Im Südwesten der Bezirksstadt Amstetten erfüllen die Heidewälder zwischen Greinsfurth und Ulmerfeld nicht nur eine wichtige Funktion als Biotop, sondern auch als Erholungsraum. Eine von Schneerosen erblühte Naturoase zu beiden Seiten des Ybbsfl usses, in der das Frühlingserwachen schon begonnen hat.
von MICHAEL WASNER
Blickfang der ehemaligen Doppelgemeinde Ulmerfeld-Hausmening sind die auf einer Anhöhe aufragenden Türme der Kirche und Schlossanlage, die über Stadionstraße – Bahnübergang – Schlossstraße und Baderberg (links Fahrverbotstafel) erreichbar sind. Die Pfarrkirche (2), 1895 erbaut und 1951 durch das Langhaus erweitert, birgt einen gotischen Chor und Sgraf- _ ti über dem Hauptportal. An die 900 Jahre alt ist Schloss Ulmerfeld (3): zwei Wassergräben von einem Wall getrennt, ein massiger Bergfried (heute Aussichtswarte), Bastionstürme mit Resten der Einfriedungsmauer und eine Pechnase über dem Portal kennzeichnen den Bau als Wehranlage. Im Innenhof eine gotische Schlosskapelle mit bedeutsamen Fresken aus dem 14. Jh. Das renovierte Schloss ist heute als museales Kulturzentrum ein Ort der Begegnung. Vom nördlichen Bastionsturm folgen wir dem von der Pfad_ ndergruppe neu angelegten Kreuzweg wieder abwärts zur Schlossstraße und biegen am Ende rechts in die Hauptstraße ein. Nach dem Bahnübergang (zum Bahnhof fünf Min.) vorbei am Gemeindeamt zum Kreisverkehr vor der Ybbsbrücke. Kaum zu übersehen ist der prächtige Zunftbaum (4), der anlässlich der „1000-Jahr- Feier Ulmerfeld“ errichtet wurde. Nun rechts durch den Park zur J.-Hiebl-Straße und auf dieser an der ehemaligen Hofmühle vorbei bis zur Rechtskurve beim Pfad- _ nderheim, hinter dem wir die Ybbs auf der Fußgängerbrücke überschreiten. Jenseits rechts die Tannenstraße bis ans Ende. Am Feldweg geradeaus zum allein stehenden Haus und links dem Waldrand zu (Erlenstraße), wo wir eine Übersichtstafel (5) für Wanderrouten (gelb 5 km, rot 9 km) durch die Forstheide vor_ nden. Der momentane Standort liegt an der roten Route zwischen km 3 und 4. Nun lassen wir uns von den roten Pfeilen durch den Heidewald führen. Dieses Waldgebiet breitet sich auf einer so genannten Flussnieder trasse, deren Entstehung der Ybbs zu verdanken ist, aus. Der in den Eiszeiten mächtige Fluss hat sein aus den Kalkalpen mitgeführtes Geschiebe in Terrassen abgelagert und sich in Jahrtausenden tief eingefurcht. So ist auch verständlich, dass viele P_ anzen aus höheren Regionen angesiedelt sind. Die Rotkiefer etwa, oder auch die prächtige Schneerose, die hier in großen Scharen den Frühling ankündet. Der idyllische Weg führt am Wasserreservat vorbei bis vor die Bundesstraße, schlängelt sich hinter der Waldheimsiedlung durch das Augehölz hinüber zum Bahnkörper (6; Abkürzung am Begleitweg möglich) und erreicht nahe Greinsfurth den nördlichen Wendepunkt, ehe er am Waldsaum entlang direkt ans Ybbsufer zieht. Hier bietet sich ein netter Ausblick (7) auf die große, am gegenüberliegenden Ybbsufer sichtbare „Meerwiese“, einem bis in die 50er-Jahre bestehenden Badeparadies. Der nächste Abschnitt entlang des Steilufers ist von Waldschlägerungen stark beeinträchtigt. Beim Bahnübergang ist unsere markierte Aurunde zu Ende. Wir queren links über die neue Hängebrücke die Ybbs und spazieren den Bahndamm zurück zur Sportanlage.
ANFAHRT
Amstetten West und auf der B 121 ca. 5 km Richtung Waidhofen zum Kreisverkehr Abzweigung Neufurth - Ulmerfeld bzw. Kronprinz-Rudolfsbahn von Amstetten.
AUSGANGSPUNKT: Parkplatz Sportanlage Ulmerfeld
(1; nach dem Gemeindeamt links
abbiegen)
TOUREN-INFO
GEHZEIT: Um die 3 Stunden
WEGBESCHAFFENHEIT: Nahezu ebene Straßen und Auwege,
Markierung nur im Heidwald
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.