Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Konzert "Zwischen[Welten]": ein Fest für Aug und Ohr in Amstetten

Michaela Aichinger, 08.06.2021 15:22

AMSTETTEN. Mit einem Jahr coronabedingter Verzögerung ist das Konzert „ZWISCHEN[WELTEN““ im Rahmen des Viertelfestivals Mostviertel in der außergewöhnlichen Location der Rathaus-Tiefgarage über die Bühne gegangen.

Madou Kone (Foto: schwarz-koenig.at)
  1 / 7   Madou Kone (Foto: schwarz-koenig.at)

Über ein Jahr lang verlief die Vorbereitungszeit, um an einem ungewöhnlichen Ort ein aufsehenerregendes Konzert zu organisieren. „Wir wollten einen öffentlichen Raum mit Kultur füllen und so das Motto des Viertelfestivals 'Bodenkontakt' neu interpretieren“, meinte Projektleiterin und Kulturvermittlerin Helga Steinacher, die gemeinsam mit dem künstlerischen Leiter Georg Edlinger das Konzert auf die Füße gestellt hat.

Vier unterschiedliche Bands und Ensembles

Vier unterschiedliche Bands und Ensembles wurden von Georg Edlinger in diesem musikalischen Gesamtkunstwerk rhythmisch zusammengefügt. Eine absolute Meisterleistung hinsichtlich Arrangements, Auswahl der Stücke und musikalischer Höhepunkte. So traten als Stargäste der gebürtig aus Burkino Faso stammende Meister des Balafons, Madou Kone, und der international renommierte Stimmperformer Didi Bruckmayr auf.

Band BAMBU RADIO

Die Band BAMBU RADIO, bekannt durch ihre Percussion-Konzerte afrikanisch-kubanischer Musik waren das Herzstück dieses Konzerts. Die drei Musiker Georg Edlinger, Benno Sterzer und Klaus Zalud mit der fantastischen Sängerin und Perkussionistin Tanja Pichler bilden ein gut eingespieltes musikalisches Quartett. Georg Edlinger gelang es, die musikalischen Wurzeln aller vier zu sequenzieren und neu zusammenzufügen, indem er alle Richtungen ineinanderfließen und verschmelzen ließ mit hoher Achtsamkeit und Respekt vor den Traditionen und den jeweiligen Herkünften. Er öffnete dem faszinierten Publikum einen völlig neuen musikalischen Zwischenraum und bewies eindrucksvoll, wie vielfältig Musik in Überwindung von Genre und Klassifizierungen sein kann. Besonders die Zusammenarbeit mit den engagierten Musiker*innen des Musikverein Säusenstein unter Kapellmeister Klaus Zalud verwies auf das besondere Talent Edlingers: Berufsmusiker*innen mit Laienmusiker*innen zusammen zu bringen und beiden neue Berührungsmomente und Begegnungsräume zu bieten.

Profi Georg Edlinger

Abgesehen vom hohen Aufwand der Probenarbeit, erschwert durch Lockdowns und Beschränkungen, wurde diese Herausforderung von allen hervorragend gemeistert. Edlinger verwies, allein durch sein hohes musikalisches Können, das er selbst in einem atemberaubenden Solopart unter Beweis stellte, wie umfangreich sein musikalisches Repertoire ist. Er entzog sich im Laufe seiner Karriere immer wieder Zuschreibungen und der Festlegung auf ein Genre und zeigte mit diesem Konzert, wie richtig er mit dieser sehr persönlichen Haltung liegt: Musik ist ein Grenzen überschreitendes Medium, darf sich ständig neu entfalten und bietet einen unerschöpflichen Reichtum an Erfahrungen. So meinte ein älterer Musiker der Musikkapelle: „Das ist für uns schon etwas Besonderes mit solchen Profis gemeinsam auf der Bühne zu stehen.“

Musikensemble SCAL GALA

Gemeinsam auf der Bühne standen auch die Performer*innen des zeitgenössischen von Georg Edlinger gegründeten Musikensembles SCAL GALA, die mit ihrer Körperarbeit und Perkussion das Konzert auch choreografisch begleiteten. Brigitte Fuchsbauer, Werner Herzog, Günter Konlechner und Bernadette Pöcksteiner haben mit den Eigenkompositionen von Georg Edlinger dem Publikum völlig neue Zwischenwelten geöffnet, die ungemein gekonnt mit den kosmischen Klängen und Songs der Band COSMIC WAVES verschmolzen. An der Gitarre ein großartiger Marco Gatty und am Akkordeon ein unbeschreiblich feinspüriger Heinz Augustin, die gemeinsam mit der überwältigendsten Stimme des gesamten Konzertabends, der Sängerin Tanja Pichler, für absolutes Gänsehautfeeling sorgten.

Besucher vor Ort und per Livestream

Nur 50 Besucher*innen waren an diesem Konzertabend zugelassen, aber viele nutzen die Chance des Livestreams. Dies war eine Möglichkeit in Zeiten des Lockdowns weiterhin Planungssicherheit und Perspektive für die vielen Akteuer*innen zu garantieren. Technisch eine Meisterleistung des ungemein engagierten Euratsfelder Andreas Zeiner, der gemeinsam mit Herwig Prammer dafür sorgte, dass das Konzert mit den besten Bildern ins Wohnzimmer gelangte. Für die passenden Visuals sorgte Projektleiterin Helga Steinacher selbst, die auch mit der Plakatgrafik ihre eigene kreative Entfaltung fand.

Prominente Stimmen

Viele prominente Stimmen zeigten sich begeistert von diesem Konzert, so auch VP-Kulturstadtrat Stefan Jandl wie auch der kaufmännische Leiter der Bühne mozART Wilhelm Autischer, der via Livestream dabei war und per Email meinte: „Es war tatsächlich ein Fest für Aug und Ohr und ein fulminantes Projekt.“ Martin Lammerhuber, Geschäftsführer der Holding Kultur.Region.Niederösterreich war persönlich gekommen und meinte begeistert nach dem Konzert: „So fantastisch, das ist Regionalkultur pur.“

Unterstützung der Stadtgemeinde

Die Stadtgemeinde Amstetten hat das Projekt nicht nur finanziell unterstützt, sondern maßgeblich mitgetragen. So waren die Abt. III/1 Hochbau, Abt. III/2 Facility Management, der Bau- und Wirtschaftshof, die AVB, GAV, die Stadtpolizei, die IT und vor allem die Stadtwerke Amstetten eingebunden. „Ich bin immer noch tief berührt von der fantastischen Hilfe und dem großen Wohlwollen seitens Stadtgemeinde, das diesem Projekt entgegen gebracht wurde und bedanke mich aufrichtig bei Bürgermeister Christian Haberhauer und den vielen Mitarbeiter*innen, die uns hier bestens unterstützt haben“, meinte Helga Steinacher, die mit allen das persönliche Gespräch gesucht hat.

Öffentlicher Raum als Begegnungsraum für Kunst und Kultur

Das Konzert ZWISCHEN[WELTEN“ wird vielen in bleibender Erinnerung bleiben, weil es eindrucksvoll zeigt, dass eine engagierte Organisation und eine hochprofessionelle künstlerische Leitung (Helga Steinacher und Georg Edlinger haben dieses Projekt ehrenamtlich umgesetzt) den öffentlichen Raum der Rathaus Tiefgarage zu einem außergewöhnlichen Begegnungsraum für Kunst und Kultur machen kann. Eine Kulturbegegnung, die in Zeiten wie diesen vielen wieder Hoffnung auf Normalität gibt.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden