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"Nirwanna" ließ in der Rockbar Amstetten den Geist Kurt Cobains auferstehen

Thomas Lettner, 03.01.2019 13:27

AMSTETTEN. Nach fast sechs Jahren schloss die Rockbar Amstetten am 26. Dezember 2018 für immer ihre Pforten. Der Abschied wurde den Besuchern mit dem allerersten Auftritt der Amstettner Band „Nirwanna“etwas leichter gemacht. Tips wechselte ein paar Worte mit den Musikern.

Nirwanna bei ihrem ersten Konzert in der (ehemaligen) Rockbar Amstetten. Foto: Bianca Losbichler
  1 / 3   Nirwanna bei ihrem ersten Konzert in der (ehemaligen) Rockbar Amstetten. Foto: Bianca Losbichler

Tips: Baz, nutzt du jetzt gerade deine Turbobier-freie Zeit, um mit einer anderen Band aufzutreten?

Baz Promüü: Andi Hörst und ich hatten die Idee, Nirvana wieder aufleben zu lassen. Darum haben wir die Band Nirwanna gegründet.

Tips: Wie ist es dazu genau gekommen?

Andi Hörst: Wir haben alle unsere Wurzeln in anderen Bands. Ich bin eigentlich Sänger von Hörst, der ersten österreichischen Nerdrockband. Einige von uns haben vor circa 16 Jahren schon einmal gemeinsam Musik gemacht. Damals haben wir unter anderem auch Nirvana gecovert, und jetzt haben wir uns wiedergefunden.

Tips: Warum gerade Nirvana?

Hörst: Nirvana war immer eine Band, die viel zu sagen hatte. Kurt Cobain war eine sehr interessante Persönlichkeit. Die Band hat mit ihrer Musik unabhängig von jeglichen musikalischen Richtlinien eine ganze Jugendkultur geprägt und das Genre revolutioniert.

Baz: Das sieht man auch bei Nevermind. Am Sterbetag von Kurt Cobain steht das Album auf Nummer eins.

Tips: Was bedeutet Kurt Cobain für euch?

Baz: Ohne Kurt Cobain würden wir heute keine Musik machen.

Dave Hörst: Ehrlich gesagt - ich kannte Kurt Cobain bis vor einem Jahr gar nicht. Ich wusste auch nichts von Nirvana. In meinem Leben gab es nur Fortnite. Dann habe ich meine Brüder Andi und Dom Hörst auf der Gamescom in Köln kennengelernt und ab da ging alles sehr schnell. Zuerst Hörst und jetzt Nirwanna – mein Leben ist eine Achterbahn.

Hörst: Kurt Cobain hat damals gezeigt, dass im Prinzip jeder ein Instrument lernen und mit wenigen Mitteln Songs schreiben kann, die Massen begeistern. An das haben sich später zigtausend andere Bands gehalten.

Dr. Karl Theiss: Die Musik von Nirvana ist nicht über die Technik, sondern über die Emotion gekommen. Wir haben heute unser erstes Konzert und versuchen, diese Emotion so gut wie möglich rüberzubringen.

Hörst: Wir haben aber nicht den Anspruch, perfekt zu sein. Wir wollen den Leuten, die nicht die Chance hatten, Nirvana live zu sehen, die Möglichkeit geben, sie in einer ähnlichen Form und so echt wie möglich zu erleben.

Theiss: Daher benutzen wir auch gleiche Requisiten und Perücken.

Baz: Es wird am Ende des Konzerts natürlich auch eine Gitarre zerstört.

Tips: Wie geht es mit den Konzerten weiter?

Theiss: Wir versuchen im kleineren Rahmen Auftritte zu machen. Ein Unplugged-Konzert wie das bekannte MTV-Konzert von damals würde uns auch gefallen. Nirvana-Songs kann man eben gleichermaßen richtig hart im Pub spielen und umgekehrt kann man aber auch eine schöne klangliche Atmosphäre kreieren.

Tips: Heute sperrt die Rockbar zu. Ist es schade um das Lokal in der Szene Amstetten?

Dom Mayrhofer: Es ist extrem schade, weil man sich bei der Rockbar als Band immer darauf verlassen konnte, dass ein wirklich fairer Deal gemacht wird. Die Rockbar war auch immer eine Plattform für Bands, um regional Aufmerksamkeit zu erlangen. Ich habe hier in all den Jahren auch nie eine einzige Rauferei mitbekommen, und auch das spricht für das Beisl.

Baz: In der Amstettner Musikszene hinterlässt die Rockbar sicher ein großes Loch. Wir sind aber froh, heute hier sein und mit Nirwanna das Lokal feierlich zu Grabe tragen zu dürfen.


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