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Maria-Geburt-Kirche in Zettwing wird nach Renovierung 2020 wiedereröffnet

Mag. Susanne Überegger, 12.01.2020 07:39

ZETTWING/CETVINY. Nach einer vierjährigen Renovierungsphase soll die an der Maltsch gelegene Maria-Geburt-Kirche im tschechischen Cetviny/Zettwing 2020 wiedereröffnet werden.

Die Kirche 1990 als Ruine...Foto: Rudolf Czech
  1 / 2   Die Kirche 1990 als Ruine...Foto: Rudolf Czech

Schon seit mehr als 20 Jahren betreut der Verein Zukunftsforum Freiwald mit den Gemeinden Leopoldschlag, Windhaag, Grünbach, Rainbach, Sandl und St. Oswald die gotische Kirche mit den 600 Jahre alten Fresken.

110 Häuser wurden dem Erdboden gleichgemacht

Der Markt Zettwing/Cetviny wurde im Jahr 1955 mit seinen 110 Häusern dem Erdboden gleichgemacht. Nur die Maria-Geburt-Kirche blieb stehen, aber über die Jahre nagte zusehends der Zahn der Zeit an dem über jahrzehntelang „vergessenen“ Gebäude.

Vierjährige Renovierungsphase

Für die vier Jahre dauernde, vierjährige Renovierungsphase wurden die Gesamtkosten von 200.000 Euro von sieben Förderstellten aus Tschechien, Österreich und Deutschland aufgebracht. Heuer soll die Maria-Geburt-Kirche wiedereröffnet werden.

„Es geht einerseits um die Erhaltung der wertvollen Bausubstanz, andererseits wird Zettwing als Erinnerungsort neu positioniert, der an einer gut frequentierten touristischen Rad- und Wanderstecke liegt“, sagt Hubert Roiß, Obmann des Vereines Zukunftsforum Freiwald.

Infotafeln berichten über die bewegte Geschichte des Ortes an der Maltsch

Infotafeln auf alten Granitsäulen sollen im Halbrund um den Kirchenplatz Einblick in die wechselvolle Geschichte des Grenzortes im 20. Jahrhundert geben. Dafür berichten auch Zeitzeugen über ihr Erlebtes.

Unter dem Motto „Zettwing. Lernen aus der Vergangenheit...“ wird vor allem auch der Gegenwartsbezug zur heutigen politischen Situation im gemeinsamen Europa angeregt, denn „Geschichte ist unbarmherzig, wenn man nicht aus ihr lernt...“, nach dem ungarisch-österreichischen Publizisten Paul Lendvai.

Ziel für Wallfahrer

Künftig soll die Maria-Geburt-Kirche vermehrt Wallfahrern offen stehen. Für Gruppen bietet das Zukunftsforum Freiwald zeitgeschichtliche Führungen an, Tel. 0664/73943727 (Hubert Roiß).

Nach dem Ende des „Kalten Krieges“ vor 30 Jahren blieben in der bis zu 2 km breiten „Verbotenen Zone“ in Südböhmen an der Grenze zum Mühlviertel ein halbes Dutzend Kirchenruinen als einzige Zeugen der am „Eisernen Vorhang“ dem Erdboden gleichgemachten Ortschaften übrig.

Durch tatkräftiges Engagement der ehemaligen deutschsprachigen Bewohner folgten gemeinsame tschechisch-deutsch-österreichische Wiederaufbau-Projekte vom Böhmerwald bis zum Freiwald in Zvonková/Glöckelberg, Svatý Tomáš/St.Thomas, Sváty Kámen/Maria Schnee, Cetviny/Zettwing und Pohořina Šumavě/Buchers.

Schon seit über 20 Jahren betreut der Verein Zukunftsforum Freiwald mit den Gemeinden Grünbach, Leopoldschlag, Rainbach, Sandl, St.Oswald und Windhaag bei Freistadt die unmittelbar an der Maltsch gelegene Maria-Geburt-Kirche in Cetviny/Zettwing.

Vier Jahre läuft nun die zweite Renovierungsphase mit Gesamtkosten von etwa 200.000 Euro, aufgebracht von sieben Förderstellen aus Tschechien, Deutschland und Österreich, u.a. auch vom Land Oberösterreich, dem Bundesministerium für Kultur und Medien in Bonn, dem Südböhmischen Kreis und dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds. Wichtiger Projektpartner ist „Glaube und Heimat“, die Plattform der ehemaligen Pfarren.


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