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Düngesaison im Mühlviertel angelaufen: Wirtschaftsdünger als wichtiger Bestandteil des natürlichen Kreislaufes

Mag. Jacky Stitz, 13.03.2023 12:29

MÜHLVIERTEL. Startschuss für die Düngesaison auf den Feldern im Mühlviertel: Jetzt im Frühjahr geht es darum, den auf den Höfen angefallenen Wirtschaftsdünger - also Gülle, Mist und Jauche - bodenschonend in den natürlichen Kreislauf zurückzubringen. Was damit genau gemeint ist und wofür das gut ist, verrät Thomas Wallner, Chef der Bodenwasserschutzberatung (BWSB) im Tips-Talk.

  1 / 5   Die bäuerlichen Betriebe im Mühlviertel setzen auf eine Kreislaufwirtschaft. Die bodennahe streifenförmige Ausbringung von Gülle bewirkt eine starke Reduktion der Geruchsbelästigung. (Foto: BWSB/Wallner)

„Bei unseren bäuerlichen Betrieben mit Tierhaltung fallen laufend sogenannte Wirtschaftsdünger - Gülle, Mist und Jauche - an. Wenn es jetzt Ende des Winters zu Frühlingsbeginn die Witterung bzw. Bodenverhältnisse zulassen, dann werden die hofeigenen Dünger, vorrangig Gülle und Jauche, auf die Wiesen und Felder etwa zu Wintergetreide, wie Wintergerste, Winterweizen oder Triticale oder auch zu Raps ausgebracht“, klärt Bodenwasserschutz-Experte Thomas Wallner auf. Und bittet um Verständnis: „Dieser Vorgang ist leider unweigerlich mit gewissen Geruchsproblemen verbunden. Unsere Bauern ersuchen dabei um Verständnis. Hofeigene Wirtschaftsdünger wieder auf die Felder zurückzufahren, ist im Sinne einer Kreislaufwirtschaft eine unverzichtbare Notwendigkeit. Gleichzeitig wird damit der Einsatz von hoffremden, energieintensiven und vor allem teuren Mineraldüngern stark reduziert.“

Wertvoller Pflanzendünger

„Die Gülle ist ein besonders wertvoller Pflanzendünger. Man spricht von einem „Volldünger“, weil alle wichtigen Pflanzennährstoffe darin enthalten sind“, klärt Wallner auf. Neben den Hauptnährstoffen Stickstoff, Phosphor und Kalium sind dies auch Schwefel, Magnesium, Calcium sowie viele Spurenelemente. Zudem versorgt die Gülle den Boden mit organischer Substanz als Nahrung für das Bodenleben. Gülle, die bedarfsgerecht ausgebracht wird, kann von den Pflanzenwurzeln optimal aufgenommen werden, sodass die Gefahr des Nährstoffaustrages ins Grundwasser nicht gegeben ist.

Geruchsbelästigung - Bauernschaft bittet um Verständnis

Mühlviertels Landwirte bemühen sich, die Gülle möglichst effizient und zum optimalen Zeitpunkt auszubringen. Die ständige Verbesserung in der Ausbringtechnik, wie zum Beispiel die bodennahe Ausbringung, etwa mit Schleppschuhtechnik oder die unverzügliche Einarbeitung auf den Feldern ohne wachsende Kulturen (zum Beispiel vor dem Maisanbau) tragen wesentlich zur Reduktion der Geruchsbelastung bei.

Regionale, nachhaltige Landwirtschaft

„Eines muss jeder Konsument wissen: Eine regionale und vor allem nachhaltige Landwirtschaft ist ohne den Einsatz von wertvollen Wirtschaftsdüngern nicht möglich“, bittet Wallner um Verständnis.

Infos: www.bwsb.at

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