Wind, Regen, Flauten: 97. Lange Wettfahrt am Attersee wird zur Geduldsprobe
ATTERSEE. 376 Segler auf 116 Booten stellten sich bei der 97. Langen Wettfahrt den widrigen Bedingungen. Die Traditionsregatta wurde zur echten Bewährungsprobe auf dem Wasser.
Als am frühen Samstagmorgen die Sonne zaghaft hinter dem Häfelberg hervorkam, war am Union-Yacht-Club Attersee bereits reger Betrieb: 116 Boote mit insgesamt 376 Seglern standen bereit zur 97. Auflage der Langen Wettfahrt – einer der ältesten Regatten des Landes. Trotz düsterer Wetterprognosen hielt man an der jahrzehntelangen Tradition fest.
Mit dem bekannten Knall aus der historischen Startkanone fiel der Startschuss. Doch was folgte, war alles andere als eine glatte Segelpartie. Starker Regen, unstete Windverhältnisse und hartnäckige Flauten forderten selbst erfahrene Crews bis an ihre Grenzen. Wer an diesem Tag durchs Ziel kam, hatte nicht nur gegen Konkurrenten, sondern auch gegen die Launen des Atterseewetters gekämpft.
„Clandesteam“ dominiert doppelt
Das erste Boot im Ziel war die Libera A „Clandesteam“ mit Skipper Thomas Tschepen vom YRCA. In 3 Stunden, 57 Minuten und 50 Sekunden bewältigte das 15-köpfige Team die Runde über Attersee, Burgau und Kammer – eine beachtliche Leistung angesichts der herausfordernden Bedingungen.
Auch in der Yardstickwertung konnte sich das Team durchsetzen und sich somit den Doppelsieg sichern. Dahinter platzierte sich die Sonderklasse „Panther“ mit Steuermann Thomas Stelzl auf Rang zwei. Platz drei ging an das Boot „Angela“ mit Eckhard Kaller und Crew – beide ebenfalls auf einem Boot der traditionellen Sonderklasse unterwegs.
Abschluss der Long-Distance-Challenge
Mit der Langen Wettfahrt wurde gleichzeitig das Finale der diesjährigen Long-Distance-Challenge eingeläutet. Die Serie, bestehend aus Grand Prix, 12-Stunden-Regatta und der Langen Wettfahrt, verzeichnete heuer mit 181 teilnehmenden Booten einen neuen Rekord.
Gesamtsieger wurde Thomas Stelzl: Nach einem soliden 19. Platz beim Grand Prix, dem Sieg bei der 12-Stunden-Regatta und dem zweiten Rang bei der Langen Wettfahrt reichte es für den Gesamtsieg. Als Preis überreichte man ihm einen ein Kilogramm schweren Silberbarren – standesgemäß in einem Vollcarbon-Ständer der Firma Peak Technology.
Silber für die Podiumsplätze
Auch die weiteren Top-Platzierten der Challenge durften sich über wertvolle Auszeichnungen freuen. Manfred Schönleitner belegte mit seiner Brenta 30 den zweiten Platz und wurde mit einem halben Kilo Silber belohnt. Rang drei ging an Martin Mayrhofer – er erhielt 250 Gramm reines Silber als Zeichen für eine Saison voller sportlicher Höchstleistungen und Teamarbeit.
Die 97. Lange Wettfahrt wird wohl vielen Teilnehmern als eine der forderndsten in Erinnerung bleiben – nicht zuletzt wegen der Wetterkapriolen, sondern auch wegen des besonderen Teamgeists, der diese traditionsreiche Regatta seit jeher prägt.