Antonius-Kapelle in Eisenreichdornach: Ort der Erinnerung und kleinen Wunder
AMSTETTEN. An der Straße von Eisenreichdornach (Gemeinde Amstetten) Richtung Viehdorf steht die Antonius-Kapelle, um die sich Grete Brandstetter seit vielen Jahren liebevoll kümmert.
Errichtet wurde das kleine Gotteshaus im Gedenken an Brandstetters Vater Franz Zarl, der in jugoslawischer Kriegsgefangenschaft gestorben ist. Ihre Mutter ließ die Kapelle einst bauen – als symbolisches Grab für den Gefallenen. Grete Brandstetter selbst hat ihren Vater nie kennengelernt, da er in den Krieg zog, als sie erst drei Wochen alt war. Im Jahr 1954 wurde die Kapelle gesegnet.
Für die Familie ist sie bis heute ein Ort des persönlichen Gedenkens.
Dem heiligen Antonius geweiht
Geweiht ist das Bauwerk dem heiligen Antonius von Padua. Die Antonius-Statue darin stammt aus der einst zerbombten Herz-Jesu-Kirche. Grete Brandstetter erinnert sich gut: Gemeinsam mit ihrer Schwester brachte sie die schwere Figur mit einem Leiterwagen nach Hause. Seitdem hat sie in der Kapelle in Eisenreichdornach ihren Platz gefunden. Neben dem heiligen Antonius finden sich auch andere Heiligendarstellungen sowie Erinnerungen an Verstorbene.
Ort für Gebet und kleine Wunder
Viele Menschen kämen zur Kapelle, sagt Brandstetter. Wer etwas verloren hat, bittet traditionell den heiligen Antonius um Hilfe – und nicht selten mit Erfolg. „Ich bin erstaunt, wie viele Menschen etwas suchen“, sagt Brandstetter schmunzelnd, „ständig muss ich neue Kerzen wegräumen.“
Die Kapelle sei natürlich nicht nur für „etwas Schlampige“, ergänzt sie mit einem Augenzwinkern, sondern ein Ort, der Hoffnung und Trost spende. Kleinere Wunder hätten sich dort durchaus schon ereignet.
Einmal sei eine Bekannte verzweifelt gewesen, weil eine Brieftasche verloren gegangen war. Brandstetter empfahl die Anrufung des heiligen Antonius – kurz darauf war die Geldbörse wieder da.
Der Gedenktag des heiligen Antonius von Padua ist übrigens der 13. Juni.
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