Steyrerin spendet Stammzellen: „Für mich stand fest: Ich mache das“
STEYR. Tina Zimmermann aus Steyr hat für eine Frau in Frankreich über den Verein „Geben für Leben“ Stammzellen gespendet. Sie möchte darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, sich typisieren zu lassen und dadurch Menschen das Leben retten zu können.
Patienten mit bösartigen Bluterkrankungen wie beispielsweise Leukämie brauchen eine Stammzelltherapie. Die Wahrscheinlichkeit, dass für einen Erkrankten ein passender Spender gefunden wird, liegt bei einem Verhältnis von 1:500.000. Diese Eine war Tina Zimmermann für eine Frau aus Frankreich.
Der Held der Geschichte
„Ich bin dazu gekommen, weil der kleine Paul aus Steyr im Jahr 2020 einen passenden Spender gesucht hat, es wurden für ihn etliche Aktionen zur Typisierung veranstaltet. Leider hat der kleine Paul den Kampf verloren – deswegen ist er der wahre Held meiner Geschichte. Denn für ihn habe ich mich damals typisieren lassen“, erzählt die 36-Jährige. „Ich habe dann im Oktober die Nachricht bekommen, dass ich für jemanden als Spenderin infrage komme. Danach ging es zum Hausarzt zur Blutabnahme. Ich wurde reserviert – alles wurde geprüft und Ende des Jahres 2023 bekam ich die Info, dass ich einem Menschen das Leben retten darf“, berichtet Zimmermann.
„Ausgelaugt aber glücklich“
„Als ich den Anruf erhielt, war ich im ersten Moment sehr überfordert, aber zugleich stand für mich fest: Ich mache das.“ Dann ging es schnell – am 19. Jänner war die Voruntersuchung im AKH, die etwa eine Stunde dauerte, am 14. Februar erfolgte die Spende. Dafür hat Zimmermann circa einen halben Tag im Krankenhaus verbracht. Der zeitliche Aufwand ist also gering. Während der Spende ging es ihr den Umständen entsprechend gut: „Man ist ausgelaugt, aber trotzdem ziemlich glücklich.“ Mit der Frau aus Frankreich kann sie über Geben für Leben anonym Briefe austauschen. In anderen Ländern können sich Spender und Erkrankte nach zwei Jahren kennenlernen.
So läuft eine Spende ab
Stammzellen können entweder direkt aus der Blutbahn oder in seltenen Fällen aus dem Knochenmark gewonnen werden. Dem Spender werden zwei venöse Zugänge gelegt, aus einem wird Blut entnommen und die Stammzellen werden dann in einem speziellen Verfahren (Apherese) aus dem Blut gelöst. Im Anschluss fließt das Blut über den anderen Zugang zurück in den Körper.
Wer kann spenden?
Die Altersgrenze für Spender liegt zwischen dem 17. und 45. Geburtstag und es dürfen keine schwerwiegenden oder chronischen Erkrankungen vorliegen, um sich typisieren zu lassen. Weitere Informationen unter www.gebenfuerleben.at
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden