Junge kreative Köpfe zeigen ihre Ideen beim Ars Electronica Festival

„Who owns the truth? Wem gehört die Wahrheit?“ Diese Frage stellt das Ars Electronica Festival 2023. Großer Teil davon ist auch wieder das spannende und interaktive Zukunftsfestival der nächsten Generation, „Create your world“, das immer mehr eine zivilgesellschaftliche Funktion übernimmt: Das „Festival im Festival“ ist ein Kunst-Jahrmarkt der Zukunft, der neue Ideen und Inspirationen ermöglicht, gleichzeitig lädt es ein, gemeinsam über neue Ideen und Aktionen nachzudenken.

Drei Projekte aus dem Bezirk

Eine solche Idee hatte Leopold Kastler aus Walding. Er entwickelte eine neue Verwendung für Exoskelette – eigentlich entwickelt, um bei körperlich anstrengender Tätigkeit zu unterstützen. Der findige Volksschüler hat für sein Projekt „Strom erzeugen durch Bewegung“ ein Exoskelett gebaut, das mit Generatoren Strom erzeugt, statt ihn zu verbrauchen. Die Vorrichtung kann am Arm oder am Bein getragen werden, wichtig ist nur, dass Beugebewegungen ausführt und die Generatoren damit angetrieben werden können. LED-Lichter zeigen an, in welche Richtung sich der Generator dreht. „Bei effektivem Betrieb könnte man so ohne Weiteres Batterien aufladen“, stellt der junge Konstrukteur in Aussicht. Für seine geniale Idee würdigte ihn die Prix Ars Electronica-Jury mit dem u10-Hauptpreis in der Kategorie „Young Creatives“.

Tobias Spinka hat mit seinem Projekt „Tamina“ ein Sitzobjekt geschaffen, das Bewusstsein für die eigene Individualität schaffen soll. „Um auf meinem Sitzobjekt Platz zu haben, muss man den Durchschnittsmaßen von 21 internationalen weiblichen Prominenten entsprechen. Das Problem dabei? Die Allerwenigsten können tatsächlich auf diesem Objekt Platz nehmen. Erst dann wird klar, wie unerreichbar und schon fast unmenschlich diese Proportionen sind“, erläutert der Gallneukirchner, Absolvent der HBLA für künstlerische Gestaltung Linz. „Ist also das Urteilen über andere Körperformen wirklich angebracht?“, stellt er mit seinem Projekt eine wichtige Frage. Spinka wurde dafür mit einer Anerkennung in der Kategorie „Young Professionals“ ausgezeichnet.

Grenzenloses Schulprojekt

Jedes Jahr reichen begabte junge FilmemacherInnen ihre Animationen bei „u19 – create your world“ ein. So auch 75 Schüler des Gymnasiums Bad Leonfelden gemeinsam mit der Motomachi Highschool Hiroshima in Japan. Mithilfe der Animationstechnik „Rotoskopie“ animierten die Schüler individuell gestaltete Charaktere, die letztlich in einem Musikvideo gemeinsam zum Song „Dance Monkey“ tanzen. Die Animation ist Ergebnis einer von Ars Electronica initiierten Kooperation zwischen oberösterreichischen und japanischen Schulen. Zu sehen sein wird sie im Programm „Young Animations“ bei der Ars Electronica.

Kunst-Jahrmarkt der Zukunft

Die Projekte von Kastler und Spinka sind Teil der „Create your world“-Preisträger-Ausstellung. Sie versammelt insgesamt 23 U19-Siegerprojekte und gibt einen tollen Einblick in die erfrischenden kleinen und großen Ideen junger Menschen zur Gegenwart und Zukunft. Im „Create your world“-Bereich können sich die Besucher – ein Highlight für die ganze Familie – auch austoben, ausprobieren, experimentieren.

Viel zu erleben

Zahlreiche Initiativen laden zum spannenden Mitmachprogramm ein. Programmieren ausprobieren, Roboter bauen und mehr kann man mit dem CoderDojo Linz, Hebocon und „hello world“, die Wahrsagemaschine „Fortuna One“ sagt die Zukunft voraus. Das Landestheater lädt zum immersiven Theaterspaziergang, Dynatrace hat eine KI-Zauberwerkstatt dabei, die Open Kitchen versorgt mit einem kostenlosen nachhaltigen Buffet.

Create your world: Eintritt frei

Das Ars Electronica Festival mit „Create your world“ findet von 6. bis 10. September statt, in der PostCity beim Hauptbahnhof Linz und an weiteren Locations. Der Eintritt zu „Create your world“ ist frei. Am Samstag um 10 Uhr findet zudem die Award Ceremony der „Create your world“-Gewinner statt.

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