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Ist der Jeep Compass Plug-in-Hybrid ein weichgespülter Geländewagen oder ein SUV mit rustikaler Note? Klare Antwort: Kommt drauf an.
Überwiegend emotional besetze Marken gibt es gar nicht einmal so viele. Jeep gehört definitiv dazu, und jedes Kind weiß, dass sich mit einem Jeep die Welt querfeldein entdecken lässt. Soweit das Klischee. Innerhalb der Modellpalette gibt es sie auch tatsächlich noch, die unverwundbaren und unverwüstlichen Helden wie den Wrangler oder den Gladiator. Am besten noch mit dem Gütesiegel „Rubicon“ versehen. In deren Staubwolke stehen aber auch ganz, man möchte fast sagen, zivile Modelle. Wie eben der Compass.

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Um es konkret zu machen: Ein Jeep Compass S 1.3 PHEV 240 PS AT 4xe. Ein Name von fast adeligen Auswüchsen, der sich freilich von selber erklärt. Nur das „S“ mag einen etwas ratlos machen. Die Erklärung, dass es für „Sport“ steht, wird daran nicht viel ändern. Alles eine Frage der Sichtweise. Sportlich ist tatsächlich der Look (exklusive 19“-Zöller) und das straffe Fahrwerk und auch der Sprint von 0 auf 100 km/h in 7,3 Sekunden weckt den Sportsgeist in uns. Ein kurvenräubernder Sportler im klassischen Sinn kann und will der Compass aber nicht sein.

Die beachtlichen Fahrleistungen hat der Jeep der Kombination aus 180 PS Turbobenziner und im Heck sitzenden 61 PS starken E-Motor zu verdanken. Das bringt ordentlich Drehmoment von unten herum, die technisch nicht mehr ganz frische 6-Gang-Automatik macht dabei einen überwiegend souveränen Eindruck. Eine Besonderheit ist, dass sich der an der Hinterachse sitzende E-Motor quasi „sperren“ lässt. Der Allradantrieb ist dann ein permanenter, Bergabfahrhilfe und Reduktionsgetriebe definieren den Compass an dieser Stelle als SUV mit rustikaler Note.

Man muss aber auch nicht lange suchen um den weichgespülten Geländewagen zu finden.

Das muss freilich nichts schlechtes sein, Sitz- und Lenkradheizung oder Einparkhilfe lassen wir uns alleweil gefallen. Elektrische Ledersitze, LED-Licht, Rückfahrkamera, DAB-Tuner, induktives Handyladen, digitale Anzeigen und 10,1“ großen Touchscreen samt Navi übrigens auch. Ist alles Teil der Top-Ausstattung, wie übrigens auch eine Menge an Assistenzsystemen, von denen der Spurhalteassistent unangenehm auffiel. Ist aber mit einem Tastendruck abschaltbar, danke dafür.

Verarbeitung und Materialien sind tadellos, die Bedienung weitestgehend logisch.

Dass es für die Klimasteuerung analoge Tasten gibt fanden wir super, dass Sitz- und Lenkradheizung im etwas überladenen Screen bedient werden mussten, weniger. Apropos laden: 420 bis 1.230 Liter fasst der Kofferraum des Compass, auch das Platzangebot ist gut dosiert. Die im Mitteltunnel platzierte Batterie kostet lediglich dem Tank etwas Füllvermögen.

Nochmal apropos laden: Der 11,4 kWh große Akku ist an einer Steckdose in drei Stunden voll, seine (nicht förderungswürdige) Reichweite von 47 Kilometern haben wir in der Praxis nur ganz knapp verfehlt. Im Mix bewegt sich der Compass im Bereich der sieben Liter, was angesichts von Leistung und Gewicht voll in Ordnung ist. Als S 1.3 PHEV 240 PS AT 4xe startet der Jeep Compass bei 53.390,00 EUR.

Echt lässig: Dass Jeep die SUV-Welle für sich so gut genutzt hat.

Echt stressig: Aus Angst, das Auto sei unterfordert, ständig einen Feldweg zu suchen.

Echt fett: Dass die N Line das eh schon extrovertierte Design nochmal verschönert.

Echt jetzt: Wie stark der Name „Jeep“ immer noch wirkt.

Daten Jeep Compass S 1.3 PHEV 240 PS AT 4xe

Motor: 4-Zylinder Turbobenziner/E-Motor

Systemleistung: 240 PS

Max. Drehmoment: 270/250 Nm

Testverbrauch: ca. 7,3 Liter

Vmax: 200 km/h

0 auf 100 km/h: 7,3 Sek

Preis ab EUR 53.390,00

Autotestbericht © 2022 by fahrfreude.cc

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