Central European Rally: Der Sonntag in Bildern
Während sich der Belgier Thierry Neuville (Hyundai i20 N Rally1 Hybrid) als Premierensieger der Central European Rally in die Geschichtsbücher eintrug, reichte dem Finnen Kalle Rovanperä (Toyota GR Yaris Rally1 Hybrid) der zweite Platz um sich vorzeitig zum zweiten Mal in Folge zum Weltmeister zu küren.
Als Drittplatzierter kletterte Ott Tänak (Estland, Ford Puma Rally1 Hybrid) auf das Siegerpodium im deutschen Passau, das als Standort des Serviceparks für vier Tage lang zum Nabel der Rallyewelt geworden war. Nach dem glanzvollen Start auf dem Hradschin in Prag lieferten sich die Teams auf 310 Kilometern einen spannenden Kampf vor 125.000 begeisterten Zuschauern am gesamten Wochenende. Auch im kommenden Jahr wird die Central European Rally zum Kalender der WRC gehören: Vom 31. Oktober bis 3. November 2024 gibt es die zweite Auflage, für die Kurzentschlossene bereits jetzt Eintrittskarten zum Sonderpreis erwerben können. Das Vier-Tages-Ticket wird ab heute für drei Tage für 69 Euro angeboten. Der Ticketshop und viele News und Bilder vom Wochenende gibt es unter centraleuropeanrally.eu.
Die vorentscheidende Szene der Central European Rally spielte sich am Samstagvormittag ab, als Toyota-Pilot Elfyn Evans von der Piste rutschte und damit aus der Wertung kippte. Zwar konnte der Waliser am letzten Rallyetag noch einmal antreten, um auf der finalen Powerstage mit der Bestzeit fünf wertvolle Zusatzpunkte zu ernten; das reichte aber nicht, um den als Gesamtzweiten ins Ziel gekommenen Teamkollegen Kalle Rovanperä noch abzufangen.
Der Finne konnte sich vorzeitig als Weltmeister feiern lassen und freute sich: „Ich fühle mich richtig gut! Dieses Jahr war, für mich persönlich, noch wichtiger als das vergangene. Der Wettbewerb war härter und wir haben im Cockpit wirklich gute Arbeit geleistet. Der größte Dank gebührt natürlich Jonne Halttunen. Er ist der beste Beifahrer der Welt. Diesen Titel werde ich noch mehr genießen als meinen ersten.“
Bei anfangs wechselhafter Witterung hinterließen die Rallyefahrzeuge viel Schlamm auf der Strecke, die zu einer wahren Rutschbahn wurde. „Das waren die anspruchsvollsten Asphalt-Prüfungen, die ich bislang in meiner Karriere erlebt hatte“, staunte Weltmeister Rovanperä. Auch für Gesamtsieger Thierry Neuville war der Sieg enorm wichtig: Mit den gesammelten Punkten rückt er in der WM-Tabelle bis auf sieben Punkte sehr nahe an den Zweitplatzierten Evans heran und duelliert sich nun beim Saisonfinale in Japan mit dem Waliser um die Vizemeisterschaft. „Ich bin wirklich froh im Ziel zu sein“, atmete der Belgier bei der Siegerehrung in Passau auf. „Es war ein wahnsinnig anstrengendes und herausforderndes Wochenende. Wir haben einen guten Job gemacht und konstante Leistung gezeigt. Das hat sich letztlich ausgezahlt. Es war ein Erfolg des ganzen Teams an diesem Wochenende, wir können darauf wirklich stolz sein.“
Auf den Asphaltprüfungen im Dreiländereck konnte der Este Ott Tänak im Ford den beiden Schnellsten nicht gefährlich werden. Er reist aus Passau als WM-Vierter ab, wobei der Punkterückstand auf Neuville deutlich zugenommen hat.
Schon beim Start vor dem Präsidentenpalast auf dem legendären Hradschin in Prag zeigte sich, dass die Central European Rally ein Besuchermagnet sein würde. Auf den vollen Rängen der Prüfungen in Tschechien (Donnerstag / Freitag), Deutschland und Österreich (Samstag / Sonntag) zählten die Organisatoren insgesamt 125.000 Zuschauer. „Die Fans haben uns geholfen, aus einer sportlich packenden Veranstaltung ein unvergessliches Event zu machen“, freute sich Harald Hertz, Präsident des AMF. „Das war ein tolles Rallyefest! Mein Dank gilt aber auch den vielen Anwohnern und lokalen Unterstützern, die die Rallyefans aus aller Welt mit offenen Armen empfangen haben.”
Bereits vor der nun absolvierten Premiere hatte der Motorsport-Weltverband FIA den neuen WRC-Lauf in den nächstjährigen Kalender aufgenommen. ADAC Sportpräsident Gerd Ennser sagt deshalb auch mit Blick auf die bereits terminierte zweite Auflage vom 31. Oktober bis 3. November 2024: „Wir konnten in dieser Woche Rallyesport auf höchstem Niveau erleben. Die ausgewählten Strecken haben Fans und Fahrer gleichermaßen begeistert. Besser hätten wir das Vertrauen, dass der Weltverband FIA und der Promotor der WRC uns für unsere Debüt-Veranstaltung geschenkt haben, nicht zurückzahlen können.”
DIE BESTEN ÖSTERREICHER
Bester deutschsprachiger Vertreter bei der Premiere der Central European Rally wurde Simon Wagner (Škoda Fabia). Als Achter im Endklassement der WRC2 konnte er das ausgegebene Ziel „Top Ten“ erfolgreich abhaken.
Martin Roßgatterer (Škoda Fabia) fuhr wie Wagner ebenfalls das erste Mal bei einer WM-Rallye über die Startrampe. Nach mehr als 1.691 Kilometern im Rennauto, davon 310 Kilometer auf Zeit, freute sich der Oberösterreicher über seine Zielankunft auf Platz 13 in der WRC2 – einen Platz vor dem neuen Weltmeister Andreas Mikkelsen (Škoda Fabia).
In der WRC Masters-Wertung konnte Johannes Keferböck (Škoda Fabia) nach dem Sieg auf Sardinien mit dem zweiten Rang bei der CER eine weitere Spitzenplatzierung einfahren. Einen möglichen Sieg verspielte der Freistädter vor allem bei den Nachtprüfungen, bei denen er Zeit liegen ließ. Den Sieg holte sich Armin Kremer in einem Škoda Fabia von Raimund Baumschlagers Team BRR.
Einen österreichischen Sieg gab es im ADAC Opel Electric Rally Cup zu bejubeln: Der Niederösterreicher Luca Pröglhöf (mit Copilotin Christina Ettel) siegte zum ersten Mal bei einem Lauf dieses Markenpokals, der ausschließlich mit Elektroautos bestritten wird.