Mostviertler Lauf-Ass Nicole Prauchner: "Mit Freude am Sport geht was weiter"

Vielen in der Region ist Nicole Prauchner durch ihre Erfolge für den Mostviertler Laufclub Neufurth (LCN) unter der Leitung von Walter Kloimwieder bekannt. Und genau hier, in diesem Verein, hat für die 20-jährige Neuhofnerin alles begonnen.

„Meine Schwestern haben sich den LCN mal angeschaut, da war ich ein Kindergartenkind. Ich war mit dabei – und bin geblieben“, blickt Prauchner auf die Anfänge ihrer Laufkarriere zurück.

Im Verein fühlt sich die Athletin bestens aufgehoben: „Ich schätze am LCN das große Engagement, das reingesteckt wird. Es ist nicht selbstverständlich, dass so gut auf die jungen Läufer geschaut wird. Und außerdem wird der Spaß am Laufen sehr geschätzt.“

Freude am Laufen

Der Spaß, die Freude am Laufen ist für Prauchner ein ganz zentraler Punkt: „Ich habe ein paar Jahre hinter mir, in denen ich wirklich verbissen versucht habe, mich im Training, bei den Läufen zu verbessern. Die Freude am Laufen ist mir fast abhandengekommen. Und: Der erhoffte Erfolg hat sich nicht eingestellt.“

In den vergangenen zwei Jahren sei der jungen Athletin bewusst geworden, wie wichtig eine positive und freudvolle Grundeinstellung sind, um sportliche Ziele zu erreichen.

„Das habe ich auch meiner ehemaligen Trainerin Jennifer Schuster-Wenth zu verdanken. Sie war selbst Profi-Athletin und hat immer wieder betont, dass die Freude am Laufen nicht verloren gehen darf“, so Prauchner, die im Vorjahr das Bundesoberstufenrealgymnasium für Leistungssportler in St. Pölten absolviert hat.

Die Arbeit an ihrer mentalen Einstellung hat Früchte getragen: Prauchner erlief 2023 den Staatsmeistertitel in 800 Meter Indoor (U20) und den Vizestaatsmeistertitel über 400 Meter (U20).

Auslandsaufenthalt

Weitere Lauf-Highlights erlebte die Neuhofner Athletin auch in den vergangenen neun Monaten, die sie an der privaten University of Evansville in Indiana, im Mittleren Westen der USA, verbrachte. Gemeinsam mit einer Freundin war sie dort Teil eines internationalen Lauf-Teams.

„Unser Team war sehr klein und bestand hauptsächlich aus sehr jungen Athleten. Wir waren die ‚Freshman‘ und hatten gegen größere Teams wenig Chancen. Wir sind aber viele persönliche Bestleistungen gelaufen und haben Rennerfahrungen gesammelt. Auch der Fokus auf das Team war für mich toll. Ich fühlte mich sehr aufgefangen“, blickt Prauchner auf eine besondere Zeit zurück, in der sie auch ihre Englischkenntnisse aufpoliert hat.

„Eine wichtige Erfahrung für mich war auch ein Studienfach zum Thema ‚Kulturelles Bewusstsein‘. Hier musste ich meine eigene Kultur und mein Aufwachsen in Österreich reflektieren. Das war sehr lehrreich. Auch Religion und insbesondere Sport und Glaube waren ein Thema. Dieser Austausch mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturen war eine der wichtigsten Erfahrungen, die ich nach Hause mitgenommen habe“, so Prauchner.

Prauchner: „Werde mit Sport weitermachen“

Wie es nun weitergeht? „Im Herbst werde ich ein Studium in Linz beginnen. Und ich werde mit dem Sport weitermachen – das gibt mir Sicherheit. Außerdem werde ich nervös, wenn ich zu lange nicht laufe“, schmunzelt die Athletin, die bereits einen neuen Trainer in Linz hat.

Wichtig ist Prauchner, dass ihr der Sport auch weiterhin Spaß macht. „Nur so kommt man weiter!“, weiß die 20-Jährige. In den nächsten Wochen stehen mit der Track Night in Wien und den U23-Staatsmeisterschaften in Eisenstadt die nächsten Bewerbe an.

Gemeinsam im Laufschritt

Jungen Menschen, die zu laufen beginnen möchten, rät Prauchner, mit Freunden anzufangen, sich eine Gruppe, einen Verein zu suchen. Und langsam zu beginnen, sich ein realistisches Ziel zu stecken. Auch Krafttraining und richtiges Dehnen seien ratsam. „Das Wichtigste ist aber die Freude an der Sache“, betont Prauchner abschließend.

Glück ist, eine Balance aus körperlicher und mentaler Gesundheit zu haben.