Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Ausstellung: Bühne frei für Haager Theatergeschichte

Michaela Aichinger, 24.06.2025 10:19

STADT HAAG. In Haag wird Geschichte lebendig – und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Der Verein für die Geschichte von Stadt Haag hat eine eindrucksvolle Ausstellung auf die Beine gestellt, die nicht nur zwei bedeutende Jubiläen feiert, sondern auch ein ganzes Jahrhundert Theatertradition Revue passieren lässt. Unter dem Titel „25 Jahre Theatersommer – 30 Jahre Theaterkeller“ öffnet sich der Vorhang für eine Zeitreise durch die facettenreiche Bühnenkultur der Stadt.

In der Höllriglstraße 3 (gegenüber der Apotheke) ist die Ausstellung „25 Jahre Theatersommer - 30 Jahre Theaterkeller zu sehen. Interessiert hat sich auch Leander Haußmann, Regisseur der diesjährigen Theater-Produktion „Die eingebildete Kranke“ (Koproduktion mit dem Landestheater Niederösterreich), gezeigt, der sich die Ausstellung bereits angesehen hat. (V. l.): HaagKultur-Geschäftsführer Gerhard Stubauer, Regisseur Leander Haußmann, KIM-Obfrau Lisa Dieminger, Bernhard Teichmann und Anton Hengst (beide vom Verein für die Geschichte von Stadt Haag) (Foto: Privat)

Die Ausstellung ist in einem rund 100 Quadratmeter großen Raum in der Höllriglstraße 3 untergebracht. Dort erwarten die Besucher nicht nur plakative Erinnerungen an vergangene Aufführungen, sondern auch zahlreiche Einblicke in die Menschen, Ideen und Ereignisse, die das Theaterleben in Haag seit jeher prägen.

Geschichte und Gegenwart des Theaters in Haag

Kuratiert wurde die Schau von Anton Hengst, Bernhard Teichmann sowie der Obfrau des Vereins, Babette Hengst. Mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail entstand ein Ort des Erinnerns, Staunens und Entdeckens – reizvoll für theaterbegeisterte Besucher ebenso wie für historisch Interessierte.

Im Mittelpunkt stehen originale Plakate des Theatersommers (HaagKultur GmbH) und des Theaterkellers (KIM-Kulturverein). Sie bilden – nahezu lückenlos über Jahrzehnte hinweg – eine visuelle Chronik der Haager Theaterproduktionen.

Theater in Haag seit 1899

Doch der Blick reicht noch weiter zurück. Eine historische Zeittafel mit Bildern zeigt, dass in Haag bereits seit 1899 Theater gespielt wird – laut alten Aufzeichnungen, die kürzlich wiederentdeckt wurden. Damals wurde nahezu ausschließlich von Laien mit viel Engagement gespielt – im Pfarrheim, im Wirtshaussaal oder am Hauptplatz und bei der Kirche. Theater war und ist ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in Haag.

Meilensteine der Haager Theatergeschichte

Zwei Aufführungen ragen aus der lokalen Theatergeschichte besonders heraus: „Jedermann“, das berühmte Spiel vom Sterben des reichen Mannes, wurde in Haag bereits inszeniert – vermutlich in den 1920er-Jahren, wie Historiker vermuten, obwohl das Plakat keine Jahreszahl nennt.

Ein weiteres Highlight war 2013 die Theatersommer-Aufführung von „Jägerstätter“ – ein eindrucksvolles Porträt des oberösterreichischen Kriegsdienstverweigerers Franz Jägerstätter, das das Publikum künstlerisch und emotional tief bewegte.

In diesem Jahr steht „Die eingebildete Kranke“ mit Ursula Strauss in der Hauptrolle und unter der Regie von Leander Haußmann auf dem Programm – eine Koproduktion mit dem Landestheater St. Pölten.

Theaterformate mit Charme

Auch zwei besondere Theaterformate, die das kulturelle Angebot in Haag bereichert haben, werden in der Ausstellung gewürdigt: das „Brettl-Jausentheater“ beim Mostheurigen Hansbauer und das Nachfolgeformat „Stadl-Gschicht’n“ bei Schaumi’s Hendl.

Ergänzt wird die Schau durch Scherenschnitte von Hans Hengst mit eindrucksvollen Motiven der Haager Theaterkultur.

Der Verein für die Geschichte von Stadt Haag lädt dazu ein, in diese besondere Welt einzutauchen – und das Theater in Haag als Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen, als Ort der Begegnung und Ausdruck von Kreativität zu entdecken, die über Generationen hinweg weitergegeben wurde.

Die Ausstellung ist an jedem Vorstellungstag des heurigen Theatersommers geöffnet – jeweils zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn.

Weitere Informationen unter www.theatersommer.at

Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden