STEYR. Der SK BMD Vorwärts Steyr war am Freitag in Leoben zu Gast. Für Oliver Filip ein besonderes Spiel.
Nur fünf Kilometer vom Stadion Donawitz entfernt wuchs Oliver Filip in St. Peter-Freienstein auf. Für den DSV Leoben spielte er nie, das große Talent wechselte schon im Alter von zwölf Jahren von seinem Heimatverein zu Sturm Graz. Mit 17 ging es weiter zu Red Bull Salzburg. Ein Höhepunkt war der Gewinn der Uefa Youth League 2017, Filip schoss in fünf Spielen fünf Tore, darunter ein Hattrick gegen Paris SG.
Profikarriere geriet ins Stocken
In der selben Saison kam er schon 20 Mal in der zweithöchsten Spielkasse bei Liefering zum Einsatz (drei Tore) und wechselte im Sommer 2017 im Alter von 19 Jahren zurück zu Sturm Graz. Der große Durchbruch in der Bundesliga gelang Filip nicht, neun Spiele und ein Tor standen in der Saison 2017/18 zu Buche. Er wechselte danach zu den Zweitligisten Wattens (20 Spiele, 1 Tor) und BW Linz (54 Spiele, 4 Tore) und schließlich im Sommer 2021 zum damaligen Zweitligisten Vorwärts.
55 Zweitligaspiele und neun Tore verbuchte Filip in Steyr und wollte nach dem Abstieg mit den Rot-Weißen ins Ausland wechseln. Weil sich ein Transfer nach Schottland im letzten Moment zerschlug, blieb er als Amateur-Kicker bei Vorwärts. Jetzt ist der mittlerweile 26-Jährige ein Führungsspieler in der Regionalliga im Team von Trainer Markus Eitl.
Filip ist gut in Form, erzielte letzte Woche den Siegestreffer beim 1:0-Heimsieg gegen St. Anna/Aigen. In Leoben am gestrigen Freitag waren Freunde und Familie auf der Tribüne. Und Stürmer Filip eine prägende Figur im Match vor 820 Zuschauern.
In der 2. Minute zog der 26-Jährige von der linken Seite Richtung Strafraum, traf mit seinem sehenswerten Schuss aber nur die Stange. Vorwärts dominierte die erste Halbzeit beim Titel-Favoriten, belohnte sich aber trotz guter Chancen nicht mit einem Tor. Es fehlte das nötige Glück, auch Martin Coello traf die Stange (13.).
Eine ungewollte Vorlage
Die Profi-Truppe aus Leoben kam nach der Pause besser ins Spiel, bei zwei Möglichkeiten der Steirer war Torhüter Josef Gruber zur Stelle (46., 75.). Es zeichnete sich ein torloses Unentschieden ab, ehe es in der Nachspielzeit turbulent wurde. Der eingewechselte Mirnes Cinac (18) vergab einen Sitzer auf den Vorwärts-Siegestreffer (93.) und am Ende jubelte doch noch Leoben über einen äußerst glücklichen Sieg.
Oliver Filip, der eine starke Partie spielte, wurde zur tragischen Figur. Er klärte im eigenen Strafraum unglücklich per Kopf genau zum Gegner - Marco Untergrabner zog volley aus 25 Metern ab und traf genau ins Eck zum 1:0-Endstand (96.).
DSV Leoben – SK BMD Vorwärts Steyr 1:0 (0:0)
Leoben (4-2-3-1): Pelko; Schick, Brkic, Leitgeb, Halili; Untergrabner, Eskinja; Friesenbichler (87. Maier), O. Aydin, Tomic (46. A. Aydin); Hirschhofer. Ersatz: Angerer; Thomai, Kukanda, Krause. Trainer: Carsten Jancker.
Vorwärts (3-4-2-1): Gruber; Pasic, Goldnagl, Maric; Oberwinkler, Coello, Collazo, Prokop; Bilic (64. Lageder), Brekner (83. Cinac); Filip. Ersatz: Fahler; Lidan, Schwaiger, Kovacevic. Trainer: Markus Eitl.
Tor: 1:0 (96.) Untergrabner.
Gelbe Karten: Schick (88. Unsportlichkeit); Maric (20. Foul), Collazo (88. Foul).
Freitag, 16. August 2024; Monte Schlacko Arena, 820 Zuschauer
SR Manuel Baumann; Clemens Posch, Armin Talic
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