Tagesklinische Herzkatheteruntersuchungen bei Herzinfarktrisiko
WAIDHOFEN/YBBS. Seit Mai sind im Herzkatheterlabor des LK Waidhofen/Ybbs Untersuchungen der Herzkranzgefäße oder die Stentimplantation bei Herzgefäßverengung tagesklinisch möglich. Das heißt: Patienten können direkt nach dem Eingriff noch am Aufnahmetag wieder entlassen werden.
Bei einer Herzkatheteruntersuchung, auch Koronarangiographie genannt, können Gefäßverengungen, -verschlüsse und -anomalien festgestellt und gleich während der Untersuchung aufgeweitet, gedehnt und mit einem Stent versehen werden. Dafür bringen die behandelnden kardiologischen Fachärzte dünne Kunststoffschläuche (sogenannte Katheter) über die Leiste oder den Arm im Gefäßsystem ein und können mithilfe von Kontrastmittel und Röntgenstrahlen das Gefäß beziehungsweise etwaige Gefäßverengungen optisch darstellen.
Gefäßverschluss ohne Narkose therapieren
Andererseits kann ein Gefäßverschluss, wie es beim Herzinfarkt der Fall ist, direkt erfolgreich therapiert werden, ganz ohne invasive Operation mit Narkose. Infolge des für Patienten schonenden Eingriffs sind die Herzkranzgefäße wieder „durchgängig“ und das Herz selbst kann wieder mit Blut und Sauerstoff versorgt werden. „In Zukunft wird die Herzkatheteruntersuchung im LK Waidhofen/Ybbs für Patienten noch komfortabler, denn sofern keine Ausschlusskriterien vorliegen, kann die Koronarangiographie ab Mai tagesklinisch durchgeführt werden“, informiert die Stationsleiterin des Herzkatheterlabors DGKP Maria Trümel.
Tagesklinische Durchführung
„Der Patient kommt zu einer vereinbarten Voruntersuchung, wo ein ausführliches Aufklärungsgespräch durchgeführt wird. Am Tag des Eingriffes selbst kommt man in der Früh ins Klinikum und kann, wenn alles nach Plan verlaufen ist und man sich wohl fühlt, am selben Tag wieder entlassen werden und sich zu Hause in der gewohnten Umgebung erholen. Bei medizinischem Bedarf, kann man aber auch stationär bleiben“, erklärt der leitende Kardiologe Primarius Simon Papai, der mit seinem Team im LK Waidhofen/Ybbs jährlich rund 1.400 Koronarangiographien durchführt und sich über den erfolgreichen ersten tagesklinischen Eingriff bei Richard Wöginger freut. „Ich bin um 6 Uhr früh gekommen, vormittags wurden meine Herzkranzgefäße mit einem Katheter über meinen Arm analysiert und bereits unmittelbar nach dem Eingriff geht es mir gut und ich freue mich dann schon wieder auf zu Hause“, schildert Patient Richard Wöginger direkt nach seiner Koronarangiographie.
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