20 Jahre "Nacht der Berge": eine Erfolgsgeschichte
WINDISCHGARSTEN. Bis 2000 veranstaltete die Bergrettung Windischgarsten einen Ball, der den Aufwand jedoch nicht mehr wert war. Unter den Mitgliedern sind nicht nur gute Alpinisten, sondern auch Fotografen – so entstand die Idee der „Nacht der Berge“.
Die erste Veranstaltung – früher noch mit Dias und Discman-Musik – sorgte für ein voll gestecktes Volksheim Windischgarsten. „Bei der zweiten Nacht der Berge mussten wir sogar Leute wieder nach Hause schicken“, erinnert sich Organisator Kurt Ploberger von der Bergrettung Windischgarsten. Seit 2005 findet das Event im Kulturhaus Römerfeld statt und lockt jedes Jahr insgesamt über 1.000 Besucher an zwei Terminen ins Garstnertal.
Fachbeiträge von Experten
Mittlerweile beinhaltet das Programm auch Präventionsvorträge und einen Info-Tisch im Foyer, an dem sich die Besucher über aktuelle alpine Themen informieren können. „Uns ist auch die Wissensvermittlung wichtig. Die Leute lernen etwas, sodass wir in weiterer Folge nicht mehr so oft ausrücken müssen“, erklärt Ploberger.
Die Organisatoren legen Wert auf authentische und verständliche Vorträge. „Wir haben viele qualifizierte Leute in den eigenen Reihen und hinter der Veranstaltung steht ein eingespieltes Team“, so Horst Humpelsberger, Obmann der Bergrettung Windischgarsten, die derzeit 40 Mitglieder hat. „Wir arbeiten sehr gut mit anderen Einsatzorganisationen zusammen. Das heben wir auch bei der Nacht der Berge hervor, indem wir sie einladen, Vorträge zu halten“, erzählt Humpelsberger.
Rettung aus Riesending-Schachthöhle
Oft werden auch interessante Ereignisse des Vorjahres aufgegriffen, beispielsweise die Rettungsaktion aus der Riesending-Schachthöhle, an der Mitglieder der Bergrettung Windischgarsten beteiligt waren. Beim Vortrag sprach der gerettete Höhlenforscher. „Die Besucher erhalten Infos aus erster Hand, von Vortragenden, die dabei waren“, betont Kurt Ploberger. Bekannte AlpinistenEinige bekannte externe Alpinisten wurden bereits zu Vorträgen eingeladen, darunter Gerlinde Kaltenbrunner, Peter Habeler, Heinz Zack und Willi Bauer, der 2012 einen der bewegendsten Vorträge hielt. Er überlebte die Tragödie am K2 1986, als beim Abstieg fünf Bergsteiger starben, darunter auch Alfred Imitzer aus Spital am Pyhrn.
Trekkingtouren in ferne Länder haben Höhenbergsteigen abgelöst
„Der Alpinismus hat sich in den vergangenen 20 Jahren entwickelt. Früher war das Höhenbergsteigen ein Thema, heute sind Trekkingtouren in ferne Länder im Trend“, erzählt Ploberger.
Fotos des Fotoclubs Kirchdorf
Im Foyer werden immer aktuelle Bilder präsentiert. Heuer neu ist, dass nicht mehr die eigenen Bilder, sondern Landschafts- und Naturfotos des Fotoclubs Kirchdorf zu sehen sind.
Den Reinerlös der Nacht der Berge verwendet die Bergrettung Windischgarsten für Ausrüstung und Schulungen. „Die Nacht der Berge hat sich zu einem Event entwickelt, das viele nicht mehr verpassen wollen“, freut sich Kurt Ploberger.
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