Selbsthilfegruppe Borreliose: Zecken werden wieder aktiv
NÖ. Der nächste Frühling kommt bestimmt – und mit ihm wieder die Zecken. Diese können Träger einer großen Anzahl an Krankheitserregern sein. Tips im Gespräch mit dem Mostviertler Rudolf Buchinger von der Selbsthilfegruppe Borreliose.
Wer kennt sie nicht: Zecken, klein und stets bereit, sich irgendwo am Körper festzusaugen. Egal ob man im Garten, im Wald oder auf Wiesen spazieren geht: vor Zecken ist man nie gefeit. „Viele wissen nicht, welche Krankheiten neben FSME und Borreliose durch Zecken noch übertragen werden. Zeckenkrankheiten treten meist in Kombination mit anderen Krankheiten auf – speziell, wenn das Immunsystem geschwächt ist“, weiß Rudolf Buchinger, Leiter der Selbsthilfegruppe Borreliose und Autoimmunerkrankungen.
Diagnose oft sehr schwer zu treffen
Bei Waldarbeiten kam es bei dem Mostviertler zum Zeckenbiss, Borreliose wurde nicht erkannt, es folgte Pflegestufe sieben. Durch Zecken übertragbare Krankheiten sind Buchinger zufolge FSME – die einzige Form, gegen die es eine Impfung gibt – Borreliose, Rickettsiose, Ehrlichiose, Babesiose, Bartonellose, Tularämie sowie das Q-Fieber. „Da Zeckenkrankheiten niemals allein, sondern immer in Kombination mit anderen Krankheiten auftreten, ist eine Diagnose oft sehr schwer zu treffen. Statt Borreliose werden oft andere Krankheiten diagnostiziert“, erklärt Buchinger die Problematik.
Vor Zecken schützen
„Zecken haben eine Vorliebe für Menschen, die übersäuert sind. Eine gesunde basische Ernährung mit viel Obst und Gemüse ist also von Vorteil“, erklärt Buchinger. Weiters sei auch der Genuss von Schwarzkümmelöl oder das Einreiben mit Kokosöl zu empfehlen. „Zudem sollte man bedenken, dass es Zecken nicht nur im Wald, sondern auch im eigenen Garten gibt. Außerdem werden Zecken bereits bei einer Temperatur von zirka sieben Grad aktiv. Bei dem warmen Winter wird dies bald der Fall sein“, gibt Buchinger zu Bedenken.
Körper und Kleidung absuchen
Man sollte bei Waldwanderungen auf Wegen bleiben und Kleidung und Körper spätestens am Abend beim Ausziehen absuchen. Vorsicht: Zecken überleben in abgelegter Kleidung! „Häufig befallene Körperregionen sind Nacken, Unterschenkel, Kniebeugen, Achselhöhlen, Bauchnabel, Leistengegend und Genitalbereich“, so Buchinger. Auch Haustiere sollten regelmäßig abgesucht werden.
Zecken richtig entfernen
Kommt es zu einem Zeckenbiss, sollte man die Zecke tief bei der Haut mit einer Pinzette greifen. „Wenn man die Zecke quetscht, drückt man die Krankheitserreger in den Körper“, erklärt Buchinger und verweist darauf, die Zecke keinesfalls mit Öl oder Klebstoff zu behandeln, oder mit den Fingern herauszuziehen. „Grundsätzlich gilt: je früher die Zecke entfernt wird, umso geringer ist die Infektionsgefahr“, so der Mostviertler.
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