Bindung durch das Stillen gefördert. Auch wenn wir Mütter seit langem beim frühen Stillbeginn unterstützen, hat der Zertifizierungsprozess diese Bemühungen seit der ersten Zertifizierung 2019 gebündelt und planbarer gemacht. Klare und vor allem einheitliche Abläufe steigern hier die Qualität seit vier Jahren.“

Zehn-Punkte-Plan

Im Zentrum der „Baby-friendly Hospital“- Zertifizierung steht ein Zehn-Punkte-Plan für erfolgreiches Stillen, der vor der Geburt beginnt: „Ein wichtiges Kriterium für das erfolgreiche Stillen ist eine positive Einstellung dazu und eine Auseinandersetzung mit dem Thema schon in der Schwangerschaft. Darum informieren wir werdende Mütter schon sehr bald über die Vorteile des Stillens, räumen mit Mythen auf und nehmen Ängste. Ist das Baby dann da, sorgt das Team für eine entspannte Atmosphäre, soweit dies im Krankenhaus-Alltag möglich ist, und dafür, dass Mutter und Kind genügend Zeit für Hautkontakt, das sogenannte Bonding, haben. Oft gelingt das erste Stillen ganz intuitiv, aber natürlich helfen und unterstützen die Hebammen beim ersten Anlegen sowie die Gesundheits- und Krankenpflegerinnen während des gesamten Aufenthaltes im Krankenhaus. Gerade nach einer geburtshilflich besonders herausfordernden Situation dürfen das Bonding und das Stillen nicht zu kurz kommen“, so Kühberger. „Äußert eine Mutter jedoch den Wunsch nicht oder nur teilweise stillen zu wollen, oder ist dies in seltenen Fällen nicht möglich, wird sie selbstverständlich ebenso unterstützt und begleitet.“

Neueste Erkenntnisse

Seit der ersten Zertifizierung im Jahr 2019 konnten durchwegs positive Erfahrungen gemacht werden. Unter anderem wurde der Umgang mit der Ernährung beim Neugeborenen überarbeitet und Wert auf die korrekte und fachlich gut ausgebildete Beratung durch das geburtshilfliche Personal gelegt. „Alle unsere Mitarbeiter besuchen regelmäßig Weiterbildungen zum Thema Stillen und Muttermilch – so können wir sicherstellen, dass Mutter und Baby die beste Betreuung von Anfang an erhalten“, bekräftigt Pflegedirektorin Walpurga Auinger.


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