Boutique "Heidelbeere" bringt neues Mode-Konzept nach Steyr
STEYR. Trendige Mode aus zweiter Hand wird ab März in der Enge Gasse 18 in Steyr angeboten. Andreas Bramberger und Peter Wiesinger eröffnen im ehemaligen Traditionskaufhaus Haubeneder die Boutique „Heidelbeere“.
Fünf Jahre stand die Verkaufsfläche in der Steyrer Altstadt leer, ehe in wenigen Wochen dort der Second-Hand-Shop auf 150 Quadratmetern eröffnen wird. „Wer neuwertige Kleidung zu Hause hat, die er nicht mehr braucht, kann sie zu uns bringen. Wir verkaufen sie auf Kommissionsbasis“, erklärt Peter Wiesinger. Der Unternehmensberater ist einer derbeiden Geschäftsführer. „Unser Konzept ist glasklar und transparent. Beim Verkaufeines Kleidungsstücks landen 33 Prozent des Verkaufspreises im Shop auf dem Konto des Verkäufers.“
Großes Potenzial
Die Idee zur Heidelbeere fußt auf einem Erfolgsrezept, das in vielen – vor allem größeren Städten – in ähnlicher Form bereits boomt. „Wir wissen aus aktuellen Studien, dass zwölf Prozent aller gekauften Kleidung niemals getragen und rund 50 Prozent nur sehr wenig getragen wird“, sagt Andreas Bramberger, Nachhaltigkeitsexperte und zweiter Geschäftsführer. „Das ist ein enormes Potenzial. Dazu kommt, dass immer mehr Menschen eine unreflektierte Wegwerfmentalität nicht mehr mittragen wollen.“
Globale Marken
Viele Leute, die ungenütztes Gewand im Kasten hängen oder liegen haben, stehen vor einem Dilemma, sagt Bramberger: „Sie wollen nicht, dass ihre Textilien den Müllberg vergrößern oder um die halbe Welt verschickt werden. Für die haben wir ein Angebot. Wir lassen globale Marken und attraktive Mode in der Region rotieren. Wer über uns Kleidung verkauft oder bei uns einkauft, belebt noch dazu die Innenstadt von Steyr.“
Den Heidelbeer-Shop richten die beiden Unternehmen soeben ein. „Unser Laden soll eine offene und gemütliche Atmosphäre ausstrahlen. Wer bei der Heidelbeere reinschaut, hat die Chance auf ein Schnäppchen. Und wenn gerade nichts Passendes da ist, kann man auch in der Sitzecke einen Kaffee trinken“, so Wiesinger.
Kein Feilschen
Die 33 Prozent Kommission sind nicht verhandelbar. „Ein Drittel vom Verkaufspreis, den wir in unserem Laden erzielen, erstatten wir zurück, das ist fair. Darüber können wir ebenso wenig verhandeln wie über den Preis, mit dem wir ein Kleidungsstück letztlich etikettieren“, erklärt Wiesinger. „Wer mehr für seine Jacke, Tasche oder seinen Mantel erzielen will, ist bei uns an der falschen Adresse. Wir sind nicht Ebay.“
Mit Verkaufsportalen im Internet könne und wolle man nicht konkurrieren. „Mit der Heidelbeere machen wir den Leuten ein Angebot: Bringt eure Blusen, Hosen,Jacken und Schuhe zu uns, wir erledigen das unbürokratisch und mit echt analoger Handschlagqualität“, so die Unternehmer.
Mitte Jänner beginnt man mit der Kommissionierung und wird dabei hohe Maßstäbe ansetzen. „Wer in der Heidelbeere eine Jacke, Hose oder Schuhe kauft, kann damit sofort auf die Straße gehen, das ist unser Anspruch“, sagt Wiesinger. „Das heißt aber auch: Wir nehmen nur tadellose Kleidungsstücke und Accessoires an. Dass alles sauber und gebügelt ist und keine Löcher hat oder Fransen, versteht sich von selbst. Auch da sind wir von Beginn an klar und transparent.“
Heimkehrer nach Steyr
Die beiden Unternehmer sind gebürtige Steyrer, die nach Jahrzehnten in Wien in ihreHeimatstadt zurückkehren. Wiesinger (58) ist Unternehmensberater und war in der Bundeshauptstadt jahrzehntelang in leitender Position in der Erwachsenenfortbildung tätig. Steyrer Nachtschwärmern ist er seit Februar bekannt. Er ist einer der beiden neuen Inhaber des Lokals Red Rooster auf der Promenade.
Bramberger (59) war in Wien unter anderem als Projektmanager in einer Bank tätig. Zuletzt leitete er den Sachspendenbereich der Caritas und war Aufsichtsrat bei Re Use Austria, einer Organisation von Unternehmen der Kreislaufwirtschaft.
So funktioniert es
Wer mit den Heidelbeer-Gründern ins Geschäft kommen will, muss nur seine E-Mail-Adresse und eine Kontonummer hinterlegen und die Geschäftsbedingungen unterschreiben. Beim Verkauf eines Kleidungsstücks landet das Geld zu Beginn des Folgemonats am Konto.
Angenommen werden Hosen, Röcke, Blusen, Shirts, Hemden, Pullover, Jacken, Mäntel,Sportbekleidung, Schuhe und Accessoires (Handtaschen, Gürtel, Hüte, etc.).
Nicht angenommen werden Unterwäsche, Bademode, Braut- und Ballkleider, echte Pelze, Arbeitskleidung, Kindermode, Billigware von Fast Fashion-Marken, Haushaltstextilien.
Die ersten Termine für die Abgabe von Kleidung: 21./22./23./29./30./31. Jänner.
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