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Zwanzig Jahre Bürgermeister - Günther Leichtfried im Interview

Ariane Zeilinger, 01.07.2017 20:39

WIESELBURG. Vor 20 Jahren wurde Günther Leichtfried zum Bürgermeister der Stadtgemeinde gewählt. Tips sprach mit ihm über die Beweggründe in die Politik zu gehen, den Tag seines Amtsantrittes und Projekte, die ihn in dieser Zeit begleiteten.von ARIANE ZEILINGER

Günther Leichtfried bekleidet seit 20 Jahren das Amt des Bürgermeisters von Wieselburg. Foto: Zeilinger

Tips: Was bewegte Sie dazu in die Politik zu gehen?

Günther Leichtfried: Mein Vater war in der Politik tätig, ich selbst hatte nie die Absicht politisch tätig zu werden. Als Lehrer für Biologie und Chemie war mir das Thema Umwelt immer ein Anliegen. Die SPÖ ist an mich herangetreten, um die Partei – unpolitisch – in Umweltfragen zu beraten. 1990 wurde ich im Gemeinderat tätig, 1993 Stadtrat für Umwelt, 1995 Vizebürgermeister und 1997 schließlich Bürgermeister. Bis 1997 war ich als Lehrer tätig und das sehr gerne.

Tips: Erinnern Sie sich an den Tag Ihres Amtsantrittes?

Leichtfried: Ja, das war im Juni 1997, am Tag des Bieranstiches zur Wieselburger Messe. Ich wurde davor in einer Sondersitzung zum Bürgermeister gewählt – eine Sitzung, die man nicht vergisst. Direkt im Anschluss an diese Sitzung folgte auch gleich meine erste offizielle Amtshandlung als Bürgermeister: Der Bieranstich bei der Wieselburger Messe. Ehrlich gesagt war ich zu diesem Zeitpunkt nervöser als in der Sitzung, da ich auch zuvor nie ein Bierfass anschlug. Ich war gespannt, ob das reibungslos funktionieren würde, was auch gelungen ist.

Tips: Was hat sich in den vergangenen 20 Jahren in Wieselburg verändert?

Leichtfried: Wieselburg ist eine pulsierende Stadt, in der viele Aktivitäten angeboten werden und rege Bautätigkeit herrscht. Ein wichtiges Thema war die Belebung des Stadtzentrums. Dazu wurde das Areal der ehemaligen Brauerei für das Citycenter mitten im Zentrum genutzt. Ursprünglich stand die Überlegung im Raum, das alte Gebäude aufgrund seines Charmes in die neue Bausubstanz miteinzubauen. Da finanziell keine Investoren gefunden wurden, musste das alte Gebäude weichen, was durchaus etwas weh getan hat. Die Entscheidung mit diesem Projekt das Zentrum zu beleben war eine richtige.

Tips: Ein Projekt, das Sie all die Jahre begleitete, war die Umfahrung für Wieselburg. Wie haben Sie diese Zeit in Erinnerung?

Leichtfried: Das Thema für eine Umfahrung von Wieselburg habe ich bereits 1995 als Vizebürgermeister und Stadtrat für Umwelt vom Zaun gebrochen. Bei einem Vortrag des Landes Niederösterreich an der Donauuniversität Krems konnte ich einem der Referenten mein Anliegen vortragen. Ab dem Zeitpunkt des Beschlusses der Machbarkeitsstudie begleitete mich dieses Thema nun meine ganze Amtszeit – eine Zeit voller Aufs und Abs. Damals einigten sich alle vier Gemeinden (Wieselburg Stadt und Land, Petzenkirchen und Bergland) auf eine Umfahrungsroute. Diverse Einsprüche verzögerten das Projekt. Ich hätte mit einer Dauer der Umsetzung von sieben bis zehn Jahren gerechnet, dass es bis zur Realisierung über 20 Jahre dauern würde eher nicht. Nun ist der Baubeginn mit September 2017 festgelegt. Die endgültige Fertigstellung ist mit 2020 geplant.

Tips: Worauf sind Sie besonders stolz?

Leichtfried: Was mich zufriedenstellt ist, dass unser Gemeinderat fast ausschließlich einstimmige Beschlüsse fällt. Aber das hängt ja viel von den handelnden Personen ab. Es wird miteinander gearbeitet, mit dem Ziel gemeinsam für die Gemeinde tätig zu sein und auch über die Gemeindegrenzen hinweg Positives zu leisten.

Tips: Hätten Sie gedacht über einen so langen Zeitraum als Bürgermeister zu fungieren?

Leichtfried: Damals rechnete ich mit einem Zeithorizont dieser Tätigkeit von zehn Jahren. Es ist aber ein bisschen anders gekommen.

Tips: Mit welchen drei Worten würden Sie Ihre Zeit als Bürgermeister beschreiben?

Leichtfried: Spannend, fordernd und aufregend.


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